Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4
kriegerischen Menschen herantrug. Entschlossen, das vor den Menschen geheimzuhalten, was für sie ein Bergparadies war, traten die Gnome in Aktion. Als technisch begabteste Rasse auf Krynn (sie sind berühmt für ihre Erfindung des Dampfmotors und der mit Münzen betriebenen Quelle) dachten die Gnome zuerst daran, sich in ihren Gebirgshöhlen zu verbergen, aber dann hatten sie eine bessere Idee: den Berg selbst zu verstecken!
Nach mehreren Monaten unendlicher Bemühungen ihrer größten mechanischen Genies waren die Gnome bereit. Ihr Plan? Sie wollten ihren Berg verschwinden lassen!
Zu diesem Zeitpunkt fragte ein Mitglied der gnomischen Philosophengilde, ob es nicht wahrscheinlich sei, daß die Ritter den Berg, der schließlich der größte auf der Insel war, bereits bemerkt hätten. Könnte nicht das plötzliche Verschwinden des Berges ein gewisses Maß an Neugierde bei den Menschen freisetzen?
Diese Frage verursachte Unruhe unter den Gnomen. Es wurde tagelang diskutiert. Das Problem spaltete die Philosophengnome in zwei Lager: Die einen waren davon überzeugt, daß ein Baum, der in einem Wald gefällt wird, Krach erzeugt, auch wenn es niemand hört; die anderen waren anderer Meinung. Was dieses Problem jedoch mit der ursprünglichen Frage zu tun hatte, kam am siebten Tag zur Sprache, wurde aber prompt zum Komitee weitergeleitet.
In der Zwischenzeit entschieden die Mechaniker verärgert, das Gerät auf alle Fälle einzusetzen.
Und so kam der Tag, der immer noch in den Annalen von Sankrist (während alles andere während der Umwälzung so gut wie verlorenging) festgehalten ist, nämlich der Tag der Verfaulten Dracheneier.
An jenem Tag erwachte der Vorfahr von Fürst Gunther und fragte sich verschlafen, ob sein Sohn wohl wieder einmal durch das Dach des Hühnerstalls gefallen sei. Denn dies war erst einige Wochen zuvor geschehen. Der Junge hatte einen Hahn gejagt.
»Du bringst ihn zum Teich«, sagte Gunthers Vorfahr verschlafen zu seiner Frau, rollte sich über das Bett und zog die Vorhänge über seinem Kopf auf.
»Kann ich nicht!« antwortete sie benommen. »Der Kamin qualmt!«
In dem Moment wurden beide hellwach und bemerkten, daß der Rauch im Haus nicht vom Kamin und der schlechte Geruch nicht vom Hühnerstall kam.
Wie alle anderen Bewohner der neuen Kolonie stürzten beide nach draußen, würgten und husteten von dem Gestank, der von Minute zu Minute immer schlimmer wurde. Sie konnten jedoch nichts sehen. Das Land war mit einem dichten, gelben Rauch bedeckt, und der Geruch erinnerte stark an Eier, die drei Tage lang in der Sonne gelegen hatten.
Innerhalb von Stunden waren alle in der Kolonie von diesem Gestank todkrank. Mit Decken und Kleidungsstücken bewaffnet, rannten sie zum Strand. Dankbar atmeten sie die frische Salzluft ein und fragten sich, ob sie jemals in ihre Häuser zurückkehren konnten.
Während sie dieses Problem diskutierten und ängstlich die gelbe Wolke am Horizont beobachteten, waren die Kolonisten äußerst überrascht, eine Armee kleiner brauner Kreaturen aus dem Rauch taumeln und vor ihre Füße fallen zu sehen.
Die hilfsbereiten Menschen von Solamnia kamen unverzüglich den armen Gnomen zu Hilfe, und so trafen die beiden Rassen, die in Sankrist leben, aufeinander.
Die Begegnung der Gnome und der Ritter stellte sich als eine friedliche heraus. Die solamnischen Menschen schätzten vier Dinge ganz besonders: die eigene Ehre, den Kodex, den Maßstab und Technik. Sie waren von den arbeitssparenden Geräten der Gnome höchst beeindruckt, die diese in jener Zeit schon erfunden hatten. Dazu zählten der Flaschenzug, der Bergwerksschacht, die Schraube und das Zahnrad.
Während dieses ersten Treffens erhielt auch der Berg Machtnichts seinen Namen.
Die Ritter entdeckten bald, daß die Ähnlichkeit der Gnome mit den Zwergen nur äußerlich war – beide Rassen sind klein und stämmig. Die Gnome waren ein mageres Volk mit brauner Haut und weißen Haaren, sehr nervös und von hitzigem Temperament. Sie sprachen so schnell, daß die Ritter anfangs dachten, es würde sich um eine fremde Sprache handeln. Aber es stellte sich heraus, daß es die Umgangssprache war, nur sehr schnell gesprochen. Einmal fragte ein Älterer die Gnome nach dem Namen ihres Berges.
Grob übersetzt ging die Antwort so: Ein Großer, Riesiger, Hoher Berg, Bestehend Aus Verschiedenen Unterschiedlichen Gesteinsschichten, Die Wir Als Granit, Obsidian, Quarz Identifiziert Haben, Mit Spuren Von Anderen
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