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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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verfluchte Kender!« brüllte der Zwerg. »Ich werde...« Er hielt inne und drehte sich nach allen Seiten um. »Wo ist dieser verfluchte Kender?Tolpan? So hilf mir...«

    »Pssst!« befahl Tanis, dem klarwurde, daßTolpan es geschafft hatte, zu entkommen.
    Flint lief rot an. »Warum dieser kleine Bastard!« fluchte er. »Er war es schließlich, der uns in diese Sache hineingerissen hat, und jetzt verschwindet er...«
    »Pssst!« wiederholte Tanis und sah den Zwerg wütend an.
    Flint unterdrückte eine Bemerkung und schwieg.
    Der Wachtmeister drängte seine Gefangenen in die Halle der Gerechtigkeit. Erst als sie sich in dem häßlichen Ziegelsteingebäude in Sicherheit befanden, bemerkte er das Fehlen eines Gefangenen.
    »Sollen wir ihn suchen?« fragte eine Wache.
    Der Wachtmeister dachte einen Moment lang nach, dann schüttelte er wütend den Kopf. »Verschwende nicht deine Zeit«, antwortete er säuerlich. »Weißt du, wie es ist, zu versuchen, einen Kender zu finden, der nicht gefunden werden will? Nein, laßt ihn ruhig.Wir haben immer noch die wichtigsten. Sie sollen hier warten, während ich den Rat informiere.«
    Der Wachtmeister trat durch eine schlichte Holztür und ließ die Gefährten und ihre Wachen in einem dunklen stinkenden Flur zurück. Die Wachen wischten Kürbisschalen von ihren Uniformen und säuberten sich gegenseitig von den Abfällen. Gilthanas tupfte das Blut in seinem Gesicht ab. Sturm versuchte, seinen Umhang, so gut es ging, zu säubern.
    Der Wachtmeister kam zurück und rief sie hinein.
    »Bringt sie her!«
    Als die Wachen ihre Gefangenen vorwärtsschoben, konnte Tanis näher an Sturm kommen. »Wer hat hier das Kommando?« flüsterte er.
    »Wenn wir Glück haben, dann hat der Lord immer noch die Kontrolle über die Stadt«, erwiderte der Ritter leise. »Die tarsianischen Lords standen immer in dem Ruf, großmütig und ehrenhaft zu sein.« Er zuckte die Schultern. »Und davon abgesehen, welche Anklage wollen sie gegen uns erheben? Wir haben nichts getan. Schlimmstenfalls wird uns eine bewaffnete Eskorte aus der Stadt führen.«

    Tanis schüttelte zweifelnd den Kopf, als er den Gerichtssaal betrat. Seine Augen brauchten einige Zeit, um sich an die Trübheit des schäbigen Saales zu gewöhnen, in dem es noch schlimmer stank als im Flur. Zwei der tarsianischen Ratsmitglieder hielten mit Gewürznelken gespickte Orangen an ihre Nasen.
    Die sechs Ratsmitglieder saßen auf einer Bank, jeweils drei links und rechts von ihrem Lord, dessen hoher Lehnstuhl sich in der Mitte erhob. Der Lord blickte auf, als sie eintraten. Seine Augenbrauen hoben sich leicht bei Sturms Anblick, und es schien Tanis, daß sein Gesicht weicher wurde. Der Lord nickte dem Ritter sogar in einer Geste höflichen Grußes zu. Tanis’ Hoffnungen wuchsen. Die Gefährten traten zur Bank vor. Es gab keine Stühle. Bittsteller wie Gefangene mußten vor dem Rat stehend ihren Fall darlegen.
    »Was liegt gegen diese Männer vor?« fragte der Lord.
    Der Wachtmeister warf den Gefährten einen haßerfüllten Blick zu.
    »Anstiftung zum Aufruhr, mein Herr«, antwortete er.
    »Aufruhr!« explodierte Flint. »Mit diesem Aufruhr hatten wir nichts zu tun! Es war dieser hohlköpfige...«
    Eine Gestalt in weiten Roben trat aus dem Schatten, um dem Lord etwas zuzuflüstern. Keiner der Gefährten hatte sie beim Eintreten bemerkt.
    Flint hustete, fiel in Schweigen und warf Tanis einen bedeutungsvollen grimmigen Blick zu. Der Zwerg schüttelte den Kopf, seine Schultern sackten zusammen. Tanis seufzte müde. Gilthanas wischte mit einer zitternden Hand das Blut aus seinem Elfengesicht, das vor Haß blaß war. Nur Sturm stand nach außen hin ruhig und unbeweglich da, als er in das verzerrte, halb menschliche, halb reptilische Gesicht eines Drakoniers sah.
     
    Die im Wirtshaus zurückgebliebenen Gefährten saßen noch fast eine Stunde in Elistans Zimmer, nachdem die anderen von den Wachen weggebracht worden waren. Caramon stand mit gezogenem Schwert an der Tür. Flußwind hielt am Fenster Wache.
Aus der Ferne konnten sie den Lärm des wütenden Mobs hören und sahen sich mit angespannten Gesichtern an. Dann verblaßte der Lärm. Niemand störte sie. Das Wirtshaus war tödlich ruhig.
    Der Morgen verlief ohne weitere Zwischenfälle. Die blasse kalte Sonne kletterte am Himmel hoch und tat wenig, um den Wintertag zu wärmen. Caramon steckte sein Schwert in die Scheide und gähnte. Tika schob einen Stuhl hinüber, um neben ihm zu sitzen. Flußwind ging zu

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