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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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achtgeben, daß diese Taten sie nicht so weit in die Irre führen, wie es bei mir der Fall war.
     
    W ir müssen uns beeilen, wieder von hier wegzukommen, lautete der Brief weiter, denn wir ziehen weiter nach Norden, und ich werde Karle nicht verlassen, ehe Ihr frei seid. Es wird eine Schlacht zwischen den Mannen von Charles von Navarra und den Anhängern des Dauphins geben; Marcel hat mit Navarra ausgehandelt, daß Karle ein Heer von Bauern zu dessen Unterstützung führt und im Gegenzug die Bauern gewisse Freiheiten erhalten werden, wenn der Dauphin geschlagen ist. Obwohl Karle und ich Navarra als grausame Bestie erkannt haben, konnte Marcel uns davon überzeugen, daß wir nur so unsere Ziele zu erreichen vermögen. Seid auf der Hut bei Eurem Umgang mit Elizabeth, Père, denn sie ist die Gattin meines Halbbruders. Karle beharrt darauf daß Ihr das wißt – aber ich muß es mit diesen Zeilen noch einmal wiederholen, um Euch daran zu erinnern. Wir fürchten um Euch, wenn Lionel erfährt, wer Ihr seid. Trotzdem erwarten wir Nachricht von diesem Pagen der Gräfin. Möge Gott Euch beschützen und bald zu uns schicken.
     
    E r sah aus dem Fenster; die schattenhaften Gestalten standen dicht beieinander. Karle schien einen Arm um Kate gelegt zu haben, als wolle er sie beschützen, nicht Alejandros wegen, sondern aus eigenem Antrieb. Mit einem tiefen Seufzer kritzelte Alejandro hastig die Antwort:
     
    T ochter, ich tue alles, was ich kann, um vor Elizabeth meine wahre Identität zu verbergen – und de Chauliacs Zwecken würde es im Augenblick nicht dienen, sie ihr zu offenbaren. Meine nächste Botschaft an Dich wird w ahrscheinlich von Chaucer kommen – ich habe erst heute einiges in die Wege geleitet, aber ich kann noch nicht sagen, wann es fruchten wird. Doch gewiß bald, denn Elizabeth scheint eine ungeduldige Person zu sein. Der Page wird unter dem Namen » Jacques « nach Karle fragen, denn so hat er ihn kennengelernt.
    Ich sehne mich danach, wieder an Deiner Seite zu sein. Vielleicht wirst Du mir dann verraten, warum Dein Brief weit häufiger » wir « s agt als » ich « . Der Herr sei mit Euch beiden!

KAPITEL 22
    J anie starrte aus dem Fenster, als das Flugzeug zur Landung ansetzte. Sonnenlicht glänzte auf dem Atlantik, und sie blinzelte, um die grellen Reflexe abzuwehren, die sie blaue Flecken sehen lassen würden, wenn sie zu intensiv auf die Wasseroberfläche starrte. Um sich abzulenken, überlegte sie, ob das, was da unten aufblitzte, weiße Schaumkronen oder vielleicht die Spitzen von Eisbergen waren.
    Bis zur Landung würde es nur noch ein paar Minuten dauern. Ihre Erregung war nur zögerlich gewachsen, als sie die Reise antrat, eincheckte und an Bord ging; aber jetzt, kurz vor dem Wiedersehen mit Bruce nach so langer Trennung, platzte sie schier vor Vorfreude. Der Flug war zwar relativ kurz, trotzdem hatte sie schon alles gelesen, was der Bildschirm in der Rückenlehne des Sitzes vor ihr zu bieten hatte; und der Roman, der eigentlich zur Unterhaltung in ihrer Handtasche steckte, hatte sie nicht fesseln können. Beinahe verzweifelt drückte sie auf den Sprechknopf ihres Helms und sagte zu ihrem Sitznachbarn: » Sieht ziemlich kabbelig aus da unten. Glauben Sie, daß wir über die Stelle geflogen sind, wo die Titanic untergegangen ist? «
    Wenigstens ein paar zustimmende Worte hatte sie erwartet, die zu einer netten Zerstreuung hätten führen können, einen interkulturellen Austausch der Ansichten, wie die Oberfläche eines Meeres auszusehen hatte – aber es sollte nicht sein.
    Sie hatte dieser Reise mehr als zwiespältig gegenübergestanden; doch jetzt schienen die Spannungen zwischen ihr und Bruce plötzlich vergessen, unbedeutend in dem Wissen, daß sie etwa in einer Stunde tatsächlich die Hand ausstrecken und ihn berühren würde.
    Vier Monate war es her. Das Flugzeug legte sich erneut in die Kurve und richtete sich dann wieder auf; beim Landemanöver konnte Janie die verlassenen schwarzen Strände von Islands Südküste erkennen. In der Ferne erhoben sich unwahrscheinlich dicht am Ufer die hohen Türme eines Geothermalwerks, die viel tödlicher und unheildrohender aussahen, als sie waren. Dampfwolken standen in der ansonsten kristallklaren Luft wie Wattebäusche. Als das Flugzeug tiefer sank, war Janie entzückt über das plötzliche Erscheinen der pastellbunten Häuser und Geschäfte von Reykjavik.
    Eine Reisetasche war alles, was Icelandic Air Touristen gestattete, und so hatte sie Schichten

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