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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Inzwischen weinten nahezu alle, doch sie sahen ein, dass die Lady sich dadurch nicht umstimmen lassen würde.
    Schließlich waren alle aufgesessen und bereit. 
    Fürst Noïrun, Heermeister von Ardig Hall, gab das Zeichen, und es ging los.

Kapitel 33
Heriodon

    Angmor führte die Truppe durch die südlichen Ausläufer von Ferlungar, auf einer alten Handelsstraße, die schon seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt wurde. Dennoch hielt sich der Bewuchs in Grenzen, da sie hauptsächlich durch dichten Nadelwald ritten, der kein Unterholz und nur wenig Gras und Moos zuließ. Der Weg war breit genug, um zu zweit nebeneinander zu reiten, und die ehemalige Befestigung aus Stein hielt gut.
    Graum lief wie üblich an der Seite zwischen den Bäumen entlang, Arlyn ritt neben Angmor. Trotz ihrer dunklen Kleidung und Haare war sie wie ein strahlender Stern neben dem finsteren Visionenritter auf seinem nicht weniger furchteinflößenden riesigen, schwarzgrauen Hengst, und ihre königliche Ausstrahlung milderte seine mächtige Aura beträchtlich.
    Rowarn hielt sich in der Mitte, sodass er einen guten Rundumblick hatte, und den Abschluss bildeten der Fürst und der Kriegskönig, ganz so, wie er sie in Inniu zum ersten Mal getroffen hatte – ins Gespräch vertieft und gemütlich dahinzockelnd. 
    Tamron lenkte sein Pferd an Rowarns Seite. »Seit langer Zeit bekämpfe ich Femris«, sagte er. »Ich habe viel gesehen und erlebt, Siege und Niederlagen, Hoffnung und Verzagen. Doch diese Wendung der Dinge hätte ich mir nie zu erträumen gewagt. Es ist offensichtlich, dass sich der Kampf um das Tabernakel seinem zweiten Höhepunkt nähert – und dem Ende.«
    »Zweiter Höhepunkt?«
    »Der erste war der Bruch. Es ist mir bis heute rätselhaft, wie das geschehen konnte.«
    Rowarn zupfte an Windstürmers kräftiger Stehmähne. »Ich mache mir viel mehr Gedanken darüber, was passieren wird, wenn das Tabernakel von meinen Händen zusammengesetzt wird.«
    »Da denkst du sehr weit voraus. Im Augenblick hast du noch nicht einmal die drei Splitter von Femris«, meinte der Unsterbliche.
    »Ich werde sie bekommen«, sagte Rowarn ruhig. »Daran gibt es keinen Zweifel.«
    »Also gut, spinnen wir den Faden weiter.« Tamron hängte den Zügel über den Sattelknauf und zählte an den Fingern ab. »Es gibt für drei Splitter jeweils einen Hüter. Hast du eine Ahnung, wer die Hüter sind?«
    »Nein«, gab Rowarn zu. »Ich wüsste auch nicht, wo ich mit der Suche beginnen sollte. Aber darüber kann ich nachdenken, wenn ich heil aus Dubhan zurück bin.«
    »Denkst du, du kannst Femris töten? Denn das musst du, ansonsten wirst du keinen Augenblick mehr zur Ruhe kommen. Er wird dich gnadenlos hetzen.«
    »Willst du sagen, unser Vorhaben ist aussichtslos? Aber was sollen wir sonst tun?«
    Tamron hob beschwichtigend die Hand. »Nein, Rowarn, du bist auf dem richtigen Weg, daran gibt es keinen Zweifel. Und sicher wälzt Noïrun diese Gedanken schon lange.«
    »Deshalb kann ich darüber nachdenken, was geschehen wird, wenn das Tabernakel wieder zusammengefügt ist«, versetzte Rowarn.
    »Falls es je dazu kommt«, meinte der Unsterbliche versonnen. »Der siebte Splitter ist verschollen. Wenn es einen Hüter für ihn gibt, so muss er sich außerhalb Valias befinden. Seit dem Bruch gab es keine Spur mehr von dem siebten Splitter, als wäre er für immer verlorengegangen.«
    »Die Hüter leben alle in Valia?«
    »Bei den ersten drei Splittern war es so, bei den anderen drei wird es nicht anders sein. Sie werden sich immer noch im Einflussbereich von Ardig Hall befinden, in Verbindung zueinander. Doch was den siebten Teil betrifft ... mach dir darüber erst mal keine Gedanken. Solange das Tabernakel nicht vollständig ist, wird überhaupt nichts geschehen. Und ich glaube, dann hast du immer noch die Wahl der Entscheidung.«
    Rowarn empfand dies als Trost. »Man hat immer eine Wahl, nicht wahr?«
    »Ja ...«, antwortete Tamron abwesend. »Zumindest fast immer.«
    »Stimmt. Ich habe keine Wahl, der Zwiegespaltene zu sein. Aber was ich daraus mache, kann ich schon entscheiden.«
    »Ich wünsche es dir.«

    Am Abend lagerten sie am Rand eines Teiches, ein wenig zwischen den Bäumen verteilt, weil die Lichtung nicht genug Platz für alle bot. Der Fürst sprach noch einmal einzeln mit jedem Befehlshaber und Ritter, vielleicht über Aufträge, von denen andere nichts wissen sollten. Rowarns Bedenken wegen des Verräters zerstreuten sich immer mehr. Noïrun sorgte stets für

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