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Die Chaosschwestern sind die Größten!

Die Chaosschwestern sind die Größten!

Titel: Die Chaosschwestern sind die Größten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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schon mal ein paar Leutchen an. Hallooo! Da ist ja wieder die Omi von Samstag. Das ist sie doch, oder?
    Ich laufe ein paar Schritte schneller und ducke mich dann hinter eine Litfaßsäule. Meerwasserklar ist sie das. So eine abgewetzte Handtasche habe ich noch bei niemandem sonst gesehen.
    Die Omi eilt im Sturmschritt auf den Supermarkt zu. Ohne langsamer zu werden, marschiert sie durch die Tür durch, die sich automatisch öffnet. Ihr aufgeknöpfter, alter Mantel (den Tessa ganz sicher nicht mal mit Handschuhen anfassen würde) weht rechts und links von ihr im Wind.
    Interessant! Die wird doch nicht das Gleiche wie am Samstag vorhaben?
    Ich werde richtig unruhig. Ich meine, tolles Agentenleben hin oder her – das hier ist ja kein normales Beschatten mehr. Auch kein MBfF. Das ist richtig kriminell! Aber volle Haifischröhre!
    Was mache ich denn bloß? Ich kann doch eine alte Omi nicht bei der Polizei anzeigen!
    Oder doch?
    PUH ! Als ich ebenfalls durch die automatische Flutsch-Tür durch bin, wird mir ganz heiß vor Aufregung. Soll ich die Polizei rufen? Oder dem Supermarktbesitzer Bescheid geben? Oder vielleicht versuchen, mit der alten Omi zu reden – so mal ganz im Vertrauen von Geheimagentin zu Bösewicht?
    HACH ! Ich seufze wohl ziemlich laut, denn der Typ, der in dem kleinen Kämmerchen gleich neben dem Eingang sitzt und dort Leergut sortiert, wirft mir einen prüfenden Blick zu. Dass jetzt mindestens ein halber Liter Schweiß auf meinem Gesicht klebt, obwohl es draußen und auch hier im Supermarkt eher kühl ist, lässt den Kerl wohl noch um einiges misstrauischer gucken. Um nicht noch unangenehmer aufzufallen, steuere ich so unauffällig wie möglich auf die Regalreihen zu, wie ein ganz normaler Kunde. Wo ist die Omi denn nun hin?
    Ah, dahinten! Sie steht vor dem Eierregal und liest aufmerksam das Schild daneben. Sonderangebot! 20 Stück 1,99 . Das kann ich sogar von hier lesen. Brav packt die Omi die Riesenpackung in ihren Einkaufswagen.
    Gut so! Ich atme erleichtert aus. Allerdings wären zwanzig Eier auch ziemlich sperrig gewesen.
    Nun kramt sie an der Kühltheke im Käsefach. Ich schaue mich schnell um. Beobachtet uns vielleicht auch jemand?
    Meinem Profiblick entgeht nichts. Tatsächlich sehe ich, wie ganz hinten am Ende der Regalreihe jemand im roten Supermarktkittel auf der Erde kniet und scheinbar Dosen ins unterste Fach räumt. Ja, scheinbar! Denn in Wirklichkeit hat der Kerl den Kopf halb gedreht und schielt zu uns rüber. Findet er die Omi etwa auch verdächtig?
    Oh-oh! Wenn der jetzt gleich sehen würde, was ich am Samstag gesehen habe … Dann hat die Omi aber ein hammerhaihartes Problem!
    Nein, bitte nicht! Ich kriege sofort Riesenmitleid mit der armen alten Frau.
    Vorsichtshalber prüfe ich auch die andere Seite des Ladens. Und kippe fast aus den Latschen. Tssss! Da kleben doch tatsächlich ein Schnabel und eine Schnauze direkt am Schaufenster. Mit neugierigen Augen starren Aurora und Hase wie gebannt herein. (Ein Supermarkt ist doch kein Fernseher, hihi!) Echt, sehr unauffällig, ihr beiden! Was das Beschatten angeht, habt ihr noch ’ne Menge zu lernen!
    Ich aber auch. Denn ich muss gerade was verpasst haben. Der Typ, der auf dem Boden kniete, richtet sich plötzlich mit finsterem Gesicht auf. Ganz schön fies und feindlich nähert er sich der Omi mit langsamen Schritten. Das Einräumen der Dosen ist anscheinend nicht mehr wichtig.
    Heißt das womöglich, dass er gesehen hat, was ich dank Aurora und Hase nicht gesehen, aber schon die ganze Zeit befürchtet habe? Oh, vermisteter Meermist! James Bond lässt sich bestimmt nie von Hühnern und Hunden ablenken!
    Ich durchbohre die Omi von hinten mit meinem Adlerblick. Vielleicht kann ich sie durch – wie heißt das doch gleich, wenn man Gedanken übertragen kann? Tele… telepa… egal. Ein Versuch kann nicht schaden. TU ES NICHT !, flehe ich stumm.
    Leider wühlt die Omi nur umso begeisterter im Käsefach. Jetzt hat sie auch noch die extra teuren Sorten entdeckt. Die sie sich garantiert nicht leisten kann.
    Der Mann im roten Supermarktkittel ist ein paar Fächer vor uns stehen geblieben und ruckelt dort halbherzig ein paar Raviolidosen gerade. So ein Anfänger! Der sollte mal bei mir in die Lehre gehen! Mit so einer miesen Tarnung würde der ja jeder Fünfjährigen auffallen!
    NEIN ! Jetzt ist es passiert!
    Und direkt danach – SCHWUPP – flutscht sogar noch eine weitere extrem teuer aussehende Käsepackung in die großen Manteltaschen der

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