Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose
meinem Herzen. Und nun wo du endlich da bist, wird er dir zurückgeben, was dir zusteht, und wir können endlich zusammen sein.“ Okay …, er hat definitiv irgendwann in den vergangenen paar tausend Jahren den Verstand verloren, ganz klar, ich räuspere mich und frage vorsichtig: „Woher weißt du denn, dass ich es bin? Und ähm, wieso sollte dein Erzfeind denn so was für dich tun?“ „Du zweifelst Liebste, natürlich, aber keine Sorge, es wird funktionieren. Er hätte es nicht gewagt mich zu betrügen, ich hätte sonst seinen ganzen Orden zerstört. Und ich habe seit ich die Rose bei mir trage manchmal Visionen, sie zeigen mir für gewöhnlich Fragmente aus deinen Erinnerungen, die Essenz deiner Erinnerung ist darin, und was dich betrifft, ein einziges Mal zeigte die Rose mir eine Vision, die nichts mit meiner toten Liebe zu tun hatte, sie zeigte mir dich, sie verlangt nach dir, weil sie zu dir gehört. Du siehst, alles hat seine Richtigkeit. Bald, wenn mein Plan aufgeht, werden die Vampire ihren rechtmäßigen Platz einnehmen, als Götter, und du wirst an meiner Seite über sie herrschen.“ „Ich ähm fühle mich sehr geschmeichelt, aber was ähm, was passiert denn mit meiner derzeitigen Persönlichkeit?“ „Keine Angst Liebste, du änderst dich nicht, er konnte ja nur deine Erinnerungen und deine Magie speichern, deine Persönlichkeit bleibt erhalten, du wirst nur viel mächtiger sein, und du wirst dich wieder an alles erinnern können, auch an unsere Liebe.“ Was für ein Schlamassel, weiß der Teufel, was das Ding tatsächlich mit mir anstellen würde, und ein Nein würde er wohl nicht akzeptieren. Ich muss etwa tun, aber was, der Kerl ist uralt, daran zweifle ich nicht, ich kann seine Macht praktisch in jeder Faser spüren, ist so eine Art Vorwarnsystem für junge Vampire, damit wir uns nicht mit den Falschen anlegen. Meine Gedanken rasen, „du bist verwirrt Liebste und noch recht erschöpft, das verstehe ich, ruhe dich nur aus, wir sprechen später darüber“. Er steht auf und wendet sich zur Tür, als endlich mein Gehirn zumindest ansatzweise wieder anspringt, „Seth, warte“, er dreht sich wieder um und sieht mich erwartungsvoll an, ich würge hervor, in der Hoffnung ihn nicht zu verärgern, „du hast gesagt meine Persönlichkeit würde bleiben, dann ja auch meine Erinnerungen, oder?“ „Natürlich, du würdest nur etwas dazubekommen“. „Dann verstehst du sicher, dass ich besorgt wegen meiner Freunde bin, ich meine die Drei, die mit mir gefangen worden sind. Sie leben doch noch, nicht wahr?“ Für einen Moment huscht Enttäuschung über seine Züge, aber dann sagt er nur seufzend: „Natürlich, verzeih das bedachte ich nicht. Sie sind noch am Leben, aber im Kerker, ich werde veranlassen, dass sie versorgt werden. Ich will schließlich, dass du glücklich bist. Wer sind die Drei?“ „Die Vampirin ist meine Schöpferin, der Vampir ist der Älteste meines Heimatreviers und ein Freund. Und der Mensch ist, nun ja sagen wir mal so, ohne ihn wäre ich nicht mehr am Leben, dafür schulde ich ihm etwas, und er hat sich als loyal erwiesen“, dass er mein Liebhaber ist erwähne ich besser nicht, ich habe den akuten Verdacht, dass dem guten Seth das nicht gefallen würde. „Ich verstehe, keine Sorge ihnen wird vorläufig nichts geschehen, wir entscheiden das später, wenn du wieder alle deine Erinnerungen hast.“ Damit verlässt er mich, und ich bleibe mit einem mehr als flauem Gefühl im Magen zurück, wie sollten wir alle nur aus dieser Sache rauskommen.
15.Kapitel
Eric
Als der Vampir mich bewusstlos geschlagen hatte, waren die anderen noch am Kämpfen gewesen, aber offenbar hatten sie nicht viel größere Erfolge erzielt als ich, denn Maurice und Florence befinden sich, mir gegenüber, in der anderen Kerkerzelle. Beide Zellen hatten silberne Gitterstäbe und keine Einrichtung und vor allem keine Schwachstellen. Ich wandte mich an die zwei Vampire: „Wo ist Rose? Konnte sie entkommen?“ „Schön wäre es, sie haben sie auch mitgenommen, aber da der eine Angreifer meinte, Seth will sie lebend und unverletzt, hoffe ich es geht ihr nicht allzu schlecht.“ Von der Frau kam nur ein erbärmliches Schluchzen, ich versuchte es auszublenden und nachzudenken, Seth hatte sich damals im Lagerhaus benommen, als ob er Rose kennen würde, und er wollte sie unverletzt, ein Rätsel, aber eines das Ich im Moment nicht lösen kann. Ich versuche den Heulkrampf der Vampirin zu übertönen, „Habt ihr
Weitere Kostenlose Bücher