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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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Schmied ließ die Zange fallen und wich zurück, und als er nicht mehr an dem Zahn ruckelte, konnte Alex endlich Atem holen und seiner Pein durch Schreien Luft machen, während er wankend auf die Füße kam, dem Mann nachsetzte und ihn mit sich zu Boden riss.
    Wie gut, dachte er bei sich, dass er geschrien hatte, denn das hatte die Männer alarmiert und sie zu ihrer Aufgabe zurückgerufen. Wahrscheinlich war Grefin nur deshalb einer guten Portion Prügel entgangen. Auch war wohl gut gewesen, dass der Schmied darauf bestanden hatte, eine Weile zu warten, damit der Whisky seine Wirkung entfalten konnte, ehe er sich an den Zahn wagte. Falls es tatsächlich schlimmere Schmerzen als die geben sollte, die Alex trotz der Betäubung durch den Whisky verspürt hatte, konnte er gut leben, ohne je davon zu erfahren. Wahrlich, er hatte im Heiligen Land Schwertwunden erlitten, die weniger qualvoll gewesen waren.
    Dieser Gedanken ließ ihn mit der Zunge nach dem fraglichen Ding tasten. Erleichterung überkam ihn, als er ein Loch an der Stelle spürte, an der er gesessen hatte.
    â€žGrefin hat den Zahn herausgeholt, als Ihr schon hier lagt“, erklärte Bet. „Er meinte, ohne Euren Würgegriff sei es weit leichter gewesen, ihn zu ziehen. Als Ihr besinnungslos wart, hat es nur einen Augenblick gedauert.“
    Alex verzog angesichts dieser Worte das Gesicht. Die vagen Bilder von Grefins Kampf mit dem Zahn unten in der großen Halle und sein Angriff auf den Schmied waren das Letzte, dessen er sich entsann. Er erinnerte sich nicht im Geringsten an die Ankunft von Merewen Stewart. „Warum ist meine Braut überhaupt hier?“
    â€žWarum schon? Um Euch zu heiraten“, erwiderte Bet achselzuckend, während sie ihr Kräutersäckchen verstaute.
    Alex warf der Frau einen finsteren Blick zu. „Sie hätte warten sollen, bis ich sie hole, und nicht …“
    â€ž Aye , aber Ihr habt Euch nicht gerade überschlagen, das zu tun, nicht wahr?“, meinte Bet trocken. „Sieht so aus, als sei sie des Wartens müde geworden und gekommen, um endlich zur Tat zu schreiten.“
    Alex presste missmutig die Lippen aufeinander. Er war noch nicht bereit zu heiraten. Zuerst einmal hatte er vorgehabt, hier alles zu ordnen und dann seine Schwester zu besuchen. Anschließend hatte er – vielleicht – auf dem Heimweg Halt machen und seine Braut holen wollen. Oder auch nicht. Er hatte keine Eile. Offenbar dachte sie anders.
    â€žAber“, fuhr Bet fort, als er schwieg, „aus dem zu schließen, was ich gesehen und gehört habe, vermute ich, dass in Wahrheit ihre Familie hinter ihrem Kommen steckt. Ihr Vater und ihre Brüder scheinen mir doch recht erpicht darauf, das junge Ding loszuwerden.“
    â€žNun, das überrascht mich nicht“, brummelte Alex. Verdruss überkam ihn, als er daran dachte, was ihm über seine zukünftige Gemahlin alles zu Ohren gekommen war. Als er sah, dass Bet ihn mit fragend hochgezogenen Brauen betrachtete, erklärte er: „Man nennt sie den Stewart-Drachen.“
    â€žAh.“ Bet nickte. „Ja, so etwas habt Ihr geäußert, als Ihr sie saht“, bemerkte sie spöttisch.
    â€žIch habe was ?“, fragte er scharf.
    â€žAls Ihr sie erblickt habt, so wurde mir berichtet, bestand Eure Begrüßung darin, ihr zu sagen, dass sie ja gar nicht wie ein Drache aussehe oder etwas in der Art“, erklärte Bet. In ihren Augen funkelte stilles Vergnügen.
    â€žDas kann nicht sein!“, entgegnete Alex fassungslos. Als die alte Frau nur nickte, lief ihm ein Schauer des Entsetzens über den Rücken. Zwar hatte er die vergangenen drei Jahre fast ausschließlich unter Männern verbracht, doch war ihm von seiner Erziehung noch genug gegenwärtig, um zu wissen, dass es weit mehr als nur unhöflich war, seine Braut auf diese Weise zu begrüßen. Es war kaum anzunehmen, dass dies einem guten Verhältnis zwischen ihm und dieser Frau dienlich gewesen war.
    â€žDoch, so war es“, erwiderte Bet ungerührt. „Nicht gerade der warmherzigste Gruß, den Ihr Eurer zukünftigen Frau entbieten konntet.“
    â€žGütiger Himmel!“ Er musterte sie bestürzt. „Wie hat sie es aufgenommen?“
    Bet gluckste unverhohlen. „Ich war nicht da“, berichtete sie. „Was ich weiß, habe ich von einer der Mägde erfahren. Doch wie ich gehört habe, wirkte

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