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Die Braut des Piraten

Die Braut des Piraten

Titel: Die Braut des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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hinaus. Sie müssten schwimmen und könnten uns damit nicht einholen.«
    Wie als Bestätigung endete die Verfolgung total unvermittelt. Wie festgewurzelt blieben die Männer im Wasser dort stehen, wo es zu tief für sie wurde. Sie mussten fluchend zusehen, wie ihnen ihre Beute entwischte.
    Olivia starrte zu der Szene am Strand hinüber. Ihr Vater stand nach wie vor dort, wo sie ihn verlassen hatte. Was sie getan hatte, war unwiderruflich. Phoebe und Portia würden es ihm erklären, aber würde er ihr jemals vergeben? Würde sie ihn jemals wiedersehen?
    Ein Kanonenschlag versetzte sie in die Gegenwart zurück. »Man wird die
Wind Dancer
versenken!«
    »Im Moment scheint man sich damit zu begnügen, achtern vorbeizuzielen«, sagte Anthony seelenruhig. »Sobald ich an Bord bin, gibt es keinen Grund zur Besorgnis mehr.«
    Olivia beobachtete das Schiff und sah, dass die Fregatte ihr Großsegel gesetzt hatte. Sie entdeckte ebenso, dass die Strickleiter über der einen Seite hing, bereit, sie aufzunehmen. Durch die stille Nacht drang der rhythmische Gesang der Besatzung an der Ankerwinde. Man war vorausschauend und furchtlos an der Arbeit, im Beiboot wie auf der
Wind Dancer.
Es hatte wenig Sinn, sich Sorgen zu machen, wenn die anderen völlig ruhig blieben.
    Als sie sich dem Ausgang der Bucht näherten, frischte der Wind auf. Sie schauderte. »Wie kommt es, dass ich in deiner Gegenwart ständig völlig durchnässt bin?«
    »Aus irgendeinem Grund finde ich dich überaus anziehend, wenn du nass bist«, antwortete Anthony ernsthaft. »Es muss wohl meinen Nixenfantasien entgegenkommen.«
    »Nixenfantasien!«, echote Olivia empört. »Davon war noch nie die Rede.«
    »Wahrscheinlich weil mir jetzt erst klar wurde, dass ich sie habe«, erwiderte er mit einem unverschämten Grinsen. »Das Kleid klebt höchst verführerisch an dir.«
    Olivia blickte an sich hinunter. Der helle Musselin war total durchsichtig geworden. »Wie kann ich so an Bord gehen? Ich sehe ja aus, als hätte ich gar nichts an.« Plötzlich wurde sie sich Mikes Anwesenheit bewusst. Seine Ohren waren gerötet, und er sah drein, als wünschte er sich weit weg, damit er nicht Ohrenzeuge dieses Gesprächs sein musste.
    Anthony lachte nur und knöpfte mit einer Hand sein Hemd auf, das er von den Schultern gleiten ließ, indem er die Hände an der Ruderpinne wechselte. »Hier, damit wirst du anständig aussehen, bis du eines meiner berühmten Hemden anziehen kannst. Du weißt ja, wo ich sie aufbewahre.«
    Olivia streifte das Hemd über. Es war von seiner Haut erwärmt und verströmte seinen speziellen Duft nach Salz und Meer. Sie saß im Bug, als sie die
Wind Dancer
erreichten und Anthony das einzige Segel reffte. Er sicherte das Boot und hielt die Strickleiter für Olivia fest.
    Sie kletterte hinauf und ließ sich von bereitwilligen Händen über die Bordwand helfen. Niemand schien erstaunt, sie zu sehen. Es war anzunehmen, dass die Besatzung die Vorgänge am Ufer durch das Fernglas beobachtet hatte.
    »Machen wir, dass wir fortkommen, Herr?« Jethro stand am Steuerruder.
    »Ja, hier wird es zu riskant.« Anthony übersprang die Stufen zum Achterdeck. Jethro trat beiseite und überließ Anthony das Ruder. »Geh unter Deck, Olivia, und zieh dir das nasse Zeug aus«, rief Anthony ihr zu.

»Das kann ich später.« Sie eilte an seine Seite. »Was wirst du tun? Wenn man dir den Mast wegschießt…«»Das wird nicht geschehen. Glücklicherweise können Kanonen auf größere Entfernung hin schlecht zielen.« Er lächelte auf sie hinunter. In seinen Augen blitzte es unternehmungslustig. Dieses Abenteuer war offensichtlich eines Piraten würdig.
    Ein ohrenbetäubender Knall ertönte, es folgte ein jaulendes Heulen, als eine Kanonenkugel das Schiff überflog und die Takelung nur um ein Haar verfehlte. Sie landete vor dem Bug aufspritzend im Wasser. Anthony drehte vergnügt das Steuer. »Das war knapp. Es scheint ernst zu werden. Großsegel hissen!«
    Männer schwärmten in die Wanten aus, als von der anderen Landzunge aus gefeuert wurde, und die nächste Kugel im Wasser auftraf. Hätte Anthony nicht eben den Kurs leicht korrigiert, wäre sie im Schiffsrumpf gelandet.
    »Die hätte ins Schwarze getroffen«, bemerkte Olivia, erstaunt über ihre Sachlichkeit.
    »Stimmt … Schiff halsen«, rief Anthony ohne Anzeichen von Hast oder Enttäuschung. Die Fregatte drehte sich steuerbord und schien zu Olivias Verwunderung nun direkt Kurs auf das Kliff zur Rechten zu nehmen. Damit

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