Die Chaosschwestern sind die Größten!
sollen.
»Mama bekommt ein BABY ?« Malea hört für einen Moment sogar mit dem Weinen auf. »Warum sagt mir das denn keiner?«
»Weil du nicht da warst, Schatz«, antwortet Cornelius ruhig.
» ICH wusste das schon!«, trötet Kenny. Dann guckt sie plötzlich zur Gartentür. »Da ist Gregory! Huhuuu, Gregory!«
Gregory steht draußen vor der Glastür und guckt ziemlich dämlich zu uns rein. Die Faust geballt und leicht erhoben, als habe er gerade klopfen wollen.
Uuuuuh! Mein Magen fühlt sich an, als hätte seine Faust genau da reingeknallt.
Er öffnet die Tür und setzt einen Fuß in die Küche. »Störe ich?« Da keiner antwortet, schaut er zu mir rüber. »Meine Mutter hat gesagt, du wolltest gestern zu mir?«
»Äh …«, mache ich unentschlossen und versuche, die blöde Faust in meinem Magen wegzuatmen.
Plötzlich wird mir bewusst, was für eine verrückte Situation das hier eigentlich ist. Zwei Polizisten, die glauben, dass Malea gestohlen hat. Iris, die immer noch im Gästeklo kotzt.
Und überhaupt! Was soll ich Gregory denn jetzt sagen? Dass ich vielleicht … möglicherweise zu ihm wollte, aber dass ich mich dann doch lieber entschlossen habe, das Moos rund um seinen Klingelknopf gründlich wegzukratzen?
Und was sage ich, wenn er mich fragt, warum ich zu ihm wollte? Dass ich mit ihm reden wollte? Dass ich ihn fragen wollte, warum er so blöd zu mir ist in letzter Zeit?
NIEMALS ! Denn als ich ihn das fragen wollte, wusste ich ja noch nichts von KATINKA ! Soll er doch mit seiner Katinka ins Kino gehen, sooft er will!
Ich presse die Lippen aufeinander und schweige. (Leider atmet sich dadurch die Faust in meinem Magen nicht ganz so gut weg.)
Kenny schweigt nicht.
»Du kommst genau richtig!«, ermuntert sie ihn auch noch, sich zu setzen. »Bei uns ist voll viel los!«
»Ähm, ja …«, murmelt Gregory etwas verlegen.
Kenny kräht fröhlich weiter: »Die Polizei will Malea verhaften, aber die will sich nicht verhaften lassen. Und Mama kriegt ein Baby. Und wir haben ganz viele Mäuse im Haus! Ist das gut oder ist das gut?«
Die Polizisten sehen bei Kennys letzter Bemerkung noch irritierter aus und suchen unauffällig den Fußboden ab.
Was denken die denn? Dass die Mäuse bei uns schon Hip-Hop in der Küche tanzen?
Ups, das erinnert mich allerdings daran, dass ich mein eigenes Zimmer noch gar nicht gründlich inspiziert habe! Also, ich wünsche ja keiner Maus was Schlechtes, aber … die sollen sich gefälligst ein anderes Zuhause suchen! Und zwar bitte weit, weit weg von unserem!
Gregory guckt mich fragend an.
Ich starre stur auf die Tischkante.
Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie er dann zu Malea und schließlich zu Cornelius rüberschaut. »Äh – ja – also …«, stottert er, »ich glaube, ich komme dann vielleicht lieber später noch mal wieder.«
Ich sage immer noch nichts. Ich nicke nur stumm.
Da macht Gregory auf dem Absatz kehrt und sucht eilig das Weite.
»Schön«, ergreift einer der Beamten wieder das Wort, als wäre Gregory gar nicht da gewesen, »dann machen wir mal weiter.«
Doch sehr viel weiter kommt er nicht, denn da klingelt es schon wieder an unserer Tür. Als ich öffne, steht dieser unfreundliche Supermarktbesitzer vor mir. Der, dem wir immerhin Aurora wieder entreißen konnten. Neben ihm steht eine alte Frau, die ein wenig schmuddelig aussieht. Was will der denn jetzt noch von uns? Will er sich etwa persönlich davon überzeugen, dass Malea ins Strafregister eingetragen wird?
Cornelius, der mir gefolgt ist, hat anscheinend ähnliche Gedanken, denn er begrüßt den Kerl nicht gerade freundlich.
»Kann ich etwas für Sie tun?«, fragt er in eiskaltem Ton.
»Nein, aber ich vielleicht für Sie«, antwortet der Mann.
»Das kann ich mir nicht vorstellen«, schnauzt Cornelius noch fünf Grad eisiger.
»Oh!«, macht Iris erschrocken, als sie aus der Toilette kommt und sich plötzlich noch zwei Besuchern gegenübersieht.
»Guten Tag!«, grüßt der blöde Supermarktheinz. »Ich bin Christian Röder.« (Also doch nicht Heinz). »Mir gehört der Röder-Markt in der Juliusgasse. Ich bin gekommen, weil …«
Leider kriegen wir nicht mehr zu hören, weswegen der Kerl Malea nun auch noch bis hierher verfolgen muss, denn aus der Küche ertönt ein ohrenbetäubender Schrei, der verdammt nach Tessa klingt.
» NEIIIIIN ! Wie kommt Rema denn IN DEN GARTEN ?«
Durch die Tür vermutlich? Aber das sage ich nicht, denn es hört sich nicht so an, als wolle Tessa wirklich
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