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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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irgendwo an einem dunklen, einsamen Ort ein reicher Kaufmann in meinen Dolch gelaufen?« »Nein, an deinem Dolch klebt kein von mir vergossenes Blut«, sagte Tarik und setzte sich zu ihnen, hielt jedoch sicherheitshalber ein wenig Abstand. »Zu dem Geld bin ich ohne Verbrechen gekommen. Es ist Teil des Vermächtnisses, das ich einem außergewöhnlichen Mann verdanke.« »Dann bist du auch kein einfacher Wachmann aus Alexandria, der wegen eines blutigen Streites aus seiner Heimat hierher geflohen ist«, folgerte Maslama sogleich mit vollem Mund, »sondern ein Mann mit Geheimnissen!«
    Tarik machte eine vage Geste. »Wir alle haben unsere Geheim nisse, Maslama, die wir aus gutem Grund vor Fremden gehütet wissen wollen. Ich glaube nicht, dass du eine Ausnahme machst. Und dabei sollten wir es jetzt auch belassen, findest du nicht?« Der Mann lachte kurz auf. »Also gut, reden wir nicht mehr davon. Vergessen wir auch das andere. Aber warum habe ich das Gefühl, dass du nicht nur deshalb zurückgekommen bist, um mir meine Sachen zurückzubringen?« Forschend blickte er ihn an. »Weil du ein schlauer Bursche bist, dem man so leicht keinen Sand in die Augen streut«, erwiderte Tarik. Das Kompliment gefiel Maslama sichtlich, denn sein spitzes Ge sicht verzog sich zu einem breiten, wohlgefälligen Grinsen. »Recht hast du. Also, heraus damit! Was genau willst du von uns?«, forderte er ihn auf und biss in eine der gebratenen Lamm keulen. »Und was ist dabei für uns drin?« »Ich hätte einen gut bezahlten Auftrag für euch«, sagte Tarik, griff in seinen Kaftan und warf ihm einen Geldbeutel zu. Maslama ließ die Lammkeule fallen, fing den Geldbeutel noch in der Luft auf und leerte die Geldbörse wenige Augenblicke später in seine andere Hand aus. Ungläubig blickte er auf die Gold-und Silbermünzen, die sich aus dem Beutel ergossen. Zweifellos hatte er noch nie in seinem Leben auch nur einen Bruchteil dieser Sum me in seinen Händen gehalten. »Suchst du jemanden, der für dich einen Mord begeht?«, stieß er hervor, weil ihm wohl kein anderer Auftrag einfiel, der als Bezah lung einen solchen Batzen an Gold und Silber rechtfertigte. Auch Ali Omar und Zahir machten fassungslose Mienen und ver gaßen beim Anblick der vielen Gold-und Silbermünzen das Kau en. Sie standen ganz unter dem Bann des Geldes und jeder rech nete sich vermutlich schon in Gedanken aus, was er sich für sei nen Anteil wohl alles kaufen konnte . »Nein, nichts dergleichen. Es geht nicht um ein Verbrechen, da s ihr für mich begehen sollt, sondern darum, dass ihr etwas fü r mich beschafft. Es selbst zu beschaffen, würde mich als Ortfrem den zu viel Zeit kosten. Und das Geld da ist nur eine Anzahlung . Wenn ihr die Aufträge so schnell erledigt, wie ich es wünsche , warten auf euch noch einmal fünfzig Dinar bei der Übergabe« , versprach Tarik . Scharf sog Ali die Luft ein. »Fünfzig weitere Goldstücke?«, flüster te er überwältigt . »Allah ist mit den Geduldigen und liebt die, die voll Vertraue n sind! Spruch des Propheten!«, stieß der Albino mit zittriger Stim me hervor . Auch auf dem Gesicht von Maslama zeigte sich ein erregter Aus druck. Er schluckte heftig und leckte sich über die fettigen Lip pen, als hätte er plötzlich einen trockenen Mund bekommen. »D u kannst auf uns rechnen. Also, was genau sollen wir für dich tun? « Seine Stimme klang atemlos . Und Tarik sagte es ihnen .

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    Dem schwindenden Lichtschein nach zu urteilen, der als fahlgrauer Streifen durch die beiden vergitterten Luft-schächte im Mittelgang in den Kerker fiel, neigte sich der zweite Tag ihrer Gefangenschaft im Sommerpalast des Emirs seinem Ende entgegen. Gerolt und Maurice kauerten in den hinteren Ecken des stinkenden Gewölbes und nutzten den letzten Schimmer Licht, um vorsichtig den Mörtel aus den Fugen zwischen den Mauersteinen zu kratzen. In den hinteren, unteren Ecken hatten die Bauarbeiter in Bodenhöhe Steine mit leicht abgeschlagenen Kanten eingesetzt, sodass an diesen Stellen mehr Mörtel zum Ausfüllen der Spalten nötig gewesen war. Die beiden Gralsritter waren zuversichtlich, mehrere dieser Fugen tief genug aushöhlen zu können, um darin wenigstens die Smaragde und Rubine verstecken zu können. Vielleicht reichte es sogar für ein oder zwei Goldstücke. Als Kratzwerkzeuge benutzten sie die Knochen der halb verwesten Ratte, die sie in ihrer Zelle gefunden hatten. Die Idee dazu war Gerolt gekommen. Und Maurice hatte ohne großes Zaudern die

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