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Die Catilina Verschwoerung

Die Catilina Verschwoerung

Titel: Die Catilina Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Denkmäler gehaltenen Reden, wobei sie einander das jeweils neueste Gerücht zuriefen. Frauen brachen in lautes Wehklagen aus und zerrissen vor Schrecken ihre Kleider, obwohl die unmittelbare Gefahr eher gering schien. Straßenhändler, die Talismane und Amulette verkauften, machten das Geschäft ihres Lebens.
    Ich war der Ansicht, daß man im Tempel des Saturn auch eine Weile ohne mich zurecht kommen würde, und bahnte mir einen Weg durch die Menge zur Curia. Am Fuß der Treppe traf ich den Praetor Cosconius, dem seine Liktoren den Weg frei machten. »Was ist eigentlich los?« fragte ich ihn.
    Er ließ einen verächtlichen Blick über die Menschenmenge wandern. »Du weißt doch, wie der Pöbel ist. Es hat in Italien hier und da Krawalle gegeben. Ein paar Banditen haben in Bruttium und Etrurien die eine oder andere Villa geplündert, aber in Rom glaubt man, der alte Mithridates sei vom Tode auferstanden, um Rom mit seiner Armee zu erobern. Schon seit Tagen hat Cicero davor gewarnt, daß Catilina etwas im Schilde führt. Das wird es wahrscheinlich sein.«
    Den ganzen Morgen über kamen Senatoren an; viele von ihnen waren aus ihren Villen vor der Stadt herbei gerufen worden. Während der Senatsdebatte stellten Liktoren und Herolde auf dem Forum die Ordnung wieder her. Herolde verlasen die Berichte aus verschiedenen Gegenden Italiens.
    Trotz seines halben Ruhestands war Quintus Hortensius Hortalus noch immer der Princeps des Senats und hatte deswegen das Recht, als erster zu sprechen. Mit seiner schönen Stimme erklärte er, daß seine Abwesenheit von den Staatsgeschäften es ihm unmöglich mache, zur Sache zu sprechen, weswegen man in Anbetracht der Notlage und unter Hinten anstellung des üblichen Protokolls dem Konsul erlauben solle, eine Erklärung abzugeben. Das hatten die beiden, da war ich ganz sicher, vorher besprochen. Sie waren stets erbitterte politische Gegner gewesen, aber als Rechtsanwälte konnten sie dessen ungeachtet in wichtigen Fragen eng zusammen arbeiten.
    Cicero erhob sich von seiner Sella curulis, und es wurde still.
    Ich möchte seine Rede hier nicht im Wortlaut wiedergeben.
    Es handelte sich um die erste seiner drei Reden gegen Catilina, die jetzt zu den berühmtesten Reden seit Demosthenes' Reden gegen Philipp von Makedonien vor den Athenern zählt. Später veröffentlichte Cicero eine schriftliche Überarbeitung seiner Reden, die heutzutage von jedem Schüler studiert und von jedem Rechtsanwalt nachgeahmt werden.
    Auch Catilina war anwesend. Er beteuerte seine Unschuld und protestierte gegen die bösartigen Erfindungen seiner Feinde.
    Aber er ist nie der große Redner gewesen, der Cicero war, und hatte wenig Freunde im Senat. Er begann zu wüten, worauf die Senatoren mit höhnischem Gelächter und der Forderung reagierten, er solle Rom verlassen. Noch war der Plan nicht in seiner ganzen Tragweite enthüllt, aber es war bereits genug bekannt, um Catilina zu einem Ausgestoßenen zu machen, der knurrend inmitten seines Rudels saß, das sich gegen ihn gewandt hatte. Ich benutze dieses Bild nicht ohne Grund, denn viele Senatoren waren genauso schlimm wie Catilina oder schlimmer. Er war nur unverfrorener als die anderen.
    Zu guter Letzt stürmte Catilina, Flüche und Verwünschungen von sich schleudernd, davon, wobei er etwas wie »über eurem Kopf zusammen stürzen lassen« brüllte. Ich habe viele Versionen seiner Abschiedsworte gehört und glaube nicht, daß ihn jemand deutlich verstanden hat.
    Als er gegangen war, wartete Cicero aus Gründen, die er für richtig hielt, wahrscheinlich um des rhetorischen Effektes willen, bis im Senat wieder Ruhe eingekehrt war. Er sprach die allobrogischen Gesandten von aller Schuld frei und erklärte die Rolle von Fabius Sanga. Es festigte den erschütterten Mut des Senates, daß der altehrwürdige Name Fabius als Retter des Staates genannt wurde. Dann begann Cicero die Namen der Verschwörer zu verlesen. Jeder Name wurde mit wütendem Geschrei begrüßt.
    Dann hörte ich, wie mein eigener Name vorgelesen wurde.
    Die Umstehenden machten einen Schritt von mir weg, als hätte ich eine seltene, neue Krankheit. Mit unaussprechlicher Erleichterung hörte ich dann Ciceros folgende Worte: »Der Quaestor Decius Caecilius Metellus hat mit meinem Wissen an den Treffen der Verschwörer teilgenommen. Er hat mit der Erlaubnis gehandelt, die ihm der Praetor Metellus Celer erteilt hat. Er ist völlig unschuldig.«
    Jetzt ergriffen die Männer links und rechts von mir meine

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