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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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spähte er zu Torwak.
    Dann zog Olayon etwas unter seiner alten Kutte hervor.
    Torwak blieb beinahe das Herz stehen.
    Das ist absolut unmöglich!
    Da vor ihm tanzte an einer Goldkette, funkelnd im Schein des Feuers, ein goldenes Medaillon. Aber es war nicht irgendein Medaillon, nein!
    Es war das Medaillon!
    Torwak konnte klar erkennen, dass Olayon dasselbe Medaillon in der Hand hielt, das er selbst ständig um seinen Hals trug! Das Medaillon mit den Abbildern von ihm, seinem Vater und … seiner Mutter!
    Torwaks Gedanken rasten, peitschten wild in seinem Schädel. Der Alkohol tat sein Übriges und die Welt um ihn begann sich zu drehen. Er sah das Gesicht von Olayon, Tron und dem Krieger über sich. Sie drehten sich im Kreis um ihn herum wie auf einem Karussell. Dann fiel er in ein tiefes schwarzes Loch. Er wollte aufschreien, nach seiner Mutter fragen, doch die Worte klebten auf seiner Zunge und er brachte nur noch unverständliche Laute heraus.
    Die schwarzen Wände um ihn nahmen überhand und hüllten ihn langsam und sanft in eine schützende Wolke ein.
     

 
     
     
     
     
     
     
    4. KAPITEL
     
     
    Von weit, weit weg drangen wohlbekannte Stimmen durch das unendliche Dunkel zu Torwak.
    „Der junge Krieger soll mal ganz groß rauskommen, habe ich gehört. Gib gut auf ihn acht, Tron.“
    „Mach dir da mal keine Sorgen, mein alter Freund. So, wie wir uns damals in den Kriegen um Tur beschützt haben, so werde ich ihn beschützen. Bei den Gur, das werde ich!“
    „Immer noch der alte Tron, wie ich ihn kenne. Deine Position als General hat deinen Charakter nicht verändert. Das zu sehen, freut mich …“
    Die zwei alten Hasen teilen wieder Heldengeschichten aus.
    „ Ich bleibe, wie ich bin. Aber wir müssen bald los und dich wieder der Einsamkeit übergeben.“
    „Mach dir um mich mal keine Sorgen, alter Freund. Ich komme hier ganz gut zurecht.“
    Tron lachte und sagte: „Das sehe ich, mein Freund!“
    Torwak öffnete langsam die Augen. Durch einen dichten Nebel konnte er die zwei Gestalten neben sich nur undeutlich erkennen.
    „Was … was ist, passiert?“, fragte er matt.
    „Nichts Außergewöhnliches. Ein Krüglein Bier zu viel gemischt mit ein paar aufwühlenden Worten hauen selbst den stärksten Krieger vom Hocker!“, antwortete Tron amüsiert.
    „Na du kannst was sagen, altes Haus! In deinen Anfangsjahren warst du wohl mehr liegend als stehend im Dienst!“
    Beide lachten laut und wandten sich wieder Torwak zu. Die verschwommenen Gestalten wurden langsam schärfer und er konnte sie nun deutlich voneinander unterscheiden. Er fasste sich an den Kopf, stützte sich auf den Ellenbogen auf und schaute einen nach dem anderen verwundert an.
    „Ich steh noch etwas neben mir …“
    „So kann man es wohl sagen. Doch da du nun wieder bei Sinnen bist kann ich fortfahren. Gestern konnte ich nicht aussprechen. Du fielst ja vorher vom Hocker“, sagte Olayon schmunzelnd.
    „Nur zu, jetzt bin ich bereit. Und falls doch nicht; ich liege ja ohnehin schon.“
    „Da hast du wohl recht! Also, ich habe dir gestern mein goldenes Medaillon gezeigt.“ Mit den Worten griff Olayon unter seine Lederweste und zog es hervor. Die Morgensonne brach sich im Gold des Medaillons und ließ es magisch erstrahlen. Torwak erstarrte, seinen Blick auf das Medaillon fixiert. Hastig setzte er sich auf die Bettkante und schaute Olayon fordernd an.
    „Ahhh. Dieses Medaillon, Torwak, ist das Medaillon, das eigentlich nur Mitglieder deiner Familie tragen.“
    Olayon ließ die Worte auf Torwak wirken.
    „Woher hast du es dann?“, fragte Torwak verwundert.
    „Damals, an jenem grauenvollen Tag, als dein Vater im glorreichen Kampf gegen die Gondraner getötet wurde, flüchtete deine Mutter Linda. Der Kampf fand nicht weit von hier statt und so ergab es sich, dass deine Mutter, Torwak, deine Mutter hier durchkam.“
    „Aber sagtest du gestern nicht, dass du in der Zeit der Kriege mit Tron die Schlachten schlugst?“
    „Du bist aufmerksam. In der Tat schlug ich damals viele Schlachten. Aber ich hatte mich bereits auf das Ende des Krieges vorbereitet und diesen Hof für meinen Ruhestand ausgesucht. Selbst während des Krieges kam ich in den ruhigeren Zeiten öfter hier vorbei, um alles schön herzurichten.“
    Torwak nickte und sagte hastig: „Und weiter?“
    „Als ich also hier war, rannte auf einmal deine Mutter über den Vorplatz. Ich ging auf sie zu und fragte, ob ich helfen könne. Sie war völlig verstört, gehetzt und wirkte

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