Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja
um genügend Platz für den Wurf zu haben.
»Speere bereit!«
Fünfundzwanzig Arme wurden hochgestreckt.
»Zielt auf die Rammbockträger!«, befahl Horace. Er wartete ab, bis die Gegner nahe genug herangekommen waren, dann rief er: »Wurf!«
Die Speere zischten los und Sekunden später brachen die ersten Senshi zusammen, als die schweren Geschosse ihr Ziel trafen. Einer der Rammböcke krachte zu Boden, weil mehrere Träger verwundet worden waren und die anderen die Seilgriffe loslassen mussten. Der schwere, rollende Stamm verursachte weiteres Durcheinander unter ihnen. Aber sie formierten sich neu. Es waren immer noch zwei Rammböcke auf das Bären- Goju gerichtet.
Einer davon wurde zur unmittelbaren Gefahr, da seine Träger pötzlich zu einem Spurt ansetzten. Sie rannten auf den Schildwall zu und ihre plötzliche Geschwindigkeit kam selbst für Horace überraschend. Der schwere Stamm schwang an den Seilen nach vorne und donnerte in die erste Schildreihe. Drei Kikori gingen zu Boden, und die Männer am Rammbock verloren keine Zeit, um ihre Position zu festigen. Die zweite Reihe der Kikori hatte sofort wieder aufgeschlossen, nachdem die Männer ihre Speere geworfen hatten. Jetzt benutzten sie ihre Reservewaffen, um über die Köpfe der ersten Reihe hinweg nach den Trägern des Rammbocks zu stechen. Der Rammbock schwang zurück und dann wieder nach vorne. Weitere Kikori gingen zu Boden, und die Senshi schrien triumphierend auf, als sie sahen, wie die vormals uneinnehmbare Mauer sich auflöste. Der Rammbock schwang nach hinten.
»Tor auf!«, schrie Horace mit sich überschlagender Stimme.
Als der schwere Stamm erneut nach vorne schwang, traten die Kikori zur Seite und öffneten ihre Reihe. Da der Rammbock diesmal nicht auf Widerstand traf, schwang er zu weit nach vorne. Das brachte die Träger aus dem Gleichgewicht. Währenddessen hatten einige Kikori aus der zweiten Reihe den Baumstamm gepackt und weitergezerrt. Als die Männer an den Seilgriffen zu stolpern anfingen, kamen die tödlichen Stechklingen der Kikori zum Einsatz. Bis die Rammbockträger ihre missliche Lage erkannten, waren schon zehn Männer aus der vordersten Reihe des Haie- Goju herbeigeeilt und hatten sie umstellt. Innerhalb von wenigen Sekunden waren die Männer außer Gefecht gesetzt. Aber es gab auch Verluste in den eigenen Reihen. Fünf Kikori lagen tot neben ihren Gegnern.
Mit einem Wutschrei drängten Arisakas Männer nach vorne. Das Tor hatte sich jedoch so schnell geschlossen, wie es sich geöffnet hatte, und die Senshi fanden sich erneut dem undurchdringlichen Schildwall gegenüber. Sie holten mit den Katanas aus und versuchten, sie bestmöglich einzusetzen. Aber die Kurzschwerter der Kikori zuckten blitzschnell zwischen den Schilden hervor und verwundeten, verstümmelten und töteten.
Die Senshi wichen zurück, um den Stechklingen auszuweichen, und einige von ihnen zielten mit ihrem längeren Ka tana auf die kleinen Lücken zwischen den Schilden. Diese Taktik verfehlte nicht ihre Wirkung. Weitere Kikori fielen, ihre Plätze wurden von Männern aus der zweiten Reihe eingenommen.
Horace sah sich nach dem zweiten Rammbock um. Die Männer, die ihn trugen, hatten gesehen, was mit ihren Kameraden geschehen war, und waren nun auf der Hut. Sie schwangen den Baumstamm kürzer und heftiger. Schilde splitterten, Männer gingen zu Boden. Die Baustammträger zückten sofort ihre Schwerter und drängten durch die Lücke, die sie geschlagen hatten.
Dieses Vorgehen forderte bei den Kikori einen hohen Blutzoll. Dann kam die zweite Reihe zum Einsatz. Die Männer benutzten ihre Schwerter und marschierte als eine Einheit, um die Lücke in der vordersten Reihe zu schließen. Horace eilte von seinem Beobachtungsposten den Männern zur Seite. Er schwang sein Schwert, kämpfte gegen die Senshi, wehrte mit dem Schild deren Katana ab. Seine Geschwindigkeit und die Kraft seiner Schwertschläge überraschte Arisakas Männer und sie wichen zurück. Sofort rief Horace seinen Kikori zu: »Vorrücken! Vorrücken! Issho-ni! Issho-ni!«
Die Bären, die sich wieder neu aufgestellt hatten, begannen gleichmäßig in der Gruppe nach vorne zu marschieren und den Gegner zurückzudrängen, während sie immer wieder ihre Kurzschwerter zum Einsatz brachten. Doch sogar noch auf dem Rückzug forderten die Senshi mit ihren Schwertern ihren Tribut.
An der rechten Flanke erging es Selethens Falken etwas besser. Auch auf sie waren zwei Rammböcke gerichtet gewesen, doch sie
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