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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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konnten die Tor-auf-Taktik schneller anwenden und die Verluste klein halten.
    Der zweite Baumstamm erreichte die erste Reihe der Falken gar nicht erst. Vier der sechs Träger wurden von Pfeilen mit schwarzem Schaft getroffen. Walt, der mit Shigeru auf einer kleinen Anhöhe stand, nickte zufrieden, als er das Ergebnis seiner Schüsse sah. Die verbleibenden zwei Träger konnten den schweren Stamm alleine nicht tragen. Sie mussten ihn zu Boden fallen lassen, wo er aufschlug und ins Rollen kam und dabei noch vier Senshi umwarf, die in die Lücke der feindlichen Linie vorrücken wollten.
    Selethen machte sich ihre Verwirrung zunutze und wiederholte Horace’ Befehl.
    »Vorwärts! Issho-ni! «
    Mit neu erwachtem Kampfgeist griffen die Kikori den Ruf auf und bewegten sich vorwärts wie eine große Welle.
    »Issho-ni! Issho-ni!«
    Sie trafen mit voller Wucht auf Arisakas Krieger. Doch wie jene Senshi, die Horace’ Männern gegenübergestanden hatten, hüteten auch diese Soldaten sich davor, die Kikori zu nahe herankommen zu lassen. Sie wichen zurück und stachen zugleich in die Lücken und über die Schilde. Auf beiden Seiten starben Männer. Auch Selethen mischte sich immer wieder ein, sprang mit seinem Säbel in jede Bresche und schirmte sich gleichzeitig mit seinem kleinen Handschild gegen die Schläge der Katana ab.
    Irgendwann stellte er fest, dass seine Kikori etwas weiter vorangerückt waren als Horace’ Männer und so eine gefährliche Lücke entstanden war. Sofort rief er: »Falken! Halt! Rückzug! Zehn Schritte Rückzug!«
    Die vordere Reihe der Falken folgte seinem Befehl, so wie sie es geübt hatten. Selethen blickte zurück zum Goju der Haie und gab deren Kommandanten ein Zeichen. Der Mann drehte sich um und bellte eine Reihe von Befehlen.
    Arisakas Männer konnten die Speere, die nun über die Köpfe der Falken hinweg von den Haien auf sie geschleudert wurden, nicht vorhersehen. Auf der ganzen Linie gingen Senshi zu Boden. Selethen, der sah, dass die Rammböcke alle nicht mehr im Einsatz waren, gab das Zeichen für eine weitere Attacke.
    Ein Kommandant der Senshi schrie einen Befehl, aber seine Männer, die einen weiteren Schwall Speere fürchteten, drehten um und flohen vom Schlachtfeld.
    Inzwischen hatte auch Horace gemerkt, dass seine Männer weiter vorangeschritten waren als die Falken, und ließ anhalten.
    Die beiden Frontreihen standen sich gegenüber. Die Senshi hatten nicht vor, noch einen weiteren Frontalangriff zu versuchen, der sie in die Reichweite der gegnerischen Kurzschwerter brachte. Stattdessen löste sich eine Gruppe von fünfzig Senshi aus dem Haupttrupp und versuchte, das hölzerne Hindernis zu überwinden, das die linke Flanke des Feindes schützte. Sie schoben und schlugen sich ihren Weg durch die Igel und kämpften sich nach und nach voran. Einige blieben an den Haken und in dem Wirrwarr von Seilen hängen.
    Keiner von ihnen achtete auf das Hornsignal, das von der kleinen Anhöhe kam, von wo aus Walt alles beobachtete. Und sehr wenige sahen die leicht bewaffnete Gruppe junger Männer aus dem Schutz der Felsen hervortreten.
    Mikeru blickte zu der entfernten Gestalt im graugrünen Umhang. Er sah, wie Walt die Hand hob, einmal, zweimal, und dann nach hinten deutete. Der junge Kikori nickte und gab seinen dreißig Werfern die Befehle.
    »Zwei Pfeile«, sagte er. »Dann Rückzug.« Jeder trug acht Pfeile in einer Lederhülse auf seinem Rücken.
    »Bereit!«, rief Mikeru. »Und Wurf!«
    Die mit Eisenspitzen versehenen Wurfspieße surrten durch die Luft. Manche der Männer, die zwischen den Igeln steckten, blickten auf, um zu sehen, woher dieses Surren kam, aber da trafen die dreißig Wurfspieße bereits ihre Ziele, und von überall kamen die lauten Schreie der Verletzten. Nur Sekunden später wurde die zweite Salve abgeschossen.
    Fünfzehn Senshi hingen verwundet über den Igeln. Elf der Überlebenden versuchten, sich durch den Wirrwarr der hölzernen Hindernisse zurückzuziehen, und sahen sich plötzlich Mokas fünfzig Soldaten gegenüber, die darauf brannten, sich für ihren Kaiser zu schlagen. Es gab einen kurzen, ungleichen Kampf. Keiner der Angreifer überlebte. Als der Rest der Flankentruppe das sah, zogen sie sich zurück.
    Auf der anderen Seite des Feldes spielte sich Ähnliches ab. Arisakas Männer zogen sich zurück. Sie ließen viele Kameraden auf dem Schlachtfeld, doch sie waren keinesfalls geschlagen.
    Und sie hatten den Kikori große Verluste beigebracht. Jetzt zogen sich beide

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