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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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stampfte brüllend heran, riss sein Reptilienmaul auf und stürzte sich auf sie - als schräg über ihnen ein schlanker Schatten durch die Luft jagte. Silbern blitzte er auf, und im nächsten Augenblick bohrte sich ein Pfeilschaft zitternd in den Kiefer der Frostechse.
    Der gewaltige Drachenschädel wurde von dem unerwarteten Treffer herumgeworfen und blassgrünes Drachenblut spritzte zu Boden.
    Fi!
    Doch Kai hatte keine Zeit, sich nach ihr umzusehen.
    Längst sausten die Windgeister über das verflüssigte Mondsilber, und Eulertin formte die eingeschmolzene Lache mit ihrer Hilfe zu neuen Runen und Glyphen. Ein sirrender Laut erfüllte die Klamm und das Tridekagramm erstrahlte wieder in hellem Schein.
    Glaciakor mühte sich unter lautem Schnaufen wieder hoch und warf sich diesmal mit aller Macht auf sie. Doch sein gewaltiger Schuppenleib prallte gegen ein unsichtbares Hindernis. Er war innerhalb des magischen Bannkreises gefangen.
    Dämonisches Wehgeschrei rollte durch die Schlucht. Ein heftiges Zittern lief durch den turmhohen Leib des Eisigen Schattens und Stück für Stück wurde das Urmonster wieder in die Dämonenpforte gesogen.
    Glaciakorheulte wütend auf. Wieder und wieder schmetterte er seinen Drachenleib gegen die magische Barriere - als sich die Schattenarme des Eisigen Schattens um ihn schlangen.
    Glaciakor brüllte, doch diesmal schwang nicht Wut, sondern Todesangst in seiner Stimme. Verzweifelt schnappte er nach dem Schatten, doch dessen schwarzen Tentakel bohrten sich unerbittlich in seinen Leib. Der Todeskampf des Eisdrachen dauerte lange. Dann erstarrte sein geschuppter Leib, verfärbte sich tiefschwarz und der Eisige Schatten riss ihn mit in die Tiefe.
    Stille senkte sich über den Schädelfelsen, die nur von dem Kampfeslärm am Himmel über ihnen durchbrochen wurde. Eulertin kippte bewusstlos gegen Amabilia. »Was ist mit ihm?«, fragte Kai.
    »Die Erschöpfung«, wisperte sie. »Ich werde ihn schon wieder gesund pflegen.« Kai nickte nur, warf Olitrax einen dankbaren Blick zu und richtete sich schwankend auf. Über ihm brausten sieben der Drachen mit schweren Flügelschlägen davon. Doch auch die Reihen ihrer Kampfgefährten hatten sich gelichtet. Kai zählte nur noch vier Greifenreiter, und auch die Hexen hatten ihr mutiges Eingreifen teuer bezahlt. Von den zwei Dutzend Zauberinnen war vielleicht noch die Hälfte am Nachthimmel zu sehen. Kai suchte Fi.
    Er fand sie über den Körper ihres Freundes gebeugt. Ihre Kleidung war an einigen Stellen zerrissen und blutige Schrammen überzogen ihr schmales Gesicht. Doch dies war kein Vergleich zu dem Zustand, in dem sich Gilraen befand.
    Er war am ganzen Körper verbrannt. Brandblasen und verkohltes Fleisch machten es fast unmöglich, seine Gesichtszüge zu erkennen - doch er war wieder er selbst. Sein Brustkorb hob und senkte sich schwach.
    Dass er noch lebte, schien Kai einem Wunder gleichzukommen.
    Fi weinte und hielt Gilraens verbrannte Hand, die noch immer den Glyndlamir umklammert hielt.
    »Es tut mir ... so leid«, keuchte Gilraen. »Ich bin schuld ... dass der Glyndlamir jetzt für immer verloren ist. Ich war ein solcher Narr.«
    »Nein, es war meine Schuld«, schluchzte Fi. »Da hast tapfer gekämpft und getan, was du für richtig hieltest. Ich wünschte nur, ich hätte es dir rechtzeitig gesagt, dass du nicht mehr sein Hüter warst.«
    »Wenigstens ... ist der Fluch jetzt von mir genommen«, keuchte der Elf und Tränen glitzerten in seinen Augenwinkeln. »Bitte ... ihr dürft nicht aufgeben, hörst du ... Ihr dürft nicht aufgeben! Du musst unser Volk ... befreien!«
    »Ich werde es, Gilraen!«
    Aus trüben Augen blickte der Elf zu Kai empor. »Versprich mir, dass du an meiner Stelle Fiadora zur Seite stehst, Letzte Flamme!«
    Kai nickte. Seine Kehle war wie zugeschnürt. »Ich verspreche es!«, flüsterte er heiser. »Es war mir eine Ehre, an eurer Seite zu streiten ...« Gilraen hustete und blutiger Schaum rann aus seinem Mundwinkel. »Wie gern ... hätte ich euch auch den Rest eures Weges begleitet. Vor dem Feentor. Unter der Hecke ... Ich habe euch dort etwas hinterlassen. Sucht es, ich ...« Sein Brustkorb hob und senkte sich krampfartig und sein Blick verlor sich in der Ferne. »Fi, ich sehe Aluriel. Meine geliebte Alu...« Gilraens Atemzüge setzten aus und er blieb regungslos liegen. Doch seine Augen waren vor Staunen noch immer weit geöffnet. Er sah ... glücklich aus.
    Fi weinte.
    Kai hatte keine Tränen mehr. Tröstende Worte wollten

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