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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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viele Sieh-weg-Amulette ich ihm umhängte. Es half nichts, ich musste ihn von den anderen nach Möglichkeit fernhalten.
    »Ist schon geregelt«, versicherte ich ihr. Der Stallmeister stand mit den Pferden nur ein paar Wagen weiter. Als Kiran und ich hinübergingen, blickte ich noch mal über die Schulter und rief: »Wer ist denn unser dritter Mann?«
    »Jerik.« Sie zeigte auf einen kräftigen Mann mit rabenschwarzer Haut, der sich mit einem älteren Kutscher unterhielt. Von hinten hatte ich ihn nicht erkannt. Bei unserer letzten Begegnung war sein Zopf noch nicht so grau gewesen. Als ich noch Sethans Lehrling war, musste ich ein oder zwei Mal mit ihm zusammenarbeiten. Er war ein guter Kletterer. Und vor allem war er still und blieb für sich. Bestens.
    Als wir uns dem Stallmeister näherten, löste sich meine Zufriedenheit in Luft auf. Drei Wagen weiter stand ein Kutscher mit schmalem Gesicht und wüstem Lockenkopf, der die Riemen seines Maultiergespanns festzog und mich dabei beobachtete. Bei Khalmets Hand, was tat Pello denn hier? Er arbeitete für einen von Brens Konkurrenten in einem anderen Bandenviertel, aber als Schatten, nicht als Kurier. Die Handelshäuser waren immer erpicht darauf, etwas über die Fracht ihrer Konkurrenten zu erfahren, und Männer wie Pello verdienten mit ihrer Schnüffelei reichlich Kies. Aber gewöhnlich blieben sie in der Stadt, trieben sich in Lagerhäusern, Stallhöfen und Schenken herum. Ich hatte noch nie gehört, dass mal einer bei einem Handelszug mitgefahren wäre, und dass er das gerade jetzt tat, machte mich misstrauisch. Wenn er irgendwie von unserem Bravourstück Wind bekommen hatte, würde es schwierig werden, Kirans Reise geheim zu halten. Ganz zu schweigen von der Katastrophe an der Grenze, wenn Pello sich entschließen sollte, mich an die Alather zu verraten.
    »Auf denen werden wir reiten?« Kiran beäugte die zottigen Ponys am Wagen des Stallmeisters entschieden skeptisch.
    Pello ließ uns keinen Moment aus den Augen. Ich klopfte Kiran auf den Rücken und sagte laut: »Keine Sorge, die buckeln nicht. Die sind robust und mit Anfängern geduldig. Die tragen dich sicher über Felsen und durch Stürme.« Im Gegensatz zu den graziösen, hochgezüchteten Pferden der Nobelleute.
    Kirans verlegener Blick verriet, dass er den eigentlichen Zweck meiner Bemerkung begriffen hatte. Der Stallmeister drehte sich belustigt zu uns um.
    »Noch neu im Geschäft, hm? Keine Angst, Junge, ich hab genau das richtige Tier für dich.« Er winkte Kiran zu einem behäbigen braunen Wallach mit grauem Maul.
    Ich lehnte mich an den Wagen, fing Pellos Blick auf und nickte lässig. Pello erwiderte den Gruß mit einem kleinen verschlagenen Grinsen im kupferbraunen Gesicht.
    Ich musste an mich halten, um nicht vor Ärger mit den Zähnen zu knirschen. Verflucht noch eins. Es wurde höchste Zeit, mit Kiran über Pello zu sprechen. Aber mitten auf dem Sammelhof, wo einen jeder belauschen konnte, war das nicht ratsam, und außerdem standen wir kurz vor dem Aufbruch. Ich würde unterwegs einen Moment abpassen müssen, wo ich mich mit Kiran absondern konnte.
    Der Stallmeister kam mit Kiran und dem Wallach zu mir. Nach ein paar klärenden Worten ließ ich mir eine gescheckte Stute samt Sattel- und Zaumzeug geben. Kiran gehorchte bereitwillig meinen Anweisungen, während ich ihm zeigte, wie er seinen Wallach satteln sollte. Ich sah zu, wie er aufsaß: nicht mühelos oder gar anmutig, aber immerhin eigenständig, was ich als gutes Zeichen nahm.
    Cara saß bereits im Sattel und wartete auf uns. »Ihr beide übernehmt die Mitte beim Vorratswagen. Jerik reitet an der Spitze, ich am Schluss.«
    Ich nickte und machte ein dankbares Gesicht. Cara hatte Kirans Unerfahrenheit gesehen und ermöglichte ihm, ab und zuvom Sattel auf den Wagen zu wechseln. Doch beim Vorratswagen waren wir in Harkens Hörweite, der auf dem Bock saß. Harken lenkte den Vorratswagen der Vorreiter schon länger, als ich zurückdenken konnte, und war ein ganz ausgebuffter Kerl, auch wenn seine entspannte Art etwas anderes nahelegte.
    »Beim Mittagessen können Kellan und ich dich kurz ablösen und uns ein bisschen Bewegung verschaffen, wenn du in Ruhe essen willst.« Ich warf ihr einen vielsagenden Blick zu, damit sie glaubte, ich wolle meinem Lehrling abseits des Zuges Reitunterricht geben, um ihn vor spöttischen Zurufen zu bewahren.
    »Soll mir recht sein.« Bei ihrem Schmunzeln wusste ich, sie hatte mich verstanden. Sie wendete ihr Pferd und

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