Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)
Acht!“
Tron nickte verständnisvoll und musterte Olayon von Kopf bis Fuß.
„Das werden wir. Weißt du, wo das Biest zu finden ist?“
„Das Biest. Das Biest des Nordens“, sagte Olayon langsam.
„Alle, von denen ich hörte, sahen es in Goron. Raaron lässt es nicht aus den Augen und ist stets in seiner Nähe. Viele meinen, Raaron selbst sei aus der Hölle entsprungen wie das Biest. Wie sonst könnte er es bändigen?“
Tron prustete Bier auf den Boden. Mit Mühe unterdrückte er sein Lachen. Torwak hingegen schaute ernst und besorgt zu Olayon.
Was, wenn da mehr dran ist? Wenn sich alle derart vor dem Biest fürchten, ob von der Hölle oder nicht, gut ist es keinesfalls und sie würden sich auf harte Zeiten gefasst machen müssen.
„Mein Freund, mein Freund. So arg wird es bestimmt nicht werden. Und wenn eine fremde Macht auf Gonran die Herrschaft der Gur anfechten würde, hätten die bestimmt längst eingegriffen. Dein Wissen, deine Informationen sind äußerst wertvoll und helfen uns sehr weiter. Ich denke aber, dass wir es hier mit keinem Biest aus der Hölle zu tun haben.“
„Wie willst du dir dann die Angst und Erschütterung erfahrener Krieger erklären, Tron?“
Trons Lachen verschwand und er antwortete mit ernster Miene: „Das kann ich nicht. Noch nicht. Aber wir werden herausfinden, was es mit dem Biest auf sich hat. Das schwöre ich.“
Torwak räusperte sich und schaute zu Tron. Dieser nickte bestätigend.
Torwak sagte: „Nun, ich denke, dass wir es hier auf jeden Fall mit einem äußerst mächtigen Gegner zu tun haben. Was auch immer das Biest sein mag, wir müssen auf der Hut sein und mehr Informationen beschaffen, damit König Xeron entsprechend reagieren kann. Bevor es zu spät ist …“
Alle Augen richteten sich auf Torwak. Tron lächelte zufrieden.
„Wohl gesprochen, junger Krieger, wohl gesprochen. Ich hätte es nicht besser sagen können.“
Tron erhob seinen Bierkrug. Alle taten es ihm gleich.
Mit feierlicher Stimme verkündete er: „Mögen wir das Geheimnis des Biests lüften und, sofern die Gur wollen, es gefangen nehmen oder erledigen!“
Mit einstimmigem Gelächter stießen sie abermals an.
Torwak, der es nicht gewohnt war, so viel Bier in kurzer Zeit zu trinken, spürte, wie sich die wohlig warme Wirkung des Alkohols in seinem Körper ausbreitete. Er wurde träge, müde, aber seine Zunge wollte nur noch sprechen. Dennoch hielt er sich zurück. Er hatte sich nach wie vor unter Kontrolle. In sich gekehrt saß er auf dem Hocker und starrte ins Feuer. Tron und Olayon sprachen weiter über die guten alten Zeiten. Damals, als man die Gur noch respektierte. Torwak hörte davon nur einige Wortfetzen.
„Ach Olayon, was wolltest du unserem Freund hier mitteilen?“
Torwak wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen. Aufmerksam wandte er sich Olayon zu.
Dieser schaute in die Runde, um sich zu versichern, dass er die Aufmerksamkeit aller Anwesenden hatte. Dann holte er tief Luft und räusperte sich umständlich.
„Also meine Freunde. Torwak, ich muss dir etwas mitteilen. Das wird dich bestimmt interessieren. Bleibt einen Moment hier, ich bin gleich zurück.“
Kaum hatte Olayon den Satz beendet, da verschwand er auch schon hinter derselben Tür, von wo er vorhin das Essen und Bier geholt hatte. Fragend schaute Torwak Tron an und deutete mit einem Kopfzeichen an, ob er Olayon folgen sollte. Torwak war schon dabei, sich vorsichtig zu erheben, da schüttelte Tron beruhigend den Kopf, lächelte und gönnte sich einen weiteren Schluck Bier. Gespannt ließ sich Torwak wieder auf seinen Hocker plumpsen.
„Nur Geduld, junger Krieger …“, raunte Tron ihm schmunzelnd zu.
Torwak nickte bestätigend und ließ in der Zwischenzeit das Bier in seinem Krug von einem Rand zum anderen schwappen.
Da rumpelte es hinter der Tür. Ein lauter Knall, dann herrschte Ruhe. Torwak und Tron sprangen auf und starrten lauernd auf die alte Holztür.
„Verflucht noch mal! Wenn ich mal was anderes als mein Bierchen aus der Küche hole, fliegt mir auch schon die verdammte Kiste auf meinen alten Krieger-Zeh!“, hörten sie Olayons Stimme in heller Aufregung hinter der Tür.
Sie lachten und setzten sich wieder hin. Entspannt und froh, dass nichts Schlimmeres geschehen war. Die Tür knirschte und Olayon erschien mit einem breiten, entschuldigenden Lächeln.
„Nun also entschuldigt den Lärm. Manchmal muss ich halt etwas tiefer graben. Für die speziellen Dinge.“ Mit den letzten Worten
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