Die Chaosschwestern sind die Größten!
haben.
Iris lacht übers ganze Gesicht. »April! April! Reingefallen! Lustig, nicht? Als ob ich so was Langweiliges wie normales Rindersteak kochen würde! Ach, Kinder, das macht Spaß, euch reinzulegen. Aber das Beste ist doch, dass es euch allen so gut geschmeckt hat! Bestimmt hättet ihr nicht so reingehauen, wenn ihr gewusst hättet, was ihr esst. Ihr seid so schrecklich heikel, wenn es um interessante Gerichte geht.«
Iris sieht so glücklich aus, als hätte sie nicht nur einen Buchpreis, sondern im Lotto gewonnen. Manchmal habe ich den Verdacht, dass es ihr Spaß macht, uns mit ihrer Kocherei zu triezen. Oder glaubt sie am Ende wirklich, uns etwas Gutes zu tun?
»Und nächstes Mal gibt es Krokodil«, fährt sie strahlend fort. »Dazu habe ich ein ganz tolles Rezept auf der Webseite gefunden. Leider war Krokodil ausverkauft.«
Kotzendes Känguru! Dafür sollten wir dann wohl noch dankbar sein! Rülps! Über Krokodilfleisch will ich gar nicht nachdenken!
Iris guckt zu mir rüber. »Und du brauchst auch nicht verrückt zu spielen, Livi! Das sind keine wilden Tiere, die geschlachtet werden, sondern die kommen von einer Zuchtfarm. Genauso wie die Kühe oder die Schweine, die wir sonst essen, auf Bauernhöfen gezüchtet werden.«
Wrrrrgg! Vielleicht sollte ich überhaupt keine Tiere mehr essen?
Ich muss dringend ein ernstes Wort mit Iris reden. Aber nicht jetzt. Ich glaube, ich geh mal nach oben in mein Zimmer. Ein Kamel in meinem Magen! Mir wird grad ein bisschen übel …
Sieben Stunden später liege ich mit offenen Augen im Bett und denke über mein Leben nach. Mann, was für ein Tag! Ein Glück, dass es nicht mehrere erste Aprils im Jahr gibt! Dann würde Iris wohl zu absoluter Hochform auflaufen. Mein Bauch rumort immer noch.
Nachdem ich im Internet tatsächlich Maleas Beschattungstipps gefunden hatte (während Tessa zeternd staubsaugte – mit Atem- und Haarschutzmaske!), war kaum noch Zeit, um mich an den Artikel über Schweinezucht zu setzen. Außerdem ging mir das, was ich für gewöhnliches Rindfleisch gehalten hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Ich meine, ist es wirklich gesetzlich erlaubt, dass einen die eigene Mutter mit Kamelen füttert?
Wird Zeit, dass ich volljährig und wahlberechtigt werde und endlich ein paar längst überfällige Kinderschutzgesetze einführen kann! Wer ahnungslosen Töchtern Kamelfleisch vorsetzt, wird mit Küchenverbot nicht unter zwei Jahren bestraft. Oder so ähnlich.
Hm, allerdings … wer würde dann kochen? Etwa Tessa, Malea, Kenny oder ich? Äh, Moment, die Zeit habe ich natürlich nicht!
Na schön, jedes Gesetz hat Lücken. Daran arbeite ich dann noch.
Unsere Rema ist nicht dick. Und wenn irgendjemand das behauptet, dann trete ich dem aber volle Kanone auf den Fuß! Weil das nämlich fies ist, so was zu sagen. Man soll immer höflich sein zu allen Leuten. Und ihnen außerdem helfen, so gut man kann. Das sagt Rema auch. Weil Rema nämlich nicht nur nicht dick ist, sondern auch die netteste Oma auf der Welt. Bentje findet das auch. Beides. Dass Rema die netteste Oma ist und dass man Leuten helfen sollte, wenn die Hilfe brauchen. Und Bentje findet außerdem, dass unsere Rema nie langweilig ist. Was ja total klar ist. Bei uns in der Familie ist überhaupt niemand langweilig. (Nicht mal Livi.) Bei der armen Bentje zu Hause sind leider fast alle langweilig. Sogar ihr Goldhamster, der schläft nämlich den ganzen Tag nur. (Aber das sage ich Bentje nicht. Das wäre ja nicht höflich.) Unsere Rema aber hat die tollsten Ideen und geht auch richtig gerne auf so tolle Sachen wie Demos. (Keiner aus meiner Klasse hat eine Oma, die das tut.) Demos sind so Spaziergänge, wo alle, die mitmachen, total lustige, selbst gemalte Plakate rumtragen. Und unsere sind immer die besten. Schon das Malen vorher macht Spaß. Alles macht Spaß mit Rema. Und wenn man abends kuschelig wird, dann ist es überhaupt am besten, dass Rema ist, wie sie ist. So weich und warm und bequem nämlich. Auf Remas Schoß hätten sogar Bentje und ich beide zusammen Platz.
H ihi, wir hatten gestern einen voll lustigen Tag! Und heute fängt es auch schon gut an!
Bentje und ich haben nämlich beschlossen, in den Osterferien richtig viele Leute glücklich zu machen. Indem wir ihnen helfen und all so was. Und damit haben wir gestern Morgen schon losgelegt. Obwohl da ja noch ein Tag Schule war. Aber Bentje durfte bei mir übernachten, und wir sind schon ganz früh aufgewacht und hatten außerdem nichts anderes zu
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