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Die Braut des Shawnee-Kriegers

Die Braut des Shawnee-Kriegers

Titel: Die Braut des Shawnee-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lane
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gerannt war. "Die Jäger kommen zurück!" keuchte er. "Spotted Wings und ich haben sie von der Felskuppe aus gesehen!"
    "Wolf Heart!" Clarissa spürte, wie ihre Lebensgeister erwachten, doch dann durchfuhr sie ein neuer Schreck. "Ist er bei ihnen? Ist er gesund?"
    "Die Jäger waren noch so weit entfernt, dass wir ihre Gesichter nicht erkennen konnten. Es waren drei Männer. Zwei von ihnen ritten, und einer lag auf einer Bahre, die von einem Pferd gezogen wurde …"
    "Nein!" Ihr Schrei schnitt dem Jungen das Wort ab. Im nächsten Augenblick hastete sie den gewundenen Weg zum Dorf hinauf. "Bitte!" flehte sie, ohne ihre Schritte zu verlangsamen. "Bitte lass ihn gesund sein!"

15. Kapitel
     
    Sie lagen in der dunklen Hütte beieinander. Beide schwiegen, nachdem sie sich wild und ausgehungert geliebt hatten. Jetzt hielt Wolf Heart den abgezehrten, zitternden Körper seiner Frau so behutsam umfangen, als wäre sie aus kostbarem Glas. Ihre Knochen zeichneten sich hart unter der Haut ab. Sie klammerte sich an ihn, als fürchtete sie, er könne jeden Augenblick aufstehen und sie wieder verlassen.
    Sie hatte das Dorf gerettet, seine Dancing Fox. White Moon hatte es ihm erzählt. Doch die schrecklichen Tage hatten ihren Zoll gefordert. Clarissa sah aus wie ein Gespenst. Sie war abgemagert bis auf die Knochen, und die Augen in ihrem bleichen Gesicht hatten einen gehetzten Blick.
    Was hatte er sich nur dabei gedacht, als er sie bat, das Leben mit ihm zu teilen. Trotz ihrer Energie und ihrer Begeisterungsfähigkeit war und blieb Clarissa doch eine weiße Frau. Als sie Cat Followers Wunden und seine eigenen Verletzungen gesehen hatte, war sie so aschfahl geworden, dass er fürchtete, sie könnte ohnmächtig werden. Wie mochte es für sie gewesen sein, als er fort war und sie nur von Tod und Krankheit umgeben war?
    Und wenn die Bärin ihn getötet hätte? Was hätte Clarissa tun sollen, wenn er nicht mehr zurückgekehrt wäre?
    Sie regte sich neben ihm, und er hauchte einen Kuss auf ihren Haaransatz. "Ich dachte, du schläfst", log er, obwohl er es besser wusste.
    "Ich muss dir etwas sagen." Sie sprach Englisch, und er spürte, wie ihr Körper sich anspannte. "Es ist mir eingefallen, als du fort warst, und jetzt muss ich immerzu daran danken."
    "Dann solltest du es dir am besten gleich von der Seele reden", sagte er sanft, obwohl ein ungutes Gefühl sein Herz schneller schlagen ließ. Er hatte ja geahnt, dass etwas auf ihn zukam. Eigentlich hatte er es sogar schon gewusst und gefürchtet.
    Sie verspannte sich noch mehr, und er spürte die seelische Belastung, der sie ausgesetzt war, die gereizten Nerven, den Kummer und die unendliche Müdigkeit. "Ich schaffe es nicht", flüsterte sie. "Ich habe es versucht, weil ich dich so sehr liebe, aber ich kann es nicht. Der Gedanke, unser Kind hier aufzuziehen, von Gefahr und Tod umgeben …"
    "Clarissa …"
    "Nein, lass mich ausreden." Sie hatte sich von ihm gelöst, lag nun da und starrte in die Dunkelheit. "Ich möchte, dass wir beide zurück nach Baltimore gehen", sagte sie mit matter Stimme. "Ich besitze dort Land und genug Geld für den Anfang. Wir könnten ein gutes Leben haben, ein sicheres Leben für unsere Familie."
    Wolf Heart presste die Lippen zusammen, um nicht aufzuschreien. Falls Clarissa zurück in die Welt der Weißen wollte, dann durfte er ihr nicht im Weg stehen. Aber wie sollte er sein eigenes Volk aufgeben, selbst wenn es für die Frau war, die er mehr liebte als sein Leben?
    "Du könntest einen Beruf lernen", fuhr sie fort, weil er schwieg. "Oder Junius könnte im Stoffhandel einen Posten für dich finden. Du hast eine gute Erziehung und strahlst eine natürliche Autorität aus. Es gibt nichts, was du nicht tun oder sein könntest, wenn du es nur willst."
    Wolf Heart rollte sich auf den Rücken und starrte hinauf zur Decke der Hütte. Er wusste, sie wartete auf eine Antwort, aber die Wahrheit würde sie niederschmettern. Wie sollte er ihr jetzt, nachdem sie ihm ihr Herz ausgeschüttet hatte, von seinem Gespräch mit White Moon erzählen, das ausgerechnet an diesem Morgen stattgefunden hatte?
    Er war zu ihr gegangen, um ihr sein Mitgefühl zum Tod des Häuptlings auszudrücken. Eigentlich wollte er nur ein paar Minuten bleiben, doch sie fasste sein Handgelenk und bat ihn, sich ein wenig zu ihr zu setzen. Ihre dunklen Augen waren rot gerändert und ihr schönes Gesicht von Asche und Tränen verschmiert. "Ich werde dich nicht lange aufhalten", sagte sie. "Du musst zurück

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