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Die Catilina Verschwoerung

Die Catilina Verschwoerung

Titel: Die Catilina Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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hervor.
    Sie warf den Schleier zurück, der ihr Gesicht bedeckte. Ich hätte sie umarmt, aber Cato gab ein entsetztes Geräusch von sich. »Geh ins Bett, Cato«, befahl ich. Murrend verließ er das Atrium, und wenig später hörte ich ihn nebenan mit seiner Frau reden.
    »Decius«, sagte Aurelia, »findest du nicht, du solltest dich abtrocknen?«
    Ich blickte an mir hinab. Aus jeder Faser meiner Toga tropfte es auf den Fliesenboden. Auch mein Haar war pitschnaß. »Ich glaube, im Schlafzimmer sind Handtücher«, meinte ich. »Warte hier.« Ich ging in mein Zimmer, legte meine Kleidung ab, griff mir ein Handtuch und begann, mich kräftig abzureiben. Als ich mein Haar trocknete, bemerkte ich, daß ein zusätzliches Paar Hände mit dem Handtuch zugange war.
    »Hast du etwas dagegen, wenn ich dir helfe?« fragte Aurelia.
    »Deine Ungeduld schmeichelt mir«, erwiderte ich. Ich drehte mich um und sah, daß sie ihr Kleid bereits aufgegürtet hatte. Ich zog sie vollends aus, und sie stand bis auf die Perlen nackt da.
    Sie bedeckte meine Lippen mit ihren, und gemeinsam sanken wir auf mein schmales Junggesellenbett. Das Öl in meiner Lampe war so ausgebrannt wie ich, als ich wieder genug Atem übrig hatte, Fragen zu stellen.
    »Catilina hat gesagt, du und deine Mutter wären sicher auf dem Land.« Ich lag auf dem Rücken, und sie lag halb über mir, eine Wange und beide Hände auf meiner Brust.
    »Ich bin zurück gekommen«, sagte sie. »Ich habe es ohne dich nicht ausgehalten.«
    So gerne ich das auch glauben wollte, konnte ich doch nicht umhin zu bemerken, daß sie es sehr wohl eine Weile ohne mich ausgehalten hatte. War sie geschickt worden, mich auszuhorchen oder dafür zu sorgen, daß ich heute nacht niemand mehr Bericht erstatten konnte? Aber Catilina und seine Anhänger handelten mit so verzweifelter Rücksichtslosigkeit, daß ihnen eine derartige Vorsichtsmaßnahme nie in den Sinn gekommen wäre. »In der Stadt ist es für dich jetzt zu gefährlich«, beharrte ich. »Wieviel weißt du von den Plänen deines Stiefvaters?«
    Sie räkelte sich. »Genug, um zu wissen, daß er bald der Herrscher Roms sein wird. Weshalb fragst du?«
    »In ein paar Tagen wird ihn der Senat zum Staatsfeind erklären«, sagte ich. »Wenn das geschieht, wird kein Mitglied seiner Familie mehr sicher sein. In den Straßen wird wieder Blut fließen, Aurelia.«
    Sie unterdrückte ein Gähnen. »Auf den Straßen fließt immer Blut, normalerweise das Blut der einfachen Leute. Jetzt wird adeliges Blut fließen. Muß man sich darüber so aufregen?«
    »Wenn es dein Blut ist, schon«, erwiderte ich und fügte hinzu: »Oder meins.«
    »Du willst also nicht dein Leben für unseren neuen Konsul wegwerfen?« Sie kuschelte sich enger an mich und legte ein Bein über meine Hüfte.
    »Die Idee hinter diesem Staatsstreich ist es doch«, erklärte ich ihr, »jemand anderen dazu zu bringen, sich für einen zu opfern.
    Nur deswegen machen doch alle mit. Wenn ich wollte, könnte ich in einem ausländischen Krieg heldenhaft sterben, ohne Schimpf und Schande zu riskieren. Ich habe mich der Sache deines Stiefvaters angeschlossen, weil ich ein hohes Amt erlangen will, ohne darauf zu warten, daß fünfzig ältere Meteller vorher das Zeitliche segnen.«
    »Das ist mein Decius«, sagte sie. »Die anderen sind Dummköpfe, nichts als Schlachtvieh, das man opfert, aber du weißt, worum es bei dieser Rebellion in Wahrheit geht. Von allen Anhängern meines Stiefvaters bist du der einzige wirklich intelligente.«
    »Anhänger sind dazu da, benutzt zu werden«, entgegnete ich.
    »Aber was ist mit den Männern, denen sich auch dein Vater fügen muß?« Selbst jetzt konnte ich es nicht lassen, nach Informationen zu bohren. Mit meiner linken Hand strich ich über ihr Rückgrat, aber es war nicht nur eine Liebkosung. Ich tastete nach der unfreiwilligen Anspannung, die einer Lüge vorausgeht.
    »Was meinst du damit?« fragte sie schläfrig.
    »Er hat mir erzählt, daß Crassus ihn unterstützt.« Es war ein Schuß ins Blaue, aber ich suchte verzweifelt nach Anzeichen, die meinen Verdacht bestätigten.
    »Das hat er dir erzählt?« fragte sie, auf einmal wieder hellwach. »Dann mußt du in seiner Wertschätzung ganz oben stehen. Ich dachte, er habe dieses Geheimnis selbst vor seinen engsten Freunden gewahrt.«
    Es stimmte also. Endlich hatte ich es, wenn auch nicht, wie Cicero verlangt hatte, schriftlich. Und in Aurelias Stimme klang plötzlich Bewunderung mit. Ich war noch wichtiger,

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