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004 - Anruf aus der Hölle

004 - Anruf aus der Hölle

Titel: 004 - Anruf aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Die Vorfreude übermannte ihn, und er lächelte selig vor sich hin. Er war ein großer Mann mit vollen Wangen, kräftiger Nase und Bart.
    Weder als Mann, noch als Mensch eine Sensation. Es wäre kaum aufgefallen, wenn es ihn nicht gegeben hätte.
    Aber das sollte sich ändern.
    Er hatte sich schwarzen Kreisen angeschlossen. Seine Frau sah das zwar nicht gern, aber sie konnte nichts dagegen tun. Sie mochte ja überhaupt nichts an ihm. Er fragte sich schon seit langem, was wohl der Grund gewesen war, daß sie ihn geheiratet hatte. Er hatte weder Geld besessen, noch war er besonders redegewandt gewesen.
    Vielleicht hatte er bloß den richtigen Moment bei ihr erwischt, wo sie jeden zu nehmen bereit gewesen wäre, nur um einen Mann zu haben. Anfangs war er darüber glücklich gewesen, daß sie seinen Antrag angenommen hatte. Heute war das anders, aber nun hatte er sie am Hals und mußte mit ihr leben.
    Doch auch das sollte sich ändern.
    Marion da Costa grinste breit.
    Ja, wenn sich alles so entwickelte, wie er es sich vorstellte, würde in dieser Nacht vieles anders werden. Er blickte auf seine Uhr.
    Uhren waren sein Tick. Das ging soweit, daß er von seinem eigenen Geld ein kleines privates Uhrenmuseum eingerichtet hatte.
    Als er das Museum gründete, hatte er noch einen guten Kontakt zu seiner Verwandtschaft gehabt. Sein Schwiegervater Forrest Claxton schoß ein kleines Sümmchen zu, und sein reicher Onkel Huck R.
    Koenig ließ auch etliche Pfund springen, damit das Museum nicht nur leere Räume zu bieten hatte.
    Die Sammlung vergrößerte sich rasch.
    Es sprach sich herum, daß Marion da Costa jede Art von Uhren annahm. Auch wenn sie nicht mehr funktionierten. Sein Bestreben war es dann, sie zu reparieren und der Sammlung einzuverleiben.
    Manchmal schenkte man ihm auch Uhren, aber das kam nur ganz selten vor.
    Vor etwa einem halben Jahr war es wieder einmal dazu gekommen.
    Zwei Männer, die da Costa nicht kannte, hatten eine prachtvolle Uhr bei ihm abgeliefert.
    »Sind Sie da Costa?«
    »Ja«, hatte er aufgeregt geantwortet, denn die Uhr faszinierte ihn vom ersten Augenblick an.
    »Dann unterschreiben Sie hier.«
    Man legte ihm einen Zettel vor. Er las nicht durch, was darauf stand, sondern schrieb seinen Namenszug darauf.
    »Von wem ist die Uhr?« wollte er wissen.
    »Keine Ahnung. Wir sollen sie nur hier abgeben.«
    »Ist etwas zu bezahlen?«
    »Nein. Nichts. Gegen ein angemessenes Trinkgeld hätten wir allerdings nichts einzuwenden.«
    Da Costa gab den Männern zehn Pfund, und er war davon überzeugt, daß er jetzt das wertvollste Stück besaß. Einer der Männer faselte etwas von einer Satansuhr, die noch niemandem Glück gebracht habe, und er solle sich über dieses Geschenk nicht allzusehr freuen, doch Marion da Costa hörte nicht hin. Fasziniert starrte er das Geschenk an und spürte, daß ihn damit auf Anhieb etwas verband.
    In den nächsten Wochen versuchte er die Uhr zu reparieren.
    Bisher hatte er noch jede in Gang gebracht.
    Diese schaffte er nicht.
    Das Uhrwerk war in Ordnung. Trotzdem ging die Uhr nicht. Es schien, als wollte sie die Zeit nicht anzeigen. Da Costa stellte Nachforschungen an. Er kam zwar nicht dahinter, wer die Uhr seinem Museum gestiftet hatte, aber er stieß auf einen Artikel in einer alten Fachzeitschrift, der sich mit eben dieser Uhr befaßte.
    Wißbegierig verschlang er die Zeilen.
    Es hieß darin, daß die Uhr ein Werk der Hölle sei und daß sie allen ihren Besitzern Unglück gebracht habe, deshalb versuche jeder, sie so schnell wie möglich loszuwerden.
    Es gab in dem Artikel Andeutungen und Vermutungen. Schaurige Geschichten wurden zitiert. Unter anderem hieß es, der Teufel würde in dieser Uhr wohnen. Eine andere Geschichte wies darauf hin, daß die Satansuhr für den Sensenmann bestimmt sei. Auf ihr würde Gevatter Tod ablesen, wessen Zeit abgelaufen war, und den würde er sich dann holen.
    Das erfüllte Marion da Costa mit einem perversen Stolz.
    Er war der Besitzer einer Totenuhr!
    In dem Artikel stand weiter, daß man – wenn man sich in schwarzer Magie auskannte – die Uhr auch beschwören könne.
    Angeblich sollte es dann möglich sein, sich die Satansuhr dienstbar zu machen.
    Dieser Gedanke ließ Marion da Costa nicht mehr los. Er besorgte sich alte Bücher. Nach den Schwarzen Messen, an denen er teilnahm, fragte er die Gleichgesinnten nach wirkungsvollen Beschwörungsformeln und Zauberriten. Er lernte finstere Gebete und wartete dann auf die Nacht, in der die

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