Die Braut aus den Highlands
Schmied lieà die Zange fallen und wich zurück, und als er nicht mehr an dem Zahn ruckelte, konnte Alex endlich Atem holen und seiner Pein durch Schreien Luft machen, während er wankend auf die FüÃe kam, dem Mann nachsetzte und ihn mit sich zu Boden riss.
Wie gut, dachte er bei sich, dass er geschrien hatte, denn das hatte die Männer alarmiert und sie zu ihrer Aufgabe zurückgerufen. Wahrscheinlich war Grefin nur deshalb einer guten Portion Prügel entgangen. Auch war wohl gut gewesen, dass der Schmied darauf bestanden hatte, eine Weile zu warten, damit der Whisky seine Wirkung entfalten konnte, ehe er sich an den Zahn wagte. Falls es tatsächlich schlimmere Schmerzen als die geben sollte, die Alex trotz der Betäubung durch den Whisky verspürt hatte, konnte er gut leben, ohne je davon zu erfahren. Wahrlich, er hatte im Heiligen Land Schwertwunden erlitten, die weniger qualvoll gewesen waren.
Dieser Gedanken lieà ihn mit der Zunge nach dem fraglichen Ding tasten. Erleichterung überkam ihn, als er ein Loch an der Stelle spürte, an der er gesessen hatte.
âGrefin hat den Zahn herausgeholt, als Ihr schon hier lagtâ, erklärte Bet. âEr meinte, ohne Euren Würgegriff sei es weit leichter gewesen, ihn zu ziehen. Als Ihr besinnungslos wart, hat es nur einen Augenblick gedauert.â
Alex verzog angesichts dieser Worte das Gesicht. Die vagen Bilder von Grefins Kampf mit dem Zahn unten in der groÃen Halle und sein Angriff auf den Schmied waren das Letzte, dessen er sich entsann. Er erinnerte sich nicht im Geringsten an die Ankunft von Merewen Stewart. âWarum ist meine Braut überhaupt hier?â
âWarum schon? Um Euch zu heiratenâ, erwiderte Bet achselzuckend, während sie ihr Kräutersäckchen verstaute.
Alex warf der Frau einen finsteren Blick zu. âSie hätte warten sollen, bis ich sie hole, und nicht â¦â
â Aye , aber Ihr habt Euch nicht gerade überschlagen, das zu tun, nicht wahr?â, meinte Bet trocken. âSieht so aus, als sei sie des Wartens müde geworden und gekommen, um endlich zur Tat zu schreiten.â
Alex presste missmutig die Lippen aufeinander. Er war noch nicht bereit zu heiraten. Zuerst einmal hatte er vorgehabt, hier alles zu ordnen und dann seine Schwester zu besuchen. AnschlieÃend hatte er â vielleicht â auf dem Heimweg Halt machen und seine Braut holen wollen. Oder auch nicht. Er hatte keine Eile. Offenbar dachte sie anders.
âAberâ, fuhr Bet fort, als er schwieg, âaus dem zu schlieÃen, was ich gesehen und gehört habe, vermute ich, dass in Wahrheit ihre Familie hinter ihrem Kommen steckt. Ihr Vater und ihre Brüder scheinen mir doch recht erpicht darauf, das junge Ding loszuwerden.â
âNun, das überrascht mich nichtâ, brummelte Alex. Verdruss überkam ihn, als er daran dachte, was ihm über seine zukünftige Gemahlin alles zu Ohren gekommen war. Als er sah, dass Bet ihn mit fragend hochgezogenen Brauen betrachtete, erklärte er: âMan nennt sie den Stewart-Drachen.â
âAh.â Bet nickte. âJa, so etwas habt Ihr geäuÃert, als Ihr sie sahtâ, bemerkte sie spöttisch.
âIch habe was ?â, fragte er scharf.
âAls Ihr sie erblickt habt, so wurde mir berichtet, bestand Eure BegrüÃung darin, ihr zu sagen, dass sie ja gar nicht wie ein Drache aussehe oder etwas in der Artâ, erklärte Bet. In ihren Augen funkelte stilles Vergnügen.
âDas kann nicht sein!â, entgegnete Alex fassungslos. Als die alte Frau nur nickte, lief ihm ein Schauer des Entsetzens über den Rücken. Zwar hatte er die vergangenen drei Jahre fast ausschlieÃlich unter Männern verbracht, doch war ihm von seiner Erziehung noch genug gegenwärtig, um zu wissen, dass es weit mehr als nur unhöflich war, seine Braut auf diese Weise zu begrüÃen. Es war kaum anzunehmen, dass dies einem guten Verhältnis zwischen ihm und dieser Frau dienlich gewesen war.
âDoch, so war esâ, erwiderte Bet ungerührt. âNicht gerade der warmherzigste GruÃ, den Ihr Eurer zukünftigen Frau entbieten konntet.â
âGütiger Himmel!â Er musterte sie bestürzt. âWie hat sie es aufgenommen?â
Bet gluckste unverhohlen. âIch war nicht daâ, berichtete sie. âWas ich weiÃ, habe ich von einer der Mägde erfahren. Doch wie ich gehört habe, wirkte
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