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Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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es auch sein mochte, aber Parkers spontane Beziehungsberatung von heute Nachmittag hatte allem Anschein nach Wirkung gezeigt. Louis fand, dass sich die beiden ziemlich reserviert benahmen, bis Mel langsam zu Bobby hinging, sich vor ihn kniete und ihn umarmte. Danach hatten sich die beiden zurückgezogen, vermutlich ins Schlafzimmer, nahm Louis an, und sich seither nicht mehr blicken lassen.
    Weitere verzerrte Schatten. Die beiden bewaffneten Männer waren jetzt auf der Rückseite des Hauses, wo sie weder von einem Nachbarn gesehen werden konnten, der zufällig aus dem Fenster schaute, noch von jemand anderem, der vor dem Schlafengehen seinen Hund ausführte. Sie standen jetzt zu beiden Seiten der Tür, nickten einander zu, Glas zersplitterte. Die eine Gestalt hob die Knarre und ging in Stellung, um Feuerschutz zu geben, während die andere durch das Loch griff, um das Schloss zu öffnen. Im Haus bewegte sich jemand. Ein Schrei ertönte. Dann wurde eine Tür zugeschlagen.
    Louis schaltete den ersten Mann mit zwei Schüssen in den Rücken und einem dritten, dem tödlichen, in den Schädel aus. Es gab keinen Warnruf, keine Aufforderung, die Hände zu heben, keine Chance, sich zu ergeben. So was machten nur die Guten im Western, diejenigen, die weiße Hüte trugen und am Ende das Mädchen kriegten. Im wirklichen Leben werden die Guten abgemurkst, wenn sie Killern eine Chance geben, und Louis, der keine Ahnung hatte, ob er einer von den Guten war oder nicht, und dem es auch schnurz war, hatte nicht die Absicht, eines romantischen Ideals wegen zu sterben. Als der Mann zu Boden ging, schwenkte Louis seine Knarre bereits nach rechts. Der zweite Möchtegernkiller versuchte seine Hand aus der eingeschlagenen Scheibe zurückzuziehen, aber sein Ärmel verhakte sich am schartigen Glas, so dass er sich nicht umdrehen und auf die Gefahr reagieren konnte. Doch mittlerweile waren zwei Knarren auf ihn gerichtet, und er erstarrte einen Moment lang, als ihm klar wurde, dass er nicht mit dem Leben davonkommen würde. Dann nahm er den jähen Schmerz wahr und kurz darauf das Geräusch, worauf er gegen das Holz sackte, den erhobenen linken Arm immer noch in der Scheibe verhakt, deren Glas sich durch den Stoff seiner Jacke bohrte. Er brachte gerade noch die Kraft auf, um die Waffe zu heben, aber sie war ins Leere gerichtet, und dann war alles vorbei.
    Die Schlafzimmertür war nach wie vor geschlossen. Angel rief nach Jandreau, während Louis den Toten von der Tür abnahm.
    »Bobby Jandreau, können Sie mich hören?«, fragte er. »Mein Name ist Angel. Mein Partner und ich waren vorhin mit Charlie Parker hier.«
    »Ich höre Sie«, sagte Jandreau. »Ich habe eine Knarre.«
    »Tja, das ist großartig«, sagte Angel. »Machen Sie mal hinne. Wir haben nämlich zwei Leichen hier draußen, und Sie und Ihre Freundin sind nur wegen uns noch am Leben. Also tun Sie, was Sie tun müssen, weil wir Sie nämlich wegschaffen.«
    Drinnen wurde getuschelt. Kurz darauf ging die Tür auf, und Bobby Jandreau, der im Rollstuhl saß, nur eine Boxershorts trug und eine Beretta in der zittrigen Hand hatte, erschien in der offenen Tür. Er blickte zu Louis, der die erste Leiche hereinschleifte, während Angel Wache schob. Eine Blutspur blieb auf dem Kiefernholzboden zurück.
    »Wir brauchen Müllsäcke und Klebeband«, sagte Louis. »Außerdem einen Schrubber und Wasser, es sei denn, Sie finden, dass Rot zu den Wänden passt.«
    Mel linste um die Tür. Sie war allem Anschein nach nackt, von dem Handtuch einmal abgesehen, das sie sich umgeschlungen hatte.
    »Ma’am«, sagte Angel und nickte ihr zum Gruß zu. »Sie sollten vielleicht etwas anziehen. Die Spielzeit ist vorbei …«
    Als Jandreau und seine Freundin angezogen waren und ein paar Kleidungsstücke und Toilettenartikel in eine Reisetasche gepackt hatten, waren die beiden Leichen in schwarzen Müllsäcken verstaut und mit Klebeband umwickelt. Jandreau starrte sie von seinem Rollstuhl aus an. Er hatte sie sofort erkannt, auch wenn sie sich im Tod verändert hatten: Twizell und Greenham, die beiden ehemaligen Marineinfanteristen.
    »Sie waren bei der AZE «, sagte er. »Aufklärung und Zielerfassung, Spezialeinsatzcode acht-vier-fünf-eins.«
    Angel starrte ihn verständnislos an.
    »Scharfschützenscouts«, erklärte Louis. »Heute Abend haben sie’s vermasselt.«
    »Sie gehörten einem von zwei Scharfschützenteams der Marines an, die in al-Adhamiya eingesetzt waren«, fuhr Jandreau fort. »Das war kurz

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