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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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der Zufall will, hatte ich noch ein wunderbares Stück, das nicht allzu teuer ist. Das hat Javier gekauft und wird es seinem Vater zum Geburtstag schenken. Und den glücklichen Verkauf wollten wir gerade mit Holundertee feiern. Tja...« Er guckt uns nachdenklich an. »Mögt ihr vielleicht auch einen Schluck?«
    Mein Hirn kann leider immer noch nicht richtig folgen. Obwohl ich mich mächtig anstrenge. Javis Vater? Geburtstag? Holundertee?
    Auch Tessa sieht nicht viel intelligenter aus. Aber auch das scheint ihr zurzeit total egal zu sein. Sie hängt inzwischen an Javis Hals und heult und heult und heult.
    Ramón scheint sich verpflichtet zu fühlen, dem völlig verdutzten Walter Walbohm auch ein bisschen zu erklären. Dass sie Tessa schon gesagt hätten, dass sie ihn gerne kennenlernen wollten. Aber dass Tessa den ganzen Nachmittag sehr merkwürdig und abweisend gewesen sei. Und dass sie deshalb auf eigene Faust Walters Telefonummer herausgesucht hätten, um ihren Besuch anzukündigen.
    »Ich glaube, Kinder«, sagt Walter Walbohm schließlich, »wir sollten uns alle ins Wohnzimmer setzen. Ich hole nur noch schnell drei weitere Tassen.«
    Und gerade als mein Hirn und mein Herz und mein Bauch sich entspannen wollen, da hören wir es.
    »Aauuuuuuiiiiii!«
    Einen Mörderschrei hören wir! Einen geradezu bestialischen Schrei! Als ob jemand aufgespießt wird! Und Javier und Ramón können damit nichts zu tun haben, denn die stehen immer noch hier direkt neben uns im Flur.
    Nun wird Walter doch noch blass. »Oh, mein Gott!«
    Und dann eilt er, ohne zu zögern, in die Richtung, aus der der Schrei kam.

Malea

    nsere Grundschullehrerin hatte keine Ahnung! Hühner sind echt total unberechenbare Wesen. Und früh ins Bett gehen tun sie auch nicht. Also, wenn man g ezwungen ist, Hühner zu beschatten, hat man echt ein Problem. Kein Wunder, dass James Bond bis jetzt immer nur andere Aufträge angenommen hat!

    Ah! Auuuu! Ooooh! Auuaaaa!
    Hilfe!
    So was Bescheuertes! Da verbringe ich einen endlosen, lausig-langweiligen Nachmittag damit, ein pickendes Huhn zu beschatten, dessen Höhepunkte die Wechsel von unserem Garten zu Walter Walbohms und zurück waren, und dann auch noch das!
    Nicht genug, dass ich rein gar nichts rausgefunden habe, nein, ich habe immer noch keinen Schimmer, wo Aurora wirklich wohnt! Aber dafür weiß ich jetzt genau, dass man alle Nachschlagewerke über Hühner in die Tonne treten kann, zumindest soweit es Aurora betrifft. Denn dieses Huhn tut nicht, was ein Huhn tun sollte. Dieses Huhn ist nicht normal ! Oder warum sonst ist es mitten in der Nacht immer noch munter am Picken?
    Und – glaubt man es! – jetzt pickt es auch noch an Walter
Walbohms Tür herum. An einer Tür, deren Glas total zersplittert ist.
    Wieso lässt der eigentlich zersplittertes Glas einfach nachts hier rumliegen, sodass sich arme, auf Knien krabbelnde Mädchen beim Beschatten gefährliche Verletzungen holen können? Das ist doch unverantwortlich! Auuuuu! Ich blute ganz bestimmt schon! Wo ist denn hier bloß das Außenlicht?
    Klick. Ah, gut, endlich kann ich was sehen.
    »Oh, Walter!« Ich bin so erleichtert und müde, dass ich ihm fast um den Hals falle.
    Alles tut mir weh, nicht nur meine Hand, die – auuuu! – tatsächlich blutet, sondern auch meine Knie und mein Rücken vom Robben durchs Gebüsch und vom Bücken und Kriechen und überhaupt!
    »Ja, Malea!« Walter guckt zu mir runter und weiß offenbar nicht, ob er lachen oder weinen soll. Also, wenn er jetzt lacht, fange ich an zu heulen.
    »Und – heiliger Himmel!», ruft er. »Was ist denn mit meinem Fenster passiert?«
    Ja, aber ehrlich! Nur wieso guckt er mich so an, als hätte ich damit was zu tun?
    In diesem Moment tauchen noch mehr Gesichter hinter Walter auf.
    Tessa? Javier? Livi? Gregory? Ramón? Was machen DIE denn alle hier?
    »Ist das hier ein nächtliches Geheimtreffen?«, frage ich böse. Denn das wäre doch echt fies, wenn mir niemand was davon gesagt hätte!
    Nun lacht Walter. »Nein, meine Liebe«, sagt er und schüttelt den Kopf. »Ich schwöre dir, ich habe keine Ahnung, was heute Abend los ist. Haben wir vielleicht Vollmond?«

    »Tock-tock-tooock«, gackert es mit einem Mal ungerührt hinter uns und Aurora drängelt sich durch die Türöffnung.
    »Tock-tock-toooock!«, macht sie und sieht erwartungsvoll zu Walter Walbohm hoch.
    »Ja, Aurorachen«, sagt Walter und sieht plötzlich nicht nur erstaunt, sondern auch ziemlich verlegen aus.
    Und genau da bemerke ich

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