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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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ihrem Helm, ihr goldenes Haar leuchtete im Morgenlicht.
     
    Die kalte Sonne färbte den Himmel blutrot, vermischte sich mit der bläulichen Schwärze der schwindenden Nacht. Der Turm stand noch im Schatten, obwohl Sonnenstrahlen bereits die goldenen Fäden der flatternden Flagge aufleuchten ließen.
    Sturm erreichte die Mauer. Über ihm ragte der Turm in die Höhe. Die Brustwehr, auf der Sturm stand, erstreckte sich mehr als dreißig Meter zu seiner Linken. Ihre steinerne Oberfläche war glatt und bot keinen Schutz, keine Deckung.
    Im Osten sah Sturm die Drachen.
    Es waren blaue Drachen, und auf dem Rücken des führenden
Drachen saß ein Drachenfürst, die blauschwarze Drachenschuppenrüstung glänzte in der Sonne. Er konnte die entsetzliche gehörnte Maske und den schwarzen Umhang im Wind flattern sehen. Zwei andere blaue Drachen mit Reitern folgten dem Drachenfürsten. Sturm warf ihnen nur einen kurzen Blick zu. Sie kümmerten ihn nicht. Den Kampf würde er mit dem Anführer, mit dem Fürsten, austragen.
    Der Ritter sah nach unten in den Hof. Das Sonnenlicht kletterte gerade an den Mauern hoch. Sturm sah es an den Spitzen der silbernen Drachenlanzen rot aufblitzen, die nun jeder Mann in den Händen hielt. Er sah es auf Lauranas goldenem Haar brennen. Er sah die Männer zu ihm hochsehen. Er umklammerte sein Schwert und hob es in die Luft. Das Sonnenlicht blitzte auf der verzierten Klinge.
    Laurana lächelte zu ihm hoch, obwohl sie ihn durch ihre Tränen kaum sehen konnte, und hob ihre Drachenlanze als Antwort in die Luft – ihr Abschied.
    Getröstet von ihrem Lächeln, wandte sich Sturm um, um seinen Feind zu erwarten.
    Er ging zur Mitte der Mauer. Er wirkte wie eine kleine Gestalt, die zwischen Land und Himmel schwebte. Die Drachen konnten an ihm vorbeifliegen oder ihn umkreisen, aber das wollte er nicht. Sie sollten ihn als Bedrohung sehen. Sie sollten sich Zeit nehmen, um mit ihm zu kämpfen.
    Er steckte das Schwert in die Scheide, legte einen Pfeil auf und zielte sorgfältig auf den Drachen an der Spitze. Geduldig wartete er und hielt den Atem an. Ich darf ihn nicht verschwenden, dachte er. Warte... warte...
    Der Drache war nun in Schußweite. Sturms Pfeil zischte durch die Luft. Er erreichte sein Ziel. Der Pfeil traf den blauen Drachen am Hals. Er richtete wenig Schaden an, prallte an den blauen Schuppen ab, aber der Drache hob vor Schmerz und Verärgerung den Kopf und verlangsamte seinen Flug. Schnell schoß Sturm einen weiteren Pfeil ab, dieses Mal auf den Drachen, der direkt hinter dem Führer flog.
    Der Pfeil bohrte sich in seinen Flügel, und der Drache
kreischte vor Wut auf. Sturm schoß wieder. Dieses Mal wich der Reiter des führenden Drachen aus. Aber der Ritter hatte erreicht, was er wollte: Er hatte ihre Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, gezeigt, daß er eine Gefahr darstellte, sie gezwungen, mit ihm zu kämpfen. Er konnte die Geräusche von laufenden Füßen im Hof und das schrille Quietschen der Kurbeln, die die Gatter öffneten, hören.
    Jetzt konnte Sturm sehen, wie sich der Drachenfürst in seinem Sattel erhob. Der Sattel war wie ein Streitwagen gebaut, so daß der Reiter auch stehend kämpfen konnte. Der Fürst hielt einen Speer in seiner behandschuhten Hand. Sturm ließ seinen Bogen fallen. Er hob seinen Schild auf, zog sein Schwert und beobachtete, wie der Drache immer näher und näher kam, seine roten Augen funkelten, seine weißen Reißzähne blitzten.
    Dann hörte Sturm weit entfernt den klaren hellen Schall einer Trompete, sein Klang war so kalt wie die Luft der schneebedeckten Berge seiner Heimat. Rein und klar schnitt der Trompetenruf in sein Herz, erhob sich mutig über die Dunkelheit und den Tod und die Verzweiflung, die ihn umgab.
    Sturm beantwortete den Ruf mit einem wilden Schlachtruf, hob sein Schwert, um seinen Feind zu grüßen. Das Sonnenlicht blitzte rot auf seine Klinge. Der Drache schoß nach unten.
    Wieder erscholl die Trompete, und wieder wollte Sturm antworten. Aber dieses Mal erkannte Sturm, daß er diese Trompete schon einmal gehört hatte.
    Der Traum!
    Sturm umklammerte sein Schwert mit einer Hand. Der Drache war drohend über ihm. Auf dem Drachen saß der Fürst, die Hörner seiner Maske flackerten blutrot, sein Speer war bereit. Furcht ließ Sturms Magen sich zusammenziehen, seine Haut wurde eiskalt. Der Trompetenruf ertönte ein drittes Mal.Wie im Traum, und nach dem dritten Ruf war er umgekommen. Die Drachenangst überwältigte ihn. Flucht, schrie sein

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