Die da oben - Innenansichten aus deutschen Chefetagen

Obermann zwischen 1984 und 1986 bei BMW in München zum Industriekaufmann ausbilden. Ein Studium der Volkswirtschaftslehre in Münster brach er nach dem Vordiplom ab. Obermann hat zwei Kinder aus einer früheren Ehe, er lebt mit der Moderatorin Maybrit Illner zusammen.
    1986 gründete Obermann gemeinsam mit einem Partner in Münster das Unternehmen ABC Telekom, ein Handelsgeschäft mit Telekommunikationsgerätschaften, das binnen weniger Jahre einen zweistelligen Millionenbetrag umsetzte. 1991 übernahm der Konzern Hutchison Whampoa aus Hongkong die Akteinmehrheit am Unternehmen; Obermann wurde 1994 Vorsitzender der Geschäftsführung der dann Hutchison Mobilfunk GmbH genannten Firma. 1998 wechselte er zu T-Mobile, 2002 wurde er dort Vorstandsvorsitzender und Mitglied des Vorstands bei der Muttergesellschaft Deutsche Telekom AG . Vier Jahre später, im November 2006 , übernahm er den Vorstandsvorsitz der Deutschen Telekom AG .

    Heinrich von Pierer
    Geboren am 26 . Januar 1941 in Erlangen. Der Vater war Berufsoffizier, der Großvater, ein Generalmajor, war 1900 geadelt worden. Als Schüler schrieb von Pierer für das Erlanger Tagblatt und wurde bayerischer Jugendmeister im Tennis, anschließend studierte er an der Universität Erlangen-Nürnberg Volkwirtschaft und Jura; 1968 promovierte er zum Dr. jur., 1969 beendete er das Studium der Volkswirtschaft mit dem Diplom. Er lebt in Erlangen gemeinsam mit seiner Frau, das Paar hat drei Kinder.
    1969 begann von Pierer als Syndikus bei Siemens, nach unterschiedlichen Stationen im Unternehmen leitete er ab 1989 die Energieerzeugung und wurde in den Bereichsvorstand berufen. 1972 war von Pierer zudem für die CSU in den Erlanger Stadtrat gewählt worden, 1990 war das Mandat beendet. Im selben Jahr wurde Pierer Mitglied im Zentralvorstand von Siemens, 1992 rückte er zum Vorstandsvorsitzenden auf. In der folgenden Zeit beriet von Pierer die Bundeskanzler Helmut Kohl und Gerhard Schröder, später auch Bundeskanzlerin Angela Merkel – von Pierer war der bislang einzige deutsche Manager, der vor der UNO sprechen durfte. Anfang 2005 wechselte er an die Spitze des Siemens-Aufsichtsrats, 2007 räumte er den Posten, nachdem bekannt geworden war, dass Siemens im Ausland Bestechungsgelder in Milliardenhöhe gezahlt hatte, um Aufträge zu erhalten. 2008 gründete er das Beratungsunternehmen »Pierer Consulting«.

    Kai-Uwe Ricke
    Geboren am 29 . Oktober 1961 in Krefeld. Sein Vater war zwischen 1990 und 1994 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bundespost Telekom, die 1995 in die Deutsche Telekom AG überging. Nach einer Lehre zum Bankkaufmann studierte Kai-Uwe Ricke Betriebswirtschaft an der European Business School. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in der Schweiz.
    Ricke begann seine berufliche Karriere als Vorstandsassistent bei Bertelsmann, wechselte dann als Vertriebs- und Marketingleiter zur Scandinavian Music Club AG in Malmö. 1990 ging er zum Telefonanbieter Talkline, einem Konkurrenten der Telekom, und wurde dort 1995 Sprecher der Geschäftsführung. Als Vorsitzender der Mobilfunksparte wechselte er 1998 zur Telekom und wurde dort 2000 Vorstandschef von T-Mobile, ein Jahr später rückte er zudem in den Vorstand der Telekom auf. Im November 2002 wurde Ricke Vorstandsvorsitzender und konnte Anfang 2006 das bis dahin beste Geschäftsergebnis des Konzerns präsentieren. Zum selben Zeitpunkt übernahm der US -Investor Blackstone Anteile an der Telekom, im November 2006 wurde Ricke als Vorstandschef abgelöst. 2008 wurde bekannt, dass die Telekom in der Amtszeit Rickes einige ihrer Manager abgehört hatte, um Informanten der Medien ausfindig zu machen. Ricke ist Mitglied in verschiedenen Aufsichtsräten und hat eine eigene Investmentfirma gegründet.

    Margret Suckale
    Geboren am 31 . Mai 1956 in Hamburg. Margret Suckale studierte dort Jura, anschließend erwarb sie den Master of Business Administration an der Northwestern University in Illinois, USA ; weitere Studien in Management sowie Mediation und Verhandlungstechnik absolvierte sie an der Universität in St. Gallen und in Harvard. Suckale ist verheiratet und lebt in Berlin.
    In den Jahren 1985 bis 1996 arbeitete sie für das US -amerikanische Unternehmen Mobil Oil im Rechts- und Personalbereich in verschiedenen Ländern, 1997 ging sie zur Deutschen Bahn AG nach Berlin, 2005 wurde sie dort Mitglied des Vorstands, zuständig für den Bereich Personal, und zudem Arbeitsdirektorin. Die Tarifverhandlungen im Jahr 2007