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Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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ist diese Dystariel eigentlich?«, fragte Kai leicht verärgert. »Oder vielmehr, was ist sie?«
    »Besser, du zügelst deine Neugier«, erwiderte Fi mit einem scharfen Unterton. »Merke dir einfach, dass sie gefährlich ist. Sehr gefährlich sogar. Niemals solltest du sie dir zum Feind machen. Du hast gesehen, wie sie mit ihren Gegnern umgeht. Ich arbeite nur mit ihr zusammen, weil Magister Eulertin ihr vertraut. Und der ist über jeden Zweifel erhaben.«
    Kai schnaubte ungehalten. Eines Tages würde er schon herausfinden, was es mit der unheimlichen Kreatur auf sich hatte.
    »Darf ich fragen, was ein Elf wie du in einer Stadt wie Hammaburg macht ?« Fi zögerte und starrte eine Weile auf den Fluss hinaus. »Ich gehe meinen eigenen Geschäften nach. Besser, du weißt nicht zu viel darüber. Aber vielleicht tröstet es dich zu wissen, dass ich in der Vergangenheit ebenso viel verloren habe wie du. Vielleicht sogar noch mehr.« Er blickte Kai traurig an. »Was soll diese Heimlichtuerei?«, protestierte Kai. »Ich finde, ich habe etwas mehr Vertrauen verdient.«
    Fi schien mit sich zu hadern. Dann zuckte er mit den Achseln. »Ach, was soll's. Ich arbeite in Hammaburg als Rattenfänger und schlage mich im Hafen mit Gelegenheitsarbeiten durch. Nicht gerade das, was du dir von einem Elfen vorgestellt hast, oder?«
    Kai schüttelte verwirrt den Kopf. »Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich über das Alte Volk denken sollte. Ich bin schon einmal einem zwergischen Händler begegnet, aber einem Elfen wie dir noch nie. Aber man erzählt sich natürlich so einiges über euch.« »Das >Alte Volk    »Wer auch immer dich dort im Moor abgelegt hat, er oder sie muss wohl recht verzweifelt gewesen sein«, grübelte Fi.
    »Verzweifelt? Meine Eltern wollten mich wohl eher loswerden«, schnaubte Kai. »Ein unnützer Esser weniger. Aber du siehst ja, Unkraut vergeht nicht.«
    Sein Lächeln fiel ziemlich bitter aus. Beide schwiegen sie nun wieder und jeder hing für sich seinen Gedanken nach.
    Am Spätnachmittag frischte der Wind von Nordwesten her auf und es wurde kühl. Die Sonne war längst über den Himmel gewandert und versank allmählich glühend rot hinter dem Horizont. Kai hatte kaum einen Blick dafür. Denn nachdem er sich zunächst etwas besser gefühlt hatte, wurde ihm nun wieder elend zumute. Zunächst schrieb er das Gefühl seinem Kummer zu, bis er bemerkte, dass ihm der Magen knurrte. Er hatte Hunger.
    »Ich glaube, ich muss etwas essen«, sagte er nach einer Weile.
    Fi nickte und steuerte das Fischerboot auf den Schilfgürtel am Ufer zu, wo er ihr Gefährt geschickt vertäute. Anschließend wateten sie an Land und bereiteten im Licht der beiden verbliebenen Irrlichtlaternen, die Kai mitgenommen hatte, ihr Nachtlager. Als Fi endlich das Proviantbündel auspackte, stürzte sich Kai gierig auf Aal und Brot und trank mit großen Schlucken aus Fis Wasserschlauch. Das bohrende Gefühl in seinem Inneren legte sich. Der Elf starrte ihn befremdet an. Kai merkte erst jetzt, dass er sich auch über Fis Portion hergemacht hatte.
    »Tut mir Leid«, stammelte er betroffen.
    Was war nur in ihn gefahren? Gut, seit der schrecklichen Nacht hatte er kaum etwas gegessen, doch dass er sich derartig gehen lassen würde, hätte er nie für möglich gehalten. Seine Großmutter hätte sich für ihn geschämt.
    »Iss nur«, meinte der Elf gleichmütig. »Ich brauche nicht so viel Nahrung wie ihr Menschen. Es ist noch etwas Brot übrig.

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