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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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mürrisch.
    »Der Zweikampf war nicht ungerecht«, sagte Lichtsänger müde. »Die Schlacht an sich war’s. Ich trage nicht minder Schuld daran.«
    Hrakim erhob sich und verneigte sich. »Wir Alten stehen sämtlich in Eurer Schuld, o Lichtsänger. Sagt, was wir für Euch tun können.«
    Lichtsänger nickte langsam. Seine einstmals wallende Mähne hing strähnig herab. »Dies soll ein Rat sein, denn ich habe einen Vorschlag einzubringen, bezüglich des Tabernakels.«
    Aufgeregtes Wispern machte die Runde, und die Gesichter wurden erwartungsvoll. Viele wandten sich dem König von Ardig Hall und Hüter des Tabernakels zu, der unbeweglich und erhaben zwischen ihnen saß, mit undurchdringlicher Miene.
    »Viele tausend Jahre sind vergangen, seit die unglücklichen Nauraka das Meer verließen«, fuhr Lichtsänger fort. »Und seit zweitausend Jahren wird der Krieg um das Tabernakel von einem einzigen Mann beherrscht, dem Unsterblichen Femris. Ein Ende ist nicht absehbar.«
    Zustimmendes Gemurmel kam auf. 
    Tardil nickte. »Auch meine Tage sind gezählt«, sprach er mit klarer Stimme, wie ein sprudelnder Gebirgsbach. »In nicht allzu ferner Zeit werde ich meine Tochter Yngwin mit der Bürde belasten. Bereits jetzt hat sie in Ardig Hall die Obhut über das Tabernakel übernommen, damit ich in Ruhe reisen kann. Doch mein Herz ist gram, denn ich hinterlasse ihr ein schweres Erbe und befürchte, dass sie ihre erste Blütezeit nicht überlebt.«
    Lichtsänger richtete sich leicht auf, er schien sich besser zu fühlen. Selbst in seine trüben Augen trat wieder ein wenig Glanz. »Wir müssen Femris Einhalt gebieten«, sprach er in die Runde. »Er ist ein unglaublich mächtiger Mann. Zehntausende hat er bereits auf dem Schlachtfeld verbluten lassen, oder gefangen und gefoltert. Eines nicht so fernen Tages wird ihm der Sturm auf Ardig Hall gelingen, denn die Macht der Nauraka schwindet in dem Maße, wie die des Unsterblichen wächst.«
    Harte Worte, doch wahr. Mitleid lag in so manchen Augen, die sich auf den König richteten.
    »Schließen wir ein Bündnis!«, rief Makun.
    »Ja!«, kam sofort Zustimmung im Chor von den Fuchsgeistern und den Sentrii.
    »Das werden wir«, versprach Lichtsänger. »Bei Lúvenors Licht, das werden wir wahrhaftig, so unmöglich es bisher auch schien. Doch darüber hinaus können wir noch etwas anderes tun, und das ist der eigentliche Grund eurer Anwesenheit. Denn schließlich geht uns das Tabernakel alle an. Niemals dürfen wir es der Finsternis überlassen.« 
    Er hob den Arm, und viele fuhren zusammen, als plötzlich jemand aus den Schatten trat, den offensichtlich keiner von ihnen bisher bemerkt hatte.
    Eine große, schlanke Frau, größer noch als Tardil, mit tiefschwarzem Haar, dunklen  Augen und olivsamtener Haut. Sie war so schön, ihre Ausstrahlung so stark, dass sie auf der Stelle alle in ihren Bann schlug. Lebendig gewordene Magie, die Vollkommenheit weltlichen Lebens. Neben ihr verblasste alles.
    Die ersten sprangen auf, und bald taten es ihnen alle gleich, um sich vor der Frau zu verbeugen. 
    Selbst Tardil erhob sich und neigte kurz das Haupt. »Hohe Frau.«
    Manche mochten ihr bereits begegnet sein, viele hatten sicherlich von ihr gehört. »Die Annatai«, flüsterte Abendlicht ergriffen. Hyan neben ihr gaffte mit offenem Mund.
    Die Mundwinkel der Frau zuckten leicht amüsiert. Sie strahlte Ruhe und Gelassenheit aus. Beschwichtigend hob sie die Hände. »Ich bitte euch, nehmt Platz und beruhigt euch, trotz des besonderen Moments. Wenden wir uns dem Grund der Versammlung zu. Ich bin Gynvar. Lasst uns über den Orden reden, den ich gründen will.«

    Auf einmal herrschte Hoffnung. Das von Sorgen tief zerfurchte Gesicht des Königs von Ardig Hall glättete sich, und selbst Lichtsänger blühte noch einmal auf, als Gynvar ans Werk ging. Sie leitete die Helfer an, wo in Annoch Féa das Ordenshaus gegründet werden sollte, und entwarf mit ihnen Pläne über das Aussehen. Und während der Bau begann, wob Gynvar einen mächtigen Schutz ringsum, der das Haus jedem unbedarften Beobachter aus der Sicht entzog.
    Ganz selbstverständlich fügten sich die Alten den Anweisungen der Annatai. Sie sprach nie über sich, doch es war bekannt, dass sie schon seit Jahrhunderten auf Waldsee weilte, um zu lehren, wie es bei ihrem Volk Sitte ist, und schließlich nach Valia kam, als sie vom Kampf um das Tabernakel erfuhr. Gynvar war eine sehr stolze, gleichwohl unkonventionelle Frau. Sie schätzte den formellen

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