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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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nachholen?“, versuchte er sie mit einem anderen Thema abzulenken.
    „Wir haben uns noch keinen Zeitpunkt überlegt. Ich vermute mal, dass es dabei bleibt und es sich um eine ganze Woche verschieben wird. Schließlich müssen wir unter der Woche ja lernen.“
    „Geht das denn? Hältst du es überhaupt so lange mit den Visionen aus?“
    Sein Antlitz sprach deutlich von seiner Sorge und Anteilnahme. Cats Herz setzte einen Schlag lang aus.
    Ist es wärmer geworden oder bin nur ich das?
    „Ach, das geht schon …“, versuchte sie, ihre missliche Lage abzuschwächen.
    „Ich hatte am Wochenende nur zwei Mal eine. Außerdem ist die Vision ja recht kurz. Ich versuche mich einfach immer schon zu Beginn daraus zu lösen. Das macht fast nichts aus. Wirklich …“
    Sie lächelte verlegen und sah nach unten. Flints Miene hatte sich keinen Moment verändert. Er betrachtete sie stumm und drückte durch seine Haltung pures Verständnis aus.
    Sie ist so tapfer … Jede andere wäre schon längst unter dieser Last zusammengebrochen. Doch Kathrina kämpft einfach weiter und lässt sich von nichts und niemandem unterkriegen. Zu blöd aber auch, dass mir nie die richtigen Worte einfallen, wenn sie da ist. Kein Wunder, dass Cendrick hier als Frauenheld gilt. Der hat nie Schwierigkeiten zu sagen, was er will. Wenn Cendrick nicht Katharinas Bruder wäre, dann hätte er sie schon längst gefragt, ob sie etwas mit ihm unternehmen möchte. Immerhin ist sie die am besten aussehende Frau in Cromwell …
    Flint sehnte das Wochenende herbei. Er wusste, welch große Belastung die Visionen für Katharina waren, und er wollte unbedingt etwas für sie tun. Beim letzten Ritual hatte sich die Vision verändert und den Zirkel auf diese Weise zu seiner Aufgabe geführt. Als diese dann erledigt war, blieben die Visionen aus und Cat hatte für einige Monate die Möglichkeit gehabt, ein ganz normales Leben zu führen.
    Ein ganz normales Leben – was für ein Traum. Was würde ich als Erstes tun, wenn ich ein ganz normales Leben führen könnte? Vermutlich Cat fragen, ob sie mit mir etwas trinken gehen möchte … oder ins Kino.
    Linda sog plötzlich hörbar die Luft ein. „Seht euch das an!“, hauchte sie andächtig. Ihre Augen, die nur die feinstoffliche Welt um sie herum wahrnahmen, starrten fasziniert in eine Richtung. Alle folgten ihrem Blick und selbst Valerian ließ sein Buch sinken.
    „Wer ist das?“
    „Wen siehst du überhaupt an?“
    „Meinst du diese kleine alte Frau?“
    „Wer soll das sein?“
    „Die Inderin?“
    „Die kommt aus Indien?“
    „Sie hat pechschwarzes Haar, dort, wo es noch nicht ergraut ist, und ein Bindi auf der Stirn.“
    „Ein was?“, fragte Valerian.
    „Ein Bindi. Dieser Punkt auf Höhe des dritten Auges“, erklärte Tamara knapp.
    „Auf was für einem Auge?“
    „Mensch, Wagner!“
    „Was denn? Ich frag doch nur! Ich kenne mich halt nicht aus mit Schminke!“
    „Das ist keine Schminke, das ist ein religiöses Symbol.“
    „Religiöses Symbol hin oder her – es wurde mit Schminke gemalt.“
    „Pff!“
    Die Hexe rollte genervt mit den Augen.
    „Ich liebe dich auch, mein Kätzchen.“
    „Vorsicht, sonst brech ich dir den Arm!“
    „Rarrrrr! Du stehst wohl auf brutale Spielchen?“, witzelte der Unsterbliche.
    „Ich geb dir gleich Spielchen, wo du es spüren kannst!“
    „Hört doch mal auf zu streiten, ihr zwei“, seufzte Linda.
    „Echt mal! Ihr benehmt euch unmöglich.“
    Cat schüttelte den Kopf.
    „Was sich liebt, das neckt sich“, spöttelte Cendrick.
    „Hey, Leute, noch so ein Spruch – Nasenbeinbruch!“, knurrte die WICCA.
    „Oha, sie beschränkt ihre Gewalttätigkeit also nicht auf Valerian.“
    Der Magier grinste breit.
    „Nö, meine Gewalttätigkeit ist ein immer sprudelnder Quell. Wo die herkommt, da gibt es noch viel mehr.“
    „Hätte ich mir denken können.“
    „Wer soll das denn sein? Inderin hin oder her“, mischte sich Valerian wieder ein.
    Wieder holte Linda tief Luft.
    „Ich weiß jetzt, wer das sein muss“, wisperte sie aufgeregt.
    „Ja? Wer denn?“
    „Das ist sicher eine der Prüferinnen!“
    „Was für eine Prüferin?“, wollte Flint wissen.
    „Warum eine der Prüferinnen? Kommen da noch mehr?“
    Valerian kratzte sich am Hinterkopf.
    „Natürlich! Für unsere magischen Prüfungen!“
    „Aber warum ist die jetzt schon da? Das zweite Semester hat doch erst angefangen“, fragte Katharina beklommen.
    „Ich weiß es auch nicht. Vielleicht möchte sie uns

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