Die brennende Gasse
Familien, das wir benutzen könnten, um ein paar Zellen zu gewinnen «, sinnierte Kristina, » ein Milchzahn oder eine Haarlocke, oder Schweiß oder abgeschnittene Fingernägel, eine Spur von DNS … Himmel, wie soll man das deren Verwandten erklären, falls noch welche existieren … «
» Moment «, unterbrach Janie sie. » Wiederholen Sie das bitte! Mit weniger Worten. «
» Wir brauchen von einem von ihnen etwas mit einer Spur DNS. «
» Oder von jemand anderem mit dem richtigen Gen. « Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, einen leicht verblüfften Ausdruck im Gesicht. » Kinder, Kinder «, sagte sie leise. » Ich fasse nicht, was mir da einfällt. «
Sie nahm ihr Handy heraus und tippte die Nummer des Hebrew Book Depository.
KAPITEL 25
F rüh am Morgen rief Elizabeth den Leibdiener ihres Gatten in ihr Gemach und verbannte ihre eigenen Zofen für die Dauer seines Besuchs ins Vorzimmer. Das war eine ungewöhnliche Einladung – denn jemand, der nur einem Herrn diente, durfte selten das Reich einer Dame mit seinen weiblicheren Einrichtungen betreten. Der Lakai fühlte sich zwar geehrt, gerufen worden zu sein, und das Gemach der Gräfin faszinierte ihn; doch ganz geheuer war es ihm nicht.
» Ich werde mich kurz fassen «, begann sie, » damit nicht müßiges Gerede über eine Ehefrau aufkommt, die sich mit dem Diener ihres Gatten in ihrem Gemach einschließt … Von de Chauliac habe ich eine Warnung bezüglich Lord Lionels Gesundheit erhalten, und zwar durch meinen eigenen Arzt, Doktor Hernandez. «
Als der Diener ernste Besorgnis zeigte, fuhr sie fort: » Oh, er ist nicht in unmittelbarer Gefahr. Aber diese beiden sehr weisen und gelehrten Männer haben meinen Gatten viele Male untersucht; sie stimmen darin überein, daß bestimmte Schritte unternommen werden müssen, wenn seine Gicht eingedämmt und die weitere Ansammlung von Fäulnis verhindert werden soll, die seinem armen, lieben Zeh so viele Beschwerden verursacht hat. «
» Nennt diese Schritte, Madame. Und ich werde sie umgehend einleiten … «
» Gut. Ich wußte, daß ich auf Eure Unterstützung zählen kann. Und auf Eure Diskretion. Dieses Problem mit seiner Erkrankung hat unser herzliches eheliches Einvernehmen sehr beeinträchtigt, und es wird nur wiederherzustellen sein, wenn er weiter gesundet. Auf jeden Fall ist die erste und wichtigste Maßnahme, daß er mehr frische Luft bekommt. In diesem Punkt waren die Ärzte unerbittlich. Deswegen habe ich dafür gesorgt, daß der Stallknecht heute kurz vor Mittag sein Lieblingspferd bereitmacht. Auch für Euc h w ird er eines mitbringen. Ihr müßt veranlassen, daß er einen ausgiebigen Ritt am Fluß unternimmt und mindestens zwei oder drei Stunden im Freien bleibt. Auch ich selbst soll mehr in der Natur atmen, wenn auch nicht so lange, vielleicht für eine Stunde oder etwas mehr. Ich selbst werde also einen Spaziergang unternehmen, in Begleitung natürlich. «
» Madame, er wird sicherlich einwenden, daß Euch etwas zustoßen könnte. «
» Mir wird nichts zustoßen. Und er soll keine Einwände erheben. Er steht unter der strengsten Aufsicht seiner Ärzte, ebenso wie ich. Nun, ich werde ihm diesen Umstand selbst mitteilen; aber ich habe Euch zuerst unterrichtet, damit Ihr nicht überrascht seid, wenn er Euch zu dem Ritt auffordert. Die besten Stunden des Tages sind die unmittelbar nach Mittag, sagen unsere Ärzte. Und er muß sie sich zunutze machen. Sorgt dafür, daß einer seiner kräftigsten Ritter Euch eskortiert, damit Ihr nicht überfallen werdet. Das passiert heutzutage in Paris extrem häufig! «
A m Morgen nahm Kate tränenreich Abschied von Marie, die für sie wie eine Schwester geworden war. Sie umarmten einander innig, versicherten sich gegenseitig ihrer Freundschaft und versprachen sich, einander nie zu vergessen. Dann sah Marie zu, wie Kate und Karle das Haus wieder durch das Souterrain verließen, durch das sie auch das erstemal eingetreten waren. Dabei drehte sie die Münze in der Hand, die Kate ihr gegeben hatte, den Preis für ein in Streifen gerissenes Laken und ein paar Längen Kordel. Marie dachte, Kate sei eine Schwester, um die sogar eine Prinzessin sie beneiden könnte.
Da Karle und Kate nun wieder mit all ihrer Habe beladen waren, kamen sie in den Straßen von Paris nur langsam voran – aber sie dachten an ihr Ziel. Wenn sich dieser Tag neigte und alles gut verlief, dann würden sie sich außerhalb der Stadtmauern auf dem Lande einen Ort suchen, der ihnen als
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