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Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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vorher kennenlernen?“, überlegte Linda.
    „Stellt sich die Frage: Aus welchem Orden stammt sie?“
    Die Gruppe musterte die Frau schweigend. Sie hatte gerade den Speisesaal betreten und sich am Tisch der Dozenten niedergelassen. Dort plauderte sie angeregt mit Felicitas Frey.
    Die Dame schien in hohem Alter zu sein. Sie sah aus, als sei sie bereits achtzig, was bedeutete, dass sie in Wahrheit sehr viel älter sein musste, denn Magiewirker alterten langsamer als gewöhnliche Menschen. Viele freundliche Lachfalten durchzogen ihr Gesicht. Sie war höchstens eineinhalb Meter groß und von pummeliger Gestalt. Sie trug kleine, runde Brillengläser und ihre langen Haare reichten ihr geflochten bis über den Po.
    Ein bunter Sari kleidete die alte Frau in Landestracht. Alles in allem sah sie aus wie eine Großmutter, die man einfach lieb haben musste. Doch ihre bloße Anwesenheit löste bei Cat Bauchschmerzen aus. Deshalb konnte sie der Frau keine herzlichen Gefühle entgegenbringen.
    Was macht sie nur hier , fragte sich Katharina bang.
    „Also, ihr seid zwar die Magiespezialisten, aber ich würde mal spontan behaupten, dass sie nicht zum HETAERIA MAGI gehört“, riet Valerian mit einem breiten Grinsen.
    Cendrick lachte freudlos auf.
    „Mit Sicherheit nicht. Wir haben praktisch keine indischen Mitglieder. Und schon gar nicht in so einem komischen Kleid.“
    „Es ist ein Sari“, erklärten Flint und Katharina gleichzeitig.
    Beide mussten verlegen lächeln.
    „Wie auch immer …“, tat Cendrick den Einspruch mit einem Schulterzucken ab.
    „Eine WICCA ist sie mit Sicherheit auch nicht. Keine WICCA, die etwas auf sich hält, würde so herumlaufen“, behauptete Tamara.
    „Was habt ihr eigentlich alle gegen das Kleid?“, wollte Valerian wissen.
    „Mir gefällt dieses farbenfrohe Äußere“, meldete sich Graciano zu Wort. „Es hat etwas Lebenbejahendes.“
    „Und selbstredend gehört sie als Anhängerin des Hindu-Glaubens nicht zu den CUSTODES ILUMINIS. Noch ein Grund, warum du sie toll finden kannst“, lästerte Tamara.
    „Warum denn das?“, wollte der Unsterbliche wissen.
    „Das Bindi deutet darauf hin, dass sie Hindu ist“, erklärte Graciano.
    „Sagte ich doch“, mischte sich Tamara ein.
    „Und die Wächter des Lichts folgen dem einen Gott und nicht irgendwelchen …“
    Den restlichen Satz schluckte er herunter.
    Valerian grinste schadenfroh.
    „Was ich damit sagen will, ist, dass der Hinduismus viele Gottheiten kennt, und solche Religionen bringen keine Wächter hervor. Das hält uns aber nicht davon ab, Menschen anderen Glaubens zu schätzen.“
    Den letzten Satz hatte er an Tamara adressiert. Diese begegnete seinem Blick gleichgültig.
    „Welche Religionen haben denn Wächter?“, begehrte der Unsterbliche zu wissen.
    „Christentum, Judentum, Islam“, zählte Graciano auf.
    „Das war’s?“, fragte Valerian ungläubig.
    „Das war’s.“
    „Also ich finde, dass das ganz schön viele Religionen sind, wenn man bedenkt, wie wenig herzlich die einzelnen Fraktionen in der Welt der Normalsterblichen miteinander umgehen“, gab Linda zu bedenken.
    „Das stimmt leider …“, seufzte Graciano.
    „Hm. Vielleicht ist sie ja auch eine Unsterbliche?“
    Alle Blicke richteten sich ruckartig auf die Inderin.
    „Nein, oder? Das kann nicht sein.“
    „Wieso nicht? Womöglich ist sie unsterblich.“
    „Warum sieht sie dann so alt aus?“
    „Na, weil sie ihre Wandelung eben erst in einem sehr reifen Alter hatte.“
    „Sehr reif, in der Tat.“
    „Und wie soll sie das überlebt haben? Ich dachte, dass die Wandelung in einem gefährlichen Moment passiert …“
    „In einem bedeutsamen.“
    „Von mir aus. Das kommt auf das Gleiche raus.“
    „Stimmt auch wieder.“
    „Na, vielleicht fand ihre Seele, dass es Zeit wäre, sich zu wandeln?“, riet Valerian.
    „Blödsinn!“, rief Tamara.
    „Ihr seid doch nur neidisch.“
    „Träum weiter!“
    „Ich behaupte jedenfalls, dass sie eine Unsterbliche sein könnte.“
    „Das glaube ich nicht. Sie sieht nicht nur aus wie eine alte Frau, sie bewegt sich auch wie eine“, stellte Cat fest.
    „Warum auch nicht? Wenn sie eine Unsterbliche ist, dann ist sie ja auch eine alte Frau! Vermutlich schon Hunderte von Jahre alt.“
    Valerians Augen verklärten sich.
    „Selbst wenn es so wäre, dann müsste sie körperlich total fit sein. Unsterbliche regenerieren sich doch! Schau dir mal ihre Falten an“, hielt Tamara dagegen.
    „Vielleicht bleiben die, weil sie

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