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Die Brut

Titel: Die Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Dorn
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weiß es. Du wirst phantastisch sein.« Attila fasste sie an den Schultern. »Denk darüber nach. Tissenbrinck wird dir ein gutes Angebot machen. Er rechnet mit einer Drei-Millionen-Quote.«
    Das Kind stapfte ihr entgegen, als Tessa zur Couch zurückkam.
    »Mein Gott, wie gern wäre ich dabei gewesen, als er seinen ersten richtigen Schritt gemacht hat«, sagte Sebastian gerade.
    Sie bückte sich und hob das Kind auf ihren Arm.
    »Ist Attila schon gegangen?«, fragte Sebastian.
    Tessa nickte knapp.
    »Alles in Ordnung bei dir?« Er stand auf und streichelte ihren Oberam. »Du siehst so bedrückt aus.«
    »Nein, alles okay.«
    »Habt ihr über die Sendung gesprochen?«
    »Lass uns später darüber reden.« Sie gab Sebastian einen Kuss auf die rechte Wange und ging mit dem Kind zum Christbaum. Begeistert reckte es sich nach dem Lamettastern, den Tessas Stiefmutter mitgebracht und Sebastian brav auf die Spitze gesteckt hatte. Curt ritt noch immer auf dem Schaukelpferd, als sei es ein Mustang, den er zähmen müsste. Dazu machte er Geräusche, als würde er Rennwagen fahren. Der rechte Träger seiner Latzhose hatte sich gelöst und tanzte wild auf seinem Rücken.
    Eine neue Show. Ein neuer Anfang. Drei Millionen Quote. Der Vorteil eines solches Formats wäre natürlich, dass sie ein ganz anderes Publikum erreichen konnte. Die Leute, denen Auf der Couch
immer zu abgehoben war. Vielleicht öffnete sich eine völlig neue Welt.
    »Entschuldigung. Ich muss leider gehen.«
    Tessa drehte sich um. Schmal und dunkel stand Katharina vor ihr.
    »Aber wieso denn jetzt schon?«, protestierte Tessa. »Ich dachte, du wolltest zur Gans dableiben.«
    »Ich muss gehen.«
    Die beiden Frauen musterten einander. Das Kind patschte mit seiner schokoladenverschmierten Hand in Tessas Gesicht herum, ohne dass diese versuchte, es daran zu hindern.
    »Das tut mir sehr Leid«, sagte sie schließlich. »ich hätte mich gefreut, wenn du länger geblieben wärst.«
    »Ja. Es tut mir auch Leid.« Katharina drehte sich auf den halbhohen Absätzen ihrer weinroten Wildlederstiefel um.
    »Ich weiß nicht, ob ich – Victor weiter betreuen kann«, sagte sie, nachdem sie den Fahrstuhlknopf gedrückt hatte. »Ich werde dir eine andere Kinderfrau empfehlen.«
    Tessa ergriff ihre Hand. »Ich verstehe das total. Aber bitte, denk noch mal darüber nach, ja?«
    Die Kinderfrau presste die Lippen aufeinander und nickte.
    »Es ist ja so schwer, ein gutes Kindermädchen zu finden«, hörte Tessa ihre Stiefmutter sagen, kaum dass sich die Stahltüren hinter Katharina geschlossen hatten. »Die Bremers, das sind unsere Nachbarn links, die sind mit zwei kleinen Kindern letzten Sommer neu eingezogen, die haben mir Geschichten erzählt!«
    Ihre Stiefmutter warf ihr einen triumphalen Blick zu. »Also, ich finde das ja sehr mutig von dir. Ich hätte damals Angst gehabt, euch den ganzen Tag mit einer wildfremden Person allein zu lassen.«
    »Karin. Theresia und Felicitas haben damals gar kein Kindermädchen mehr gebraucht.«
    Tessa schaute ihren Vater überrascht an. Es war der erste Satz, den er seit der Begrüßung am frühen Nachmittag gesprochen hatte. Er errötete leicht, als er merkte, dass auch Sebastian und die Waldenfels ihn anschauten. »Auf mich hat diese Katharina einen recht soliden Eindruck gemacht«, fügte er leiser hinzu. Seine Stimme, die beim ersten Satz klar und frei geklungen hatte, war wieder belegt.
    Es klingelte. Sebastian sprang auf. »Das wird Kommissar Kramer sein«, sagte er munter. »Ich habe ihn eingeladen, damit wir ihm noch einmal danken können.«
    Einen Moment wurde es still im Raum –»Aber
er
hat Victor doch gar nicht zurückgebracht«, sagte Feli – , da war auch schon die Stimme des Kommissars zu hören.
    »Kramer, guten Tag, guten Tag.« Er grüßte nach allen Seiten, bevor er Tessa die Hand reichte. »Das ist wirklich sehr nett, dass Sie mich eingeladen haben.«
    Tessa erwiderte sein Lächeln. »Das ist doch ganz normal, nach dem, was Sie für uns getan haben. Möchten Sie Tee oder Kaffee?«
    »Danke, ich –«
    »Wie dumm von mir, dass ich das schon wieder vergessen habe.« Tessa schlug sich leicht an die Stirn. »Kommissar Kramer ist nämlich magenkrank«, erklärte sie der Runde, die nur noch aus Familienmitgliedern bestand.
    »Möchten Sie vielleicht einen Fencheltee?«, fragte sie den Kommissar. »Oder einen vietnamesischen Artischockentee? Den trinke ich immer, wenn ich etwas mit dem Magen habe.«
    »Machen Sie meinetwegen mal

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