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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Magier oder zwei. Selbstverständlich ist auch Radomil in den letzten Jahren der Einzige im Nordwesten gewesen, und er könnte ebenfalls Hilfe brauchen.« Er sah seinem Onkel in die Augen. »Kurz gesagt, wir haben noch nichts entschieden. Wir könnten an jeden dieser Orte gehen. Warum fragst du?«
    Baden grinste rätselhaft. »Neugier.«
    Jaryd reagierte mit einem skeptischen Blick, was den Eulenmeister zum Lachen brachte. »Also gut«, gab Baden zu. »Es ist mehr als Neugier. Aber im Augenblick möchte ich dich bitten, mir mein Geheimnis noch zu lassen, Jaryd. Ich werde es schon bald erklären.« Er sah seinen Neffen beinahe bittend an. »Es wäre mir auch ganz recht, wenn ihr beide, Alayna und du, im Augenblick so offen wie möglich bliebt.«
    Jaryd warf dem Eulenmeister einen fragenden Blick zu, aber dann nickte er.
    »Das war alles«, sagte Baden. »Und jetzt geh zu Alayna; ich glaube, ich trinke noch ein Bier.«
    Jaryd stand auf, aber er sah seinen Onkel weiterhin an. Baden wirkte ungewöhnlich bedrückt, und wieder einmal musste Jaryd daran denken, dass Anla tot war. »Ist alles in Ordnung, Baden?«, fragte er. »Soll ich nicht lieber bleiben?« Der Magier lächelte traurig. »Das ist nett von dir, Jaryd, aber ich glaube, ich bin im Augenblick alleine besser dran.« Er blickte zu seinem Neffen auf. »Und was mein Wohlbefinden angeht - ich nehme an, es geht mir so gut, wie es unter den Umständen zu erwarten ist.« Wieder wandte er den Blick ab. »Ich weiß, das ist nicht die Antwort, die du gerne hören möchtest, aber mehr kann ich nicht tun.« »Es tut mir Leid, Baden.«
    »Ich weiß. Und ich danke dir.«
    Jaryd legte dem Eulenmeister die Hand auf die Schulter, dann drehte er sich um und ging in sein Zimmer. Alayna hatte eine Kerze brennen lassen, aber sie lag bereits im Bett und atmete langsam und gleichmäßig. Jaryd versuchte, sich so leise wie möglich auszuziehen und ins Bett zu legen, aber sie regte sich und drehte sich zu ihm um. »Was hat Baden gewollt?«, fragte sie verschlafen. Sie hatte die Augen immer noch geschlossen.
    »Er wollte wissen, ob wir uns schon entschieden haben, wo wir uns niederlassen wollen.«
    »Was hast du ihm gesagt?«, fragte sie immer noch müde. »Dass wir noch keine Entscheidung getroffen haben.« Sie gab ein leises Geräusch von sich, das wohl Zustimmung anzeigen sollte. Jaryd war nicht ganz sicher. Und bald schon hörte er wieder ihr gleichmäßiges Atmen, das ihm anzeigte, dass sie wieder eingeschlafen war.
    Jaryd schloss die Augen und versuchte ebenfalls zu schlafen, aber Badens Frage hatte ihn nachdenklich gemacht. Er war nun schon seit einiger Zeit, seit Therons Hain, davon ausgegangen, dass er und Alayna ihr Leben gemeinsam verbringen würden. Und er hatte angenommen, dass sie dasselbe dachte. Baden war offenbar ebenfalls dieser Ansicht. Aber seine eigene Unfähigkeit, auf die Frage des Eulenmeisters zu antworten, zeigte deutlich genug, dass er und Alayna noch keine festen Pläne gemacht hatten. Tatsächlich hatten sie ihr zukünftiges gemeinsames Leben selten angesprochen. Meist hatten sie sich darüber unterhalten, wo sie herkamen, als versuchten sie jeweils, den anderen davon zu überzeugen, dass die eigene Heimat der beste Ort wäre, um sich dort niederzulassen. Jaryd wusste, als er Alaynas leisen Atemzügen lauschte, dass er mehr als alles andere mit dieser Frau zusammen sein wollte, er wollte ein gemeinsames Leben mit ihr aufbauen, vielleicht eine Familie gründen. Und dennoch fiel es ihm schwer, den Traum, Accalia als Falkenmagier zu dienen, aufzugeben. Als er dort im Dunkeln lag und mit seinen Gedanken rang, war es unvermeidlich, dass er sich dabei auch wieder dem Gespräch zuwandte, das er vor so langer Zeit einmal mit Baden und Trahn geführt hatte und in dem es darum gegangen war, wie schwierig es sein konnte, Beziehungen innerhalb des Ordens zu haben. Ebenso wie damals weigerte er sich auch jetzt davon auszugehen, dass diese Probleme nicht bewältigt werden konnten, aber er musste zugeben, dass sie schwieriger waren, als er zunächst angenommen hatte. Und wieder fragte er sich, wieso Baden das Thema überhaupt zu diesem Zeitpunkt aufgebracht hatte. Diese Fragen hielten ihn noch lange wach, und selbst als er schließlich die Augen schloss und gleichmäßiger zu atmen begann, beunruhigten sie ihn weiterhin im Traum.
    Mehrere Tage vergingen, bevor Baden schließlich verriet, wieso er sich so für Jaryds und Alaynas Zukunftspläne interessiert hatte. Inzwischen

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