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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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die wir hier am Tisch sitzen, sollten uns schließlich mehr als alle da draußen bewusst sein, dass wir in dem Krieg, der uns bevorsteht, jede erdenkliche magische Hilfe benötigen werden.«
    Eulertin wandte sich an die Hexen. »Jede Schwester, die bei den kommenden Kämpfen auf unserer Seite stehen will, ist uns willkommen. Nur kennt jeder hier im Saal die konservative Haltung der Universität zu Halla. Ich schlage daher vor, den hier versammelten Schwestern zumindest formell unseren Schutz zu garantieren, indem wir hier und heute entscheiden, den Orden von den vier Elementen zu erweitern.« Erregtes Raunen machte unter den Magiern die Runde und sofort brachen wieder Diskussionen aus.
    Kai war mit seinen Gedanken woanders. Während die Magier lang und breit das Für und Wider von Eulertins Vorschlag erörterten, erhob er sich vorsichtig und schlich hinaus.
    Er dachte an Gilraen - und Dystariel. Die Gargyle hatte ihre Starre überwunden und wartete vor dem Feentor auf ihre Gefährten. Kai musste immerzu an ihr unglaubliches Geheimnis denken, das ihm Gilraen enthüllt hatte. Und ihn quälte der Gedanke, wie ungerecht er zu ihm gewesen war.
    Von der großen Freitreppe vor dem Hauptportal aus hatte man einen herrlichen Blick über das Feenreich. Am Horizont zeichneten sich prachtvolle Wälder und Seen ab, und er konnte sogar einer der gewaltigen Lyren erkennen, die am Himmel ihre Bahn zog. Nicht weit von ihm entfernt stand Fi. Irgendwie hatte er gewusst, dass sie hier draußen war. Sie lehnte gegen das Trep
    pengeländer und blickte traurig hinab in den prachtvollen Park vor dem Elfenschloss. Er ahnte, welche Gedanken ihr durch den Kopf gingen. Kai trat neben sie und entdeckte nicht weit von ihnen die Feenkönigin.
    Berchtis saß in einem blütenweißen Gewand auf einer Bank und streichelte Olitrax, der zusammengerollt auf ihrem Schoß saß. Dem kleinen Drachen schien das sichtlich zu gefallen, denn er blies der Königin soeben respektlos zwei Rauchkringel ins Gesicht. Berchtis lachte und kitzelte seine Nüstern mit glitzerndem Staub. Olitrax nieste. »Na, wie geht es dir?«
    Fi atmete tief ein. »Ich vermisse ihn. Sehr.«
    »Ja, ich vermisse ihn ebenfalls«, antwortete Kai.
    Er hätte nicht gedacht, dass er je so von Gilraen sprechen würde, aber es war tatsächlich so. Sein Mut, seine Entschlossenheit und seine Treue imponierten ihm noch immer. Mindestens zweimal hatte ihm Gilraen das Leben gerettet - und ihm war es nicht vergönnt gewesen, sich zu revanchieren. Mehr noch. Er fühlte sich schuldig. Gilraen war in seinem Feuer verbrannt.
    Tief atmete er die Frühlingsluft ein und sah dabei zu, wie Fi den Glyndlamir zwischen den Fingern drehte.
    »Er hat sein Licht verloren«, seufzte sie. »Dennoch fühle ich mich ihm noch immer verbunden. Und wenn ich mich darauf konzentriere, dann weiß ich stets, wo du bist.« »Eigenartig«, entgegnete Kai. »Vielleicht solltest du ihn der Feenkönigin zeigen?« »Das habe ich schon«, erklärte sie. »Sie sagte, ich solle träumen. Nur der Traum könne mich zum Licht führen.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Sie ist eine Fee. Feen sprechen immer in Rätseln.«
    »Ja, das habe ich auch schon bemerkt«, sagte Kai. »Genau das, was wir gerade am dringendsten brauchen ...«
    »Sie muss es die ganze Zeit über gewusst haben«, sagte Fi. »Wer muss was gewusst haben?«
    »Morgoya! Ich schätze, sie wusste, dass Gilraen versuchen würde, mich und den Glyndlamir zu finden. Nur dass es ihm so leichtfallen würde, hat sicher auch sie nicht geahnt.«
    Fi rann eine Träne über das Gesicht.
    Kai ergriff ihre Hand und drückte sie.
    »Und, hast du gefunden, was Gilraen vor dem Feentor zurückgelassen hat?«, fragte er, um sie auf andere Gedanken zu bringen.
    Fi griff unter ihr Hemd und zog ein Stück Pergament hervor. Sie faltete es auseinander. Es war eine Skizze, die jemand hastig hingeworfen hatte. Kai erkannte Gänge, Zimmer und Gebäudeflügel. Einige von ihnen waren mit verschlungenen Anmerkungen beschriftet, auf anderen prangten elfische Symbole, die er ebenfalls nicht lesen konnte. »Ein Plan?«, rätselte er. »Von was?«
    Fi sah ihm in die Augen. »Von Morgoyas Wolkenfestung, Kai!«
    »Bei allen Moorgeistern!« Erstaunt warf Kai der Skizze einen zweiten Blick zu. »Das kann für uns noch von großem Wert sein. Wenn Morgoya wüsste, was Gilraen uns in die Hände gespielt hat, dann würde sie sich vor Wut in ihren verschatteten Hintern beißen ... Würde Koggs jedenfalls

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