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Die Buecher und das Paradies

Titel: Die Buecher und das Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Umberto Eco
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Körpern ohne Organe, ein Gedicht aus Supernovae und Zwergsternen, ein ununterbrochener Urknall, eine Erzählung, deren Geschehnisse sich über die Länge von Lichtjahren hinziehen, oder um euch ein vertrautes Beispiel zu geben: eine triumphale Odyssee im Weltraum, mit allerglücklichstem Happy-End. Also Leute, wenn ihr wollt, könnt ihr das Paradiso auch so lesen, es wird euch nichts Böses tun und besser sein als eine Diskothek mit stroboskopischen Blitzen und Ecstasy. Denn was Ekstasen angeht, der dritte Teil der Divina Commedia hält seine Versprechen.
Über den Stil des Kommunistischen Manifests1
Oscar Wilde: Paradox und Aphorismus'
A portrait of the artist as a bachelor1
Zwischen La Mancha und Babel1
Über Camporesi: Blut, Körper, Leben1
Über Stil1
Les sémaphores sous la pluie'
Intertextuelle Ironie und mehrdimensionale Lektüre1
Die aristotelische Poetik und wir1
Der Mythos Amerika in drei Generationen Antiamerikanismus1
Wie ich schreibe1
    1
    Bibliographische und andere Sacherläuterungen für deutsche Leser sind, wo es nötig schien, hinzugefügt worden (gekennzeichnet mit »A. d. Ü.« für »Anmerkung des Übersetzers«). Die deutschen Übersetzungen der zitierten Passagen stammen, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben, ebenfalls von BK (A. d. Ü.).
    2
    Vortrag auf einem Schriftstellerfestival in Mantua, September
    2000.    Dann abgedruckt in der Zeitschrift Studi di estetica Nr. 23,
    2001.
    3
    Seitenhieb auf Umberto Bossi, den Gründer und Chef der separatistischen Lega Nord (A. d. Ü.).
    4
    »Die Unglückselige antwortete«: Anspielung auf die berühmte und vielkommentierte Stelle in Alessandro Manzonis jedem italienischen Schulkind bekannten (wenn auch eben deshalb verhaßten) Roman, in der die künftigen Untaten der Nonne von Monza gerade durch ihr Verschweigen um so schlimmer erscheinen, vgl. A. Manzoni, Die Brautleute, Hanser 2000, Kap. 10, S. 236, und Anm. S. 878 (A. d. Ü.).
    5
    Im Original stehen hier natürlich keine Zitate von Rilke, Benn, Brecht, Celan, Hölderlin und Goethe, sondern - nach dem ersten Zitat aus Eliots Lovesong of J. Alfred Prufrock - berühmte Stellen von Eugenio Montale (i cocci aguzzi di bottiglia infissi nella muraglia, nel sole che abbaglia), Guido Gozzano (le buone cose di pessimo gusto), nochmals Eliot, diesmal aus The Waste Land (the fear shown in a handful of dust), Giacomo Leopardi (la siepe), Petrarca (le chiare, fresche e dolci acque) und schließlich Dantes fiero pasto, das »grausige Mahl«, Inferno 33, 1 (A. d. Ü.).

Über den Stil des Kommunistischen Manifests 1
    Man kann nicht behaupten, daß einige schöne Seiten allein genügen, um die Welt zu verändern. Dem Gesamtwerk Dantes ist es nicht gelungen, den italienischen Kommunen einen Heiligen Römischen Kaiser wiederzugeben. Doch wenn ich an jenen Text zurückdenke, der das Manifest der Kommunistischen Partei von 1848 war und der zweifelsohne enormen Einfluß auf die Geschicke zweier Jahrhunderte gehabt hat, glaube ich, man sollte ihn unter dem Gesichtspunkt seiner literarischen Qualität wiederlesen oder zumindest - wenn man ihn nicht im Original lesen kann - unter dem seiner außerordentlichen rhetorischargumentativen Struktur.
    1971 war eine Studie des venezolanischen Autors Ludovico Silva über den literarischen Stil von Karl Marx erschienen, die dann zwei Jahre später in italienischer Übersetzung bei Bompiani unter dem Titel Lo Stile letterario di Marx herauskam. Vermutlich ist sie inzwischen vergriffen, und es würde sich lohnen, sie nachzudrucken. Mit Berücksichtigung auch der literarischen Interessen von Marx (wenige wissen, daß er als junger Mann auch Gedichte geschrieben hatte, die allerdings nach Aussage derer, die sie kennen, schrecklich sein sollen) unterzog Silva das ganze Marxsche Werk einer gründlichen Analyse. Seltsamerweise widmete er dabei dem Manifest nur wenige Zeilen, vielleicht weil es kein im strengen Sinne persönliches Werk ist. Das war jedoch ein Fehler, denn es handelt sich um einen großartigen Text, der es versteht, apokalyptische Töne mit Ironie zu durchmischen, einprägsame Parolen mit klaren Darstellungen alternieren zu lassen, und der (wenn die kapitalistische Gesellschaft wirklich vorhat, sich für den Ärger zu rächen, den diese wenigen Seiten ihr bereitet haben) mit religiöser Inbrunst noch heute in den Seminaren für PR- und Werbefachleute analysiert werden müßte.
    Er beginnt mit einem gewaltigen Paukenschlag, wie die Fünfte von Beethoven: »Ein Gespenst

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