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Die Bruderschaft des Schmerzes

Die Bruderschaft des Schmerzes

Titel: Die Bruderschaft des Schmerzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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schlecht genug – über theoretische Unglücksfälle brauchte man sich nicht den Kopf zu zerbrechen. Die sogenannten Rebellen, die eigentlich nur verkleidete reguläre Truppen der neugegründeten Konföderierten Staaten von Terra waren, hatten bereits alle Felsbrocken, die zusammen einmal den Gürtel-Freistaat gebildet hatten, in Besitz genommen. Einzig die Hauptstadt auf Ceres und ein paar Asteroiden in der Umgebung waren noch nicht besetzt. Schlimmer noch war, daß sie inzwischen alle Urankörper besetzt hatten; diese Brocken bestanden aus fast reiner Pechblende und waren der eigentliche Grund für die sogenannte Revolution. Offiziell hieß es natürlich, daß sich das unterdrückte Volk der Asteroidenbewohner gegen den Despoten Fraden erhoben hatte und daß es sich mit dem Brudervolk der Konföderierten Staaten von Terra vereinigen wollte und so weiter und so weiter … Aber jeder hirnlose Trottel im Sonnensystem, der aus dem Säuglingsalter heraus war, wußte, was wirklich dahintersteckte: Diese neue Koalition aus Atlantischer Union, Großrußland und Großchina hatte Gefallen daran gefunden, die kollektiven Muskeln spielen zu lassen, und man hatte entschieden, daß man es leid war, Bart Fraden gutes Geld für das Gürteluran zu zahlen. Auf lange Sicht war es billiger, wenn man sich den Gürtel selbst aneignete. Sie transit gloria mundi.
    Fraden drückte einen der zahlreichen Knöpfe auf dem Kommunikator und sprach durch das Mikrofongitter: „Ling? Hier Fraden. Ich nehme an, das Raumschiff ist beladen und startbereit? Gut. Bereiten Sie alles für einen Alarmstart vor! Vergessen Sie nicht, Captain, daß meine Schweizer Bank angewiesen ist, Ihnen hunderttausend Konfö-Dollars auf Ihr Konto zu überweisen, sobald wir Pluto sicher passiert haben. Haben Sie Valdez’ Schiff schon gesichtet? Melden Sie mir sofort, wenn Sie es sehen. Und schaffen Sie augenblicklich die Ladung hinüber, sobald das Schiff gelandet ist! Klar? Ende!“
    Fraden seufzte und nahm zum Trost einen tiefen Zug aus der Zigarre. Auf jeden Fall, dachte er, kann niemand behaupten, Bart Fraden habe die Schrift auf der Wand nicht erkannt.
    Besagte Schrift war für Bart Fraden im Verlauf der letzten zwei Jahre ständig deutlicher geworden. Die ersten Buchstaben waren erschienen, als die AU, Großrußland und Großchina zu den Konföderierten Staaten von Terra verschmolzen waren. Die drei Mächte waren um Haaresbreite einem dreiseitigen Atomkrieg entronnen, dessen Anlaß heute nur noch eine Fußnote der Geschichte war. Aus Furcht voreinander hatten sie sich dann miteinander verbündet. Was das bedeutete, war für jedermann klar, der seine fünf Sinne beisammen hatte. Wenn sich die Großen des Systems zu einem Verein zusammenschlossen, dann waren die Tage der zahllosen unabhängigen Kleinstaaten im Sonnensystem gezählt. Fraglich war nur, wer zuerst an der Reihe sein würde: das Mars-Commonwealth, die Jupiter-Republik, das Trans-Saturn-Dominion oder der Gürtel-Freistaat.
    Zum Glück war die Konföderation so nett gewesen, ihr Blatt dadurch zu verraten, daß sie ihre Urankäufe beim GFS verdoppelte. Offensichtlich hortete sie das Zeug, und das konnte nur eines bedeuten – sie rechnete damit, daß die Lieferungen in nächster Zukunft unterbrochen sein würden. Folglich stand der GFS ganz oben auf ihrem Wunschzettel.
    Noch bevor also die falsche Revolution begann, hatte Fraden tief in sein umfangreiches schweizer Nummernkonto gegriffen und sich ein kleines, aber durchaus nicht billiges Raumschiff zugelegt. Wenn ein großes Tier wie die Konföderation einmal ein Auge auf den Gürtel geworfen hatte, dann konnte man eigentlich nur noch den Abgang vorbereiten. Einen Abgang zu den Sternen, wo es noch Unmengen unabhängiger Planeten gab. Einer würde gewiß darunter sein, der über das geeignete revolutionäre Potential verfügte. Dort würde es einem Mann mit Köpfchen schon gelingen, einen Umsturz anzuzetteln und die Regierung zu übernehmen. Das würde ihm für die nächsten Jahrhunderte ein Auskommen sichern, zumindest aber für den Rest seines Lebens. Man brauchte nur Geschick, Erfahrung und eine kleine Rückversicherung.
    Wenn diese Rückversicherung nur nicht in der verdammten Blockade hängenblieb. Schließlich war sie alles in allem gut hundert Millionen Konfö-Dollars wert.
    Fraden zuckte die Achseln. Ich kann mir ruhig die neuesten Schreckensmeldungen anhören, dachte er. Bis Valdez kommt, gibt es ohnehin nichts zu tun.
    „General Vanderling soll

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