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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Flucht nicht gelungen. Vielleicht wären wir gar nicht mehr am Leben. Jedes Mal, wenn ich kurz davor war aufzugeben, hast du mich aufgerüttelt. Du hast mir wichtige Hinweise gegeben, Warnungen zukommen lassen und mich beschützt. Vor allem der Hinweis auf das Mittel gegen das Absaugen der Kräfte hat uns die Flucht ermöglicht, weil Angmor dadurch endlich wieder zu Kräften kam. Und das alles hast du so perfekt getarnt, dass nicht einmal Heriodon misstrauisch wurde.«
    »Ich habe getan, was mir aufgetragen wurde«, sagte Ragon. Langsam setzte er sich auf die Bettkante.
    »Du hast mehr als das getan, Ragon. Das weiß ich, und das wissen die anderen. Letztendlich ist genau das der Grund, warum wir so lange gegen Femris bestehen konnten: Weil wir füreinander da sind, weil jeder für den anderen mit seinem Leben einsteht und handelt, wenn es angebracht ist, auch ohne Befehl. Uns hält der Glaube an Ardig Hall zusammen und die Hoffnung auf eine Zeit des Friedens, die frei sein soll von der stets im Hintergrund lauernden Bedrohung durch den Unsterblichen.« 
    Rowarn beugte sich vor. »Ich weiß nicht, wie das alles enden wird, Ragon. Aber wenn es gut ausgeht, und wenn du und ich dann noch am Leben sind, stehe ich mit meinem Wort als König von Ardig Hall dafür ein, dass du bekommen sollst, was du dir wünschst. Land, einen Titel, Gold, was auch immer. Du sollst dir ein neues Leben aufbauen und eine gute Zukunft vor dir haben. Was immer es auch sein mag, wenn ich in der Lage bin, deinen Wunsch zu erfüllen, werde ich es dir geben. Neben meiner Freundschaft.«
    Ragon saß sprachlos da. Sein Auge füllte sich mit Tränen. »Ich ließ ein schreckliches Leben hinter mir, als ich in Noïruns Dienste trat«, sagte er leise. »Nichts Gutes war mir bis dahin widerfahren. Doch ich habe nicht aufgegeben, auf etwas Besseres zu hoffen. Ich wollte nicht glauben, dass es nur Schlechtes gibt.«
    »Es muss schwer für dich gewesen sein, immer wieder zu den Dubhani zurückzukehren«, meinte Rowarn. »Vor allem, nachdem Heriodon das Sagen bekam. Wenn es irgendwo das Böse gibt, so ist es in ihm vereint. Ich glaube, Femris benutzt den Krieg nur als Strategie, um ans Ziel seiner Träume zu kommen. Heriodon aber benutzt das Ziel, um seine Gelüste nach Schmerz und Kampf auszuleben. Er hat über so viele Leid gebracht, über ein Jahrhundert lang. Ich glaube, die Welt wird aufatmen, wenn er nicht mehr ist.«
    »Dafür werden wir sorgen«, sagte Ragon grimmig. »Seine Tage sind gezählt.«
    Rowarn nickte und stand auf. Er reichte Ragon die Hand. »Danke, dass du mit mir gehst.«
    Der Einäugige ergriff Rowarns Hand. »Es ist mir eine Ehre, mit dem König von Ardig Hall zu ziehen.«

    Bis zum Aufbruch hatten Schmied, Rüstmeister und Schneider eine Menge zu tun. Pferde mussten beschlagen werden, Waffen geschärft, Rüstungen aufpoliert und Kleidung ausgebessert. Und dazu mussten Haare und Bärte geschnitten, rasiert und neu geflochten werden. 
    Der Heermeister hatte tadelloses Aussehen befohlen, um Femris deutlich zu machen, dass Ardig Hall wohl eine Schlacht, nicht aber den Krieg verloren hatte. Sie sollten mit Stolz und Würde gen Dubhan ziehen und dem Feind zeigen, dass Mut und Wille ungebrochen waren und jeder einzelne Soldat stark und gesund war. »Wir werden ihnen vor Augen führen, dass mit der lichtlosen Burg dasselbe geschehen wird wie mit dem Schloss von Ardig Hall. Bisher war es Femris gewesen, der angriff, und Ardig Hall war in der Verteidigung. Nun haben wir nichts mehr zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Deswegen werden nun wir die Angreifer sein, unnachgiebig und unaufhaltsam.«
    Diese Botschaft sollte in alle Teile des Landes weitergetragen werden. Rowarn zweifelte nicht daran, dass die Stärke des Heeres bald wieder anwachsen würde.
    »Ich bin froh, dass ich das nicht alles planen und entscheiden muss«, sagte er zu Noïrun, als sie einmal beim Morgenmahl unter sich waren.
    »Rowarn, dafür bin ich doch der Heermeister. Es ist meine Aufgabe«, sagte der Fürst. »Über ein halbes Jahr lang hast du dich gesträubt, die Verantwortung zu übernehmen, und nun willst du alles auf einmal machen, und ganz allein. Was soll der Unsinn?«
    »Ich hab schon verstanden«, lachte Rowarn. »Es ist nur ... ich weiß nicht, was von mir erwartet wird.«
    »Ich erwarte von dir, dass du als Ritter der Garde an meiner rechten Seite kämpfst, so gut wie bisher auch schon«, sprach Noïrun. »Das ist der Befehl des Heermeisters an dich. Was den

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