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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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überhaupt den ganzen Tag auf den Beinen halten können, so schnell wie sie gleich nach den leichtesten Übungen außer Atem sind!
    »Was für ein Huhn?«
    Strahlend präsentiere ich Mama das Huhn im Garten. Es steht fröhlich pickend in den Beeten und scheint sich rundum zu Hause zu fühlen.
    Mamas Augen werden immer größer. Dann grinst sie. »Cornelius! Da ist tatsächlich ein Huhn in unserem Garten!« Sie lacht. »Wie nett! Da haben wir gleich Gelegenheit, unsere neuen Nachbarn kennenzulernen, wenn wir rumgehen und fragen, wem es gehört.«
    »Wieso?« Ich bin total enttäuscht. »Gehört es denn nicht uns? Es ist doch in unserem Garten. Ich will das Huhn aber behalten. Ich wollte schon immer ein Huhn haben!« Oh ja, das will ich. Das wird mir gerade klar.

    »Wie bitte?« Papa guckt mich an, als ob ich Rührei im Kopf hab.
    Dabei stimmt es, das fühle ich ganz tief drinnen in mir. Jedenfalls wenn ich schon keinen Hund haben darf. Den will nämlich Papa nicht. Gemein! Und nun haben wir endlich mal ein Tier und da will Mama es sofort wieder weggeben! Warum sind Erwachsene bloß immer so?
    »Wo ist ein Huhn?« Livi schiebt sich nach vorne und will auch mal gucken.
    »Und ihr steht übrigens in meinem Zimmer«, sage ich schnell, bevor Livi oder Malea auf die Idee kommen könnten, es mir wegzuschnappen.
    »Hübsches Zimmer«, sagt Livi anerkennend. »Und ganz schön groß.«
    »Mhmm.« Ich nicke zufrieden. Dann gucke ich Papa und Mama an. Das ist doch jetzt mein Zimmer?
    Aber Mama und Papa lächeln. Ihnen scheint das große Haus richtig gute Laune zu machen. Sogar das Fehlen von Tessa scheinen sie zum Glück vergessen zu haben.
    »Ja«, sagt Mama, »wenn du möchtest, dann ist es deins.«
    »Und wenn Tessa es will?«, will ich noch schnell sichergehen. Es ist nämlich so, dass sich die Älteren bei uns ganz oft vordrängeln.
    Papa kriegt bei der Erwähnung des Namens gleich wieder so einen Knurrhund-Ausdruck im Gesicht. Aber das ist mir egal.
    »Es ist deins«, bestätigt auch Papa. »Tessa kann im Keller schlafen, wenn sie hier nicht bald auftaucht.«
    Ich atme erleichtert aus. Natürlich muss Tessa nicht im Keller schlafen, auch nicht wenn sie erst morgen früh kommt. Weiß doch jeder, dass Papa das nicht so meint.
    »Ach, ist das schön hier!« Rema ist auch endlich pustend
angekommen. »Aber ich denke, ich nehme doch lieber ein Zimmer im Erdgeschoss, wenn ihr nichts dagegen habt.«
    »Da ist ein Huhn im Garten, Rema«, sage ich. »Und Mama will es unseren Nachbarn schenken.«
    »Falls es nicht vorher in unserem Kochtopf landet«, sagt Papa, der jetzt auch mal seinen Kopf aus dem Fenster steckt. »Glaub ich ja nicht! Da ist wirklich ein Huhn. Was macht das denn hier?«

Livi

    Am liebsten würde ich unter einem falschen Namen z ur Schule gehen. Als »Karoline Keller« oder so. Irgendwas Unauffälliges halt. Olivia Martini klingt schrecklich. Oh, da kriege ich gerade eine gute Idee. Ich werde einfach niemandem in der Schule meine neue Adresse verraten. So gesehen ist ein Umzug eine echte Chance. Eine Chance, ein neues Leben anzufangen. Anonym. Oder, na ja, fast anonym. Also jedenfalls so, dass keiner in der Schule mehr weiß, wo ich wohne. Und deshalb auch nie hier auftauchen kann. Und rausfinden kann, in was für einer Familie ich lebe. Hm. Na ja, nicht dass mich oft jemand besuchen kommt! Ich hab mit den Leuten in der Schule nicht soo viel zu tun. Also, ich habe keine beste Freundin oder so. Zum Glück. Mir ist das total recht. Es wäre natürlich irgendwie auch schön, eine beste Freundin zu haben, aber ich könnte sie ja sowieso nicht mit nach Hause bringen, weil sie dann sofort wieder weglaufen würde. (Haben eigentlich die meisten Mädchen auf der Welt eine beste Freundin? Oder ist es ganz normal, keine beste Freundin zu haben? Ob man das im Internet rausfinden kann?)

    Kenny hat ein Huhn im Garten entdeckt, und Iris kam auf die dämliche Idee, das Huhn einzufangen und die Nachbarn zu fragen, wem es gehört. Aber ein Huhn einzufangen, ist gar nicht so einfach! Jedenfalls scheint
dieses hier sämtliche Tricks draufzuhaben, uns immer wieder zu entwischen. Vermutlich ist das der Grund, warum es nicht brav eingezäunt bei seiner Herde ist. (Sagt man Herde zu einer Gruppe von Hühnern? Ich hab’s nicht so mit Federvieh.)
    Ich bin echt froh, dass sich das Huhn nicht grapschen lässt, denn ich traue Cornelius nicht von hier bis zur Gartenpforte. Er hat zwar gegrinst, als er gesagt hat, dass das Huhn in unserem

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