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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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    Ich heiße Stephanie Plum. Mit achtzehn arbeitete ich in einer Hotdogbude an der Strandpromenade von New Jersey. Ich hatte die letzte Schicht bei Dave’s Dog, so hieß der Stand, und sollte eine halbe Stunde vor Schluss langsam mit dem Aufräumen beginnen, damit die Tagesschicht am nächsten Morgen alles sauber vorfand. Wir verkauften Hotdogs mit Chili, mit Käse, mit Sauerkraut und »knurrende Hotdogs« mit Bohnen. Die Würstchen lagen auf einem großen Grill, auf Stäben, die sich in einem fort drehten. Auf diese Weise wurden sie den lieben langen Tag auf Trab gehalten.
    Besitzer der Bude war ein gewisser Dave Loogie. Jeden Abend kam Dave vorbei, um abzuschließen. Er inspizierte den Müll, damit nichts Verwertbares weggeworfen wurde, dann zählte er die Würstchen, die noch auf dem Grill lagen.
    »Das musst du dir besser einteilen«, schimpfte Dave regelmäßig. »Wenn abends mehr als fünf Würstchen übrig sind, werfe ich dich raus und hol mir eine, die mehr Holz vor der Hütte hat.«
    So kam es, dass ich jeden Abend eine Viertelstunde vor Schluss, kurz bevor Dave auftauchte, die restlichen Hotdogs verdrückte. Nicht unbedingt das Richtige, wenn man abends an der Promenade und tagsüber in einem knappen Badeanzug am Strand eine gute Figur machen will. Einmal aß ich vierzehn Hotdogs auf einmal. Gut, vielleicht waren es nur neun, aber sie fühlten sich an wie vierzehn. Auf jeden Fall waren es eindeutig zu viele. Aber, verflixt noch mal, ich brauchte schließlich das Geld …
    Jahrelang führte Dave’s Dog die ewige Bestenliste meiner beschissensten Jobs an. Doch an diesem Vormittag fand ich, meiner jetzigen Arbeit komme nun endlich die Ehre zu, Dave’s Dog an der Spitzenposition abzulösen. Ich bin Kopfgeldjägerin. Oder Kautionsdetektivin, wie es offiziell heißt. Ich arbeite für das Kautionsbüro meines Vetters Vinnie in Chambersburg, kurz Burg genannt, einem Stadtteil von Trenton. Beziehungsweise ich
habe
für meinen Vetter Vinnie gearbeitet. Vor einer halben Minute habe ich nämlich gekündigt. Ich nahm das alberne Abzeichen ab, das ich mir übers Internet besorgt hatte. Gab die Handschellen zurück. Und knallte die Akten mit den unerledigten Fällen auf Connies Schreibtisch.
    Vinnie stellt die Bürgschaften aus. Connie macht den Papierkram. Meine Assistentin Lula macht die Ablage, wenn sie Lust dazu hat. Und ein unglaublich heißer, unglaublich gut aussehender Kerl namens Ranger bringt, so wie ich, die Schwachköpfe zur Strecke, die nicht zu ihrem Gerichtstermin erscheinen. Bis eben gerade. Seit dreißig Sekunden ist Ranger der Einzige, der die Schwachköpfe suchen darf.
    »Hör auf!«, sagte Connie. »Du kannst nicht kündigen! Ich habe hier einen ganzen Stapel unerledigter Fälle.«
    »Gib sie Ranger!«
    »Die einfachen Fälle macht Ranger nicht. Er übernimmt nur die gefährlichen.«
    »Dann gib sie Lula!«
    Lula stand da, die Hand in die Hüfte gestützt, und verfolgte, wie ich Connie angiftete. Lula ist schwarz und hat Kleidergröße 42, quetscht sich aber mit Vorliebe in leopardengemusterte Stretchklamotten in Größe 36. Das Seltsame ist: Auf ihre Weise sieht Lula in dem hautengen Wildkatzenlook gar nicht so schlecht aus.
    »Ja, geil!«, sagte Lula. »Ich kann die Schweinehunde genauso gut abholen. Ich kann denen auch die Hammelbeine lang ziehen. Aber du wirst mir fehlen«, sagte sie zu mir. »Womit willst du denn jetzt dein Geld verdienen? Und überhaupt – was ist bloß mit dir los?«
    »Guck mich doch an!«, gab ich zurück. »Wie sehe ich aus?«
    »Wie ein Haufen Dreck«, sagte Lula. »Du musst besser auf dich aufpassen!«
    »Ich war heute Morgen hinter Sam Sporky her.«
    »Knalltüte Sporky?«
    »Genau, die Knalltüte. Über drei Hinterhöfe. Irgendein Köter hat mir ein Loch in die Jeans gerissen. Eine durchgedrehte Alte hat auf mich geschossen. Erst hinterm Tip Top Café konnte ich Sporky endlich stellen.«
    »Sieht aus, als wär’s ein Scheißtag gewesen«, meinte Lula.
    »Du riechst auch nicht besonders gut. Und am Hintern hast du irgendwas, das wie Senf aussieht. Ich hoffe wenigstens, dass es Senf ist.«
    »Am Straßenrand lagen mehrere Müllsäcke, in die hat er mich reingeschubst. War ’ne Riesensauerei. Und als ich ihn endlich in Handschellen hatte, hat er mich angespuckt!«
    »Das ist wahrscheinlich dieser Klumpen, den du da im Haar hast, was?«
    »Nein, er hat mir auf den Schuh gespuckt. Hab ich was im Haar?«
    Unwillkürlich erschauderte Lula.
    »Scheint ja ein ganz

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