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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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zu sagen, würdelos.»
    Frank hielt sich stöhnend den Kopf.
    «Was seid ihr doch für ein Haufen Spaßvögel! Beiß mich der Rachen! In drei Tagen findet der Karnevalszug statt, also lasst euch endlich ein paar guten Kostümideen einfallen. Vielleicht könnt ihr euch ja als große Rispe saurer Trauben zusammentun.»
    Tabitha verdrehte die Augen und warf weiter.
    Plonk!
    Plonk!
    Mrs. Bootle, die Mutter der Zwillinge, trat aus der Tür und stellte ein großes Tablett mit Krabbensandwiches auf das Fass.
    «Damit ihr mir nicht verhungert», sagte sie.
    Selbst für einen Troll war Mrs. Bootle groß, doch im Vergleich zu ihren baumlangen Söhnen wirkte sie eher wie ein Wichtel.
    «Danke, Mrs. Bootle.»
    «Wartet, bis ihr sie probiert habt», sagte Paddy. «Die ziehen euch die Hosen aus.»
    «Ma macht die besten Krabbensandwiches in ganz Port Fayt.»
    «… auf den Mittleren Inseln!»
    «… im Elfenbeinmeer!»
    «Hört auf, ihr beiden», gluckste Mrs. Bootle, die das Lob ihrer Söhne ganz offensichtlich genoss.
    «Was ist mit
euren
Kostümen?», fragte Tabitha die Zwillinge, als ihre Mutter wieder im Laden verschwunden war. «Was habt ihr denn Tolles auf Lager?»
    Die Trolle sahen sich an und klopften sich gleichzeitig auf die knochigen grünen Nasen, jeder das Spiegelbild des anderen.
    «Das ist ein Geheimnis …»
    «… aber es wird genial.»
    «Ratet mal.»
    Tabitha tat, als denke sie angestrengt nach, und warf ihr letztes Messer.
    PLONK !
    «Geht ihr als ein Paar Riesenclowns?»
    Sie flitzte hinter das Fass mit den Krabbensandwiches, als Frank in ihre Richtung ausholte. Es war kein ernstgemeinter Schlag, er wollte sie natürlich nicht verletzen, dennoch war Vorsicht geboten. Schließlich waren sie Trolle und mindestens doppelt so groß wie Tabitha.
    «Ha, ha, sehr witzig», sagte Paddy und suchte sich das größte Sandwich heraus, während sich Tabitha auf einem Schemel niederließ. «Aber wenn wir den Preis für das beste Kostüm gewinnen, lacht ihr nicht mehr.»
    Hal hörte auf, seine Brille zu putzen, und legte den letzten Triominostein an.
    «Schon wieder?», beklagte sich Frank. «Kann es sein, dass du schummelst, Hal? Du weißt, dass Zaubersprüche bei Triomino nicht erlaubt sind?»
    «Zauberer schummeln nie.»
    «Walrosskacke.»
    «Wirklich reizend. Wenn du fünf Jahre an der Zauberakademie von Azurmouth verbracht und gelernt hättest, die Naturgesetze mit Geisteskraft zu beeinflussen, könnten wir uns vielleicht über den vorschriftsmäßigen Gebrauch von –»
    «Warum passiert nicht endlich mal etwas?», stöhnte Tabitha.
    Alle schauten sie an.
    «Ich meine, man sollte doch glauben, dass irgendwas im Busch sein müsste. Bei Thalin, das
Festival des Meeres
hat angefangen! Was ist los mit den Kriminellen? Ich hab es satt, euch beim Triominospielen zuzuschauen. Ich will ein paar Schmuggler fangen. Oder wenigstens ein paar Diebe.»
    Sie rieb über das Hai-Tattoo auf ihrem Arm, das Zeichen der Dämonenwache. Es war frisch und blau, gerade erst gestochen und immer noch ein wenig wund. Tabitha hatte praktisch ihr ganzes Leben mit Newton verbracht und seit ihrem fünften Lebensjahr an jedem Treffen der Dämonenwache teilgenommen. Aber jetzt, wo sie endlich richtig dazugehörte, mit einem Tattoo und eigener blauer Jacke, schien es, als sei Newton fest entschlossen, ihr nur die langweiligsten Aufgaben zuzuteilen, die ihm einfielen.
    Abgesehen davon war das Aufregendste, das sie seit einem Monat unternommen hatten, die Verhaftung einer zahnlosen hundertjährigen Elfe an Bord eines Schiffes aus der Alten Welt, die in ihrer Unterhose fünfzig Greifenfedern versteckt hatte. Die alte Wachtel hatte sich nicht einmal gewehrt.
    Old Jon legte seine Pfeife hin.
    «Du kriegst deine Chance schon noch, Tabitha», sagte er mit seiner ruhigen, tiefen Stimme. «Und zwar früh genug.»
    «Du solltest froh sein, Tabs», meinte Paddy und ließ die Krabbenkrümel fliegen. «Dass keine Schmuggler da sind, bedeutet, dass wir unsere Sache gut machen.»
    «Ich weiß, aber …»
    «Außerdem», sagte Frank, «wird Newt schon irgendwas aufspüren. Das ist immer so. Ich mache dir einen Vorschlag: Wie wär’s, wenn wir einen Spaziergang zum Hafen unternehmen und schauen, ob wir selbst etwas herausfinden? Vielleicht können wir irgendwelche Taschendiebe –»
    Eine winzige Gestalt stürzte aus der Luft mitten zwischen die Triominosteine, die klackernd auf das Kopfsteinpflaster flogen. Slik! Kichernd ließ er sich auf dem verwüsteten

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