Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
Vom Netzwerk:
gefüllten Wasserschlauch und einen vollen Proviantbeutel. Maslama hatte nichts vergessen und alles besorgt, was er verlangt hatte. »Ich denke, das wird euch für ein paar Stunden Angstschweiß und Herzrasen fürstlich entschädigen«, sagte Tarik spöttisch, holte den Beutel mit den versprochenen fünfzig Goldmünzen hervor und warf ihn Maslama zu. Sofort rechts und links bedrängt von Ali Omar und dem Albino Zahir Namus, überzeugte sich Maslama, die Ratte, schnell davon, dass der Beutel auch den versprochenen Lohn enthielt. Dann bleckte er zufrieden die Zähne und ließ unter dem halbherzigen, maulenden Protest seiner Komplizen die pralle Geldbörse schnell unter seinem Kaftan verschwinden. »Wir teilen später!«, beschied er sie knapp. Und damit wandte er sich wieder zu Tarik um und rief ihm zu: »Ich will ja gar nicht fragen, warum du gestern wie ein reicher Herr gekleidet warst und heute wie ein abgerissener Fellache aussiehst. Und schon gar nicht will ich wissen, wofür du die beiden Boote und vier Tonkrüge voll mit dieser Teufelsbrühe brauchst. Aber könntest du vielleicht mir verraten, ob sich unsere Wege hiermit für immer trennen oder ob du demnächst vielleicht noch andere Aufträge für uns hast.« »Das steht in den Sternen«, gab Tarik ausweichend zur Antwort. »Aber möglich ist es schon. Und dann werde ich dich schon zu finden wissen.« »Aber bestimmt nicht mehr da draußen in der Ruine! Jetzt bre chen bessere Zeiten an. Ich werde unter die Kaufleute gehen und mir wohl ein paar Lasttiere zulegen«, sagte Maslama mit breitem Grinsen, nannte ihm noch den Namen eines guten Freundes, der wissen würde, wo er zu finden war. Dieser Mann gehörte zu den mocaris, die in Cairo stunden-oder tagweise Lasttiere vermiete ten, und verdiente sein Geld auf dem Rumeila, dem Platz vor der Zitadelle am Fuß des Mokkatam. Tarik sah den drei Männern nach, die es nun eilig hatten, noch rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit zum Bab al-Qantara und zurück in die Stadt zu kommen. Natürlich wollten sie ihren Geld segen entsprechend feiern und nicht die Nacht vor den Mauern verbringen. Er hoffte, dass sie klug genug waren, mit dem vielen Geld nicht zu protzen und sich nicht ausnehmen zu lassen. Zweifellos gab es in Cairo wie in jeder großen Stadt verruchte Gassen und Viertel, wo das Laster regierte und man gegen Geld jeder nur erdenklichen Lust frönen konnte. Die Nacht kam schnell und der leichte Nordostwind führte einige Wolkenfelder heran, worüber Tarik nicht unglücklich war. Ganz im Gegenteil. Am liebsten wäre es ihm gewesen, wenn der Nachthimmel völlig bedeckt gewesen wäre. Er wollte jedoch nicht undankbar sein. Er hatte die beiden kleinen Boote und vor allem das Naphta. Was er jetzt noch brauchte, waren Schnelligkeit, gute Nerven und ein möglichst großes Chaos. Mit ein wenig Glück und dem vielen Naphta in den Booten sollte ihm das gelingen!

1 7

    Said stellte sein Öllicht auf einem Wandbrett ab und warf den beiden Tempelrittern aus einem Korb drei halb angebrannte Brotfladen, einige sehnige Fleischstücke und eine Handvoll Trockenfrüchte achtlos vor die Füße. Und ihren Wasser krug füllte er mit noch größerer Verachtung. Denn statt die Zellen tür aufzuschließen und mit einem der beiden Eimer Wasser, die er aus dem Vorraum anschleppte, zu ihnen zu kommen, forderte er sie barsch auf, ihm ihren Krug hinzuhalten. Und dann leerte er den Eimer auch schon mit Schwung durch das Gitter hindurch. »Bist du noch zu retten?«, rief Maurice erbost, den ein Gutteil des Wassers vor die Brust getroffen hatte. »Du hast das meiste vorbei gegossen! Der Krug ist ja noch nicht mal halb voll!« »Dann leckt doch den Rest vom Boden auf, Christenhunde!«, herrschte Said ihn an. »Das wird euch lehren, beim nächsten Mal besser aufzupassen!« Maurice funkelte ihn an. »Du scheinst vergessen zu haben, dass je der von uns mindestens zehntausend Dirham Lösegeld wert ist! Eine Summe, die du dir sicherlich nicht mal im Traum vorstellen kannst. Aber ich will sie dir begreifbar machen: Für zehntausend Dirham kann sich der Emir Dutzende Sklaven von deiner Sorte kaufen!«, fauchte er zornentbrannt. »Aber für tote Gefangene wird dein Herr nicht einen lausigen Fils zu sehen bekommen!« Die Antwort, die Said ihm gab, kam auf der Stelle und wortlos, hätte aber kaum verächtlicher und demütigender ausfallen können. Denn er spuckte Maurice ins Gesicht und kehrte ihm den Rücken zu.
    Gerolt packte Maurice sofort mit hartem

Weitere Kostenlose Bücher