Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)
eben von dem da überfallen, dem Sklaven da, mein ich. Kapiert, Männer?! Und Torwak, was du brauchst, ist in den Satteltaschen …“, mit den Worten zwinkerte er Torwak zu und deutete ihm an zu flüchten.
Torwak nickte nur dankend und sie rasten mit Schwarzer Donner los.
Hinter ihnen hörte er Jack schreien: „Diebe, haltet sie! Die gingen da entlang, hmm, nein da, oder da?! Bei den Gur im Himmel! So helft mir doch!“, schrie er panisch und fuchtelte wild mit seinen Händen herum.
Schwarzer Donner legte in kürzester Zeit eine beachtliche Distanz zurück. Torwak erkannte, wie Jack mit den Kondranern sprach, schimpfte, sich mit Spunk schlug und wie ein Irrer herumsprang. Bald ließen die Kondraner von ihm ab und nahmen die Verfolgung von Torwak auf.
Ich hoffe nur, Jack hat dies eben ernst gemeint und es ist nicht wieder eine seiner Finten. Einen Sklaven werden die nicht so lange verfolgen, selbst die Sklaven von Maximus. Die brauchen ihre Truppen für den Krieg. Wenn sie hingegen wissen, dass ich Torwak bin, sieht das wieder anders aus ...
Schwarzer Donner raste in halsbrecherischem Tempo durch die Dunkelheit. Torwak konnte den Boden kaum erkennen. Er verließ sich auf sein Pferd. Seine Mutter klammerte sich an Torwaks Bauch fest und schwieg.
„Ist alles ok, Mutter?“
„Ja“, seufzte sie. „Ich lasse viel zurück. Aber ich möchte dennoch nur hier sein. Hier mit dir ...“
Torwak berührte ihre Arme: „Ich auch Mutter ... endlich ...“
Die kondranischen Reiter konnten mit dem Tempo von Schwarzer Donner nicht mithalten. Die Distanz zwischen ihnen wurde immer größer, bis sie im Dunkel am Horizont verschwanden. Aber so leicht würden sie ihn bestimmt nicht ziehen lassen.
Er strich Schwarzer Donner über den Hals und lobte ihn, worauf der freudig wieherte. Torwak sah dabei, dass seinem Pferd viel Speichel aus dem Mund lief. Er musste sein es regelrecht bremsen, damit es sich im Trab etwas erholen konnte. Die Schonzeit währte aber nicht lange, denn nach wenigen Minuten sah er bereits wieder die Schatten der kondranischen Reiter am Horizont. So schnell sein Pferd auch war, sie waren zu zweit auf einem Pferd; ein erheblicher Nachteil und er zweifelte daran, dass Schwarzer Donner das mörderische Tempo lange genug durchhalten würde. Bis nach Tur war dies nicht möglich, aber hoffentlich wenigstens lange genug, um sie in Sicherheit zu bringen oder dass die Reiter von ihnen abließen. Andererseits zogen die Reiter vielleicht ohnehin in den Krieg gegen Tur und die Verfolgung lag auf dem Weg.
„Weißt du von General Maximus, wie viele Armeen gegen Tur marschieren?“
„Leider wurden nie militärische Angelegenheiten vor Sklavinnen besprochen.“
„Die Kondraner sind zu gut organisiert. Die würden sofort bemerken, wenn zu wenig oder zu viele Truppen bei ihnen sind. Besser wir versuchen von Norden nach Tur durchzukommen!“
„Norden? Bei den Nordmännern? Das sind Bestien, Pete! Wie willst du bei denen unbemerkt durchkommen? Wir fallen zu sehr auf!“
„Das wird schon, Mutter, ich kenne die gut genug ... Vertrau mir ...“
„Wenn du es sagst, ich vertrau dir, mein Junge“, sagte sie mit Stolz in der Stimme.
Torwak lenkte Schwarzer Donner von der Ost - West Achse ab Richtung Norden. Er gab ihm ordentlich Schenkeldruck und schrie „Hüa, Hüa“, was Schwarzer Donner immer mit Wiehern quittierte.
Sie preschten weiter, zwischen Bäumen und Sträuchern hindurch. Die Dunkelheit verschlang beinahe jede Sicht und Torwak musste sich blindlings auf die Augen und vor allem Instinkte von Schwarzer Donner verlassen. Denn er bezweifelte, dass selbst Schwarzer Donner etwas in dem Dunkel erkennen konnte.
Als er ihn etwas langsamer galoppieren ließ, beschlich Torwak ein seltsames Gefühl.
Das Gefühl, nicht alleine zu sein.
Vorsichtig ritt er weiter, seine Hand suchte nach seinem Schwert. Aber er hatte keinen Waffengurt, keine Waffen. Erschrocken fuhr er herum und tastete sich ab.
Verdammt! Wie kann ich nur ohne Waffen fliehen ...
Seine Mutter bemerkte Torwaks hastige Bewegungen. Sie lehnte sich vornüber und öffnete die Satteltaschen. Zu seiner Überraschung zog sie Torwaks Schwert heraus.
„Jack“, murmelte Torwak. „Der Kerl scheint es tatsächlich ernst gemeint zu haben.“
Seine Mutter fuhr ihm über die Schulter. „Ja, Junge. Torwak, die Legende hat viele Freunde, von denen man es am wenigsten erwarten würde. Da ist noch ein nutzloses dickes Seil in den Taschen. Typisch
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