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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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drei großen gebündelten X ähnelte. Sie waren leicht und einfach zusammenzubauen. Doch sobald sie erst einmal an Ort und Stelle waren, ließen sie sich nur schwer beiseite schieben, da die unteren Enden der Pfähle sich in die Erde bohrten. Außerdem waren immer vier Igel durch feste Pfähle und Ketten miteinander verbunden, was die Sache noch zusätzlich erschwerte. Und zu guter Letzt war der gesamte Bereich mit einem Seil umgeben, das zwischen den einzelnen Igeln lose nach unten hing. Die Seile waren mit scharfen Eisenhaken versehen. Diese waren klein und dadurch nicht leicht zu erkennen. Jeder Angreifer, dessen Kleidung oder Ausrüstung sich darin verhakte, hätte Mühe, sich zu befreien.
    Hinter den Igeln waren die Klippen, die zusätzlich einen Angriff über diese Flanke erschwerten.
    Horace hörte ein leises Geräusch hinter sich. Will hatte sich zu ihm gesellt.
    »Alles in allem keine schlechte Sache«, sagte Horace.
    »Ich möchte nicht einer von Arisakas Männern sein und zwischen diesen Igeln festhängen«, sagte Will. »Hast du Mikeru und seine Freunde mit den Wurfpfeilen gesehen?«
    »Ja. Sie sind unglaublich gut, was? Noch eine von Walts genialen Ideen.«
    Will wollte gerade antworten, als in der Ferne Alarmrufe zu hören waren, gefolgt von einem durchdringenden Hornsignal.
    »Hört sich so an, als hätte uns jemand entdeckt«, sagte Will. Er drückte Horace’ Hand. »Viel Glück, Horace. Pass auf dich auf.«
    »Viel Glück, Will. Wir sehen uns wieder, nachdem wir Arisaka Beine gemacht haben.«
    »Er wird wohl nicht so schnell weglaufen«, antwortete Will. »Aber wenn wir ihn kriegen, bevor Yamadas Armee auftaucht, haben wir eine gute Chance.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Horace ernst.
    Will schwieg ein paar Sekunden. »Darüber möchte ich nicht nachdenken«, sagte er schließlich.
    Horace nickte und zog unbewusst sein Schwert aus der Scheide. »Ich wüsste zu gern, wo die Mädchen sind.«
    Wills Gesichtsausdruck, der ohnehin ziemlich düster war, wurde noch grimmiger.
    »Ich fürchte, sie haben es nicht geschafft. Wenn sie es geschafft hätten, Nimatsu und seine Leute davon zu überzeugen, uns zu helfen, dann müssten sie eigentlich schon hier sein. Ich fürchte, wir sind auf uns gestellt.«

    Arisakas Armee sammelte sich in loser Formation – eine lange geschwungene Front in Dreier- oder Vierer-Reihen. Sie bewegten sich im Laufschritt über die Ebene auf die schweigenden, wartenden Reihen der vier Gojus zu. Anders als die Kikori marschierten sie nicht im Gleichschritt, sondern liefen einfach nebeneinander her. Die Senshi zogen den Einzelkampf vor und entsprechend war ihre Schlachtordnung.
    Diesmal gab es jedoch eine Veränderung in ihrem Aufmarsch. Arisaka war von dem Schildwall der Kikori berichtet worden, und ihm war klar geworden, dass er diese Formation durchbrechen musste. Will hatte angenommen, er könnte eine Art Mazedonische Phalanx einsetzen – eine Truppe, die mit schweren Lanzen marschierte, um die gegnerische Linie zu durchbrechen. Doch Arisaka wusste nichts von der Phalanx.
    Aber er kannte Rammböcke.
    Entlang der Kampflinie sah man in regelmäßigen Abständen sechs Soldaten, die fünf noch junge, von Ästen befreite und zugespitzte Baumstämme voranschleppten. Die Baumstämme schwangen auf Hüfthöhe an langen Seilgriffen und würden große Löcher in die Verteidigungslinien der Gegner schlagen. Kein Schildträger konnte einem solchen Aufprall standhalten. Und wenn der Schildwall erst einmal durchbrochen war, verlören die Kikori ihren größten Vorteil – gemeinsam als Gruppe zu kämpfen, in der jeder Mann seinen Nachbarn unterstützte und schützte.
    »Also das hat er vor«, murmelte Horace vor sich hin.
    Will rannte zu den beiden führenden Gojus und schrie, um Horace’ Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    »Tor auf! Tor auf!«
    Horace winkte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Sie hatten geübt, sich gegen einen Trupp mit schweren Lanzen zu verteidigen, und die Rammböcke waren im Grunde genommen auch nichts anderes.
    Will rannte weiter, um die Botschaft auch Selethen zu übermitteln, und Horace beeilte sich, zu seiner Goju zu kommen.
    »Tor auf, wenn sie nahe genug sind!«, rief er, woraufhin die Reihenführer sich kurz zu ihm drehten und nickten.
    Die angreifenden Senshi waren jetzt noch etwa fünfzig Schritte entfernt, also fast in Speerwurfweite.
    »Zweite Reihe, aufmachen!«, schrie Horace. Die hintere Reihe reagierte prompt. Alle Männer traten drei Schritte zurück,

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