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Die Catilina Verschwoerung

Die Catilina Verschwoerung

Titel: Die Catilina Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Schlechtes gegessen.«
    »Wahrscheinlich hast du eher gestern abend etwas Schlechtes getrunken. Ich habe hier einen Packen zum Unterschreiben.«
    Ich sah die Dokumente durch, hatte aber eigentlich keine Ahnung, was ich da unterschrieb. Nur jemand, der sein ganzes Leben mit Zahlen zugebracht hatte, konnte die Ziffernkolonnen begreifen. Ich mußte mich ganz auf Minicius verlassen. Da jeder Quaestor des Staatsschatzes seit gut vierzig Jahren dasselbe getan hatte, fühlte ich mich dabei relativ sicher.
    Ich erwähnte weder ihm noch sonst jemand gegenüber, was ich entdeckt hatte. Es handelte sich um eine Angelegenheit, die jede Menge Nachdenken erforderte. Und nachdem ich am Nachmittag die Schatzkammer abgeschlossen hatte, tat ich genau das. Ich besuchte eines der kleineren Bäder, in denen es unwahrscheinlich war, jemand zu treffen, mit dem ich mich hätte unterhalten müssen. Dort saß ich im Caldarium, kochte in heißem Wasser und dachte nach.
    Irgend jemand hatte im Saturn-Tempel Waffen versteckt. Es handelte sich offensichtlich nicht um einen Versuch, den Staatsschatz zu stehlen. Diebe waren bestrebt, gewaltsame Auseinander setzungen zu vermeiden. Andererseits würde jemand, der einen Staatsstreich plante, logischerweise als erstes die Schatzkammer besetzen.
    Aber wer konnte es sein? Seit zwanzig Jahren, seit der Diktatur Sullas, war es in Rom relativ ruhig gewesen. Mit Ausnahme des Spartacus-Aufstands waren alle Kriege auf ausländischem Boden ausgefochten worden. Plante einer unserer Generäle einen Marsch auf Rom und bereitete sich darauf vor, indem er Kohorten innerhalb der Stadtmauern bewaffnete? Es wäre nicht das erste Mal gewesen.
    Aber irgend etwas an dieser Theorie paßte nicht. Ich zerbrach mir den Kopf darüber, bis ich den springenden Punkt gefunden hatte: Es war die wahllose Zusammenstellung der Waffen. Ein General hätte seine Verbündeten sicher mit einheitlichen Waffen ausgerüstet, und sei es nur aus militärischem Ordnungssinn.
    Aber wer dieses Versteck angelegt hatte, hatte die Waffen genommen, wie er sie kriegen konnte, hatte sie wahrscheinlich in kleinen Posten an weit voneinander entfernten Orten zusammengekauft, um keinen Verdacht zu erregen.
    Natürlich waren nicht all unsere Generäle so gut ausgestattet wie Pompeius. In Italien wimmelte es förmlich von Veteranen aus einem Dutzend Kriegen, deren Einheiten man aufgelöst hatte und die jetzt auf kleinen Landgütern über die ganze Halbinsel verteilt ihr Dasein fristeten. Jeder von ihnen hatte seinen Helm und seinen Schild, sein Schwert und seine Rüstung neben dem Kamin hängen und wartete nur darauf, daß sein alter General ihn zu den Adlern zurückrief. Diese Veteranen waren gefährlich, eine Brutstätte von Aufständen. Fast jeder hochrangige Politiker, der sich betrogen, beleidigt oder sonstwie übervorteilt fühlte, konnte sich daran erinnern, daß er auch einmal Soldat gewesen war und daß es jede Menge anderer Soldaten gab, die bereit waren, ihm zu folgen. So jemand war durchaus in der Lage, alte Waffen aufzukaufen, um damit eine Kohorte auszurüsten.
    Wen konnte ich in dieser Sache ansprechen? Das Problem war, daß praktisch jeder, der ein hohes Amt bekleidete, als Anstifter der Verschwörung in Frage kam, beziehungsweise einer seiner Anhänger. Viele Männer in hohen Ämtern waren Verwandte von mir, aber ich konnte nicht darauf zählen, daß das meinen Hals retten würde, wenn sich herausstellen sollte, daß einer von ihnen an einer Verschwörung gegen den Staat beteiligt war.
    Ich erkannte, daß die Angelegenheit eine gewisse Klugheit erforderte, genauso wie Kühnheit und möglicherweise auch Gewaltanwendung. Ich beschloß, dem Mann einen Besuch abzustatten, der ein Meister in allen drei Disziplinen war. Ich machte mich auf den Weg zu Titus Annius Milo.
    Milo war die perfekte Verkörperung eines Menschenschlags, der es im Laufe der letzten hundert Jahre in Rom zu Geltung und Einfluß gebracht hatte: des Politkriminellen. Solche Männer erledigten neben ihrem verbrecherischen Alltagsgeschäft brutale Einsätze für unsere Politiker. Sie zerstreuten Kundgebungen des politischen Gegners, sorgten dafür, daß die Wähler in ihrem Bezirk richtig abstimmten, stellten Leibwächter und Aufrührer und so weiter. Im Gegenzug genossen sie vor Gericht die Protektion ihres hochgestellten Patrons. Clodius war ein weiterer dieser Männer. Doch ich konnte Clodius nicht ausstehen, während ich Milo zu meinen guten Freunden zählte. Überflüssig zu

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