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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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Spielbrett nieder.
    «He!», sagte Paddy. «Wir waren noch nicht fertig.»
    Slik prustete verächtlich.
    «Ihr solltet sowieso nicht den ganzen Tag hier rumsitzen und dämliche Spiele spielen.»
    «Wo ist Newton?», fragte Tabitha.
    «Was weiß ich? Als ich ihn verlassen habe, war er in
Spottingtons Bohnenstube

    «Gibt es irgendwelche Neuigkeiten?»
    «Natürlich nicht. Ich hatte bloß Lust auf eure geistreiche Unterhaltung.»
    Paddy schnickte einen Triominostein in Richtung des Feenmannes, der aus dem Weg springen musste.
    «Schon gut! Schon gut! Captain Newton lässt ausrichten, dass ihr euch für das Große Seefest umziehen und ihn bei Einbruch der Dämmerung vor dem
Spottington
treffen sollt. Bewaffnet.»
    Ein wenig fester, als ihr lieb war, boxte Frank Tabitha gegen den Arm.
    «Was hab ich dir gesagt? Es liegt was in der Luft, das spüre ich.»
    «Dämmerung», sagte Paddy nachdenklich. «Dann bleibt uns noch mehr als genug Zeit, um Hal zu zeigen, wie man dieses Spiel richtig spielt.»
    «Hässliche dumme Trolle», murmelte Slik und machte sich aus dem Staub, ehe die Bootle-Zwillinge darauf reagieren konnten.
    Zum ersten Mal an diesem Tag grinste Tabitha. Endlich ging es los! Ihr erstes richtiges Abenteuer als Mitglied der Wache. Sie nahm sich ein Krabbensandwich und biss hungrig hinein. Frank und Paddy hatten recht. Es war das Beste, das sie je gegessen hatte.

5. Kapitel
    B enommen wanderte Grubb durch die Straßen, wo die Bewohner von Fayt entlang des Seekorsos gold- und purpurfarbene Wimpelketten aufhängten. Er blieb eine Weile auf dem Thalinplatz stehen, um die Kaufleute zu beobachten, die mit ihren weißen Perücken und prächtigen Mänteln im Rathaus ein und aus gingen, und er fragte sich, ob sie ihm wohl helfen würden, auch wenn er wusste, dass das sehr unwahrscheinlich war. Grubb bat einen Gemüsehändler um einen Apfel und erhielt zur Antwort, er solle verschwinden, bevor dieser die Schwarzmäntel rufen würde.
    Ein- oder zweimal hatte Grubb das merkwürdige Gefühl, beobachtet zu werden.
    Er wanderte über den Seekorso zurück und ins Marlinspike-Viertel, zu der Straße, in der er mit seinen Eltern gelebt hatte. Warum, wusste er nicht. Natürlich würde in dem Haus mit der grünen Eingangstür inzwischen eine neue Familie leben. Und noch bevor er dort ankam, lief er einer Bande Koboldjungen in die Arme, die größer und älter waren als er und ihn wegen seiner gesprenkelten Haut verlachten und durch drei oder vier Straßen verfolgten, ehe sie aufgaben; allerdings nicht, ohne ihm hinterherzurufen, dass Bastarde bei ihnen nichts verloren hätten.
    Was hätte sein Vater getan? Grubb wusste es nicht. Er konnte sich kaum noch an sein Gesicht erinnern.
    Er huschte in eine Seitenstraße und kauerte sich an eine Mauer, wo er das schwarze Samtpäckchen herauszog und zu erraten versuchte, was es enthalten mochte. Einen Drachenzahn vielleicht oder einen Barren Zephyrum. Es musste etwas Wertvolles sein – warum hätte man es sonst so eingepackt? Und warum sollte der rothaarige Mann es sonst stehlen wollen? Er spielte mit dem Gedanken, das Päckchen zu öffnen, doch obwohl er unbedingt wissen wollte, was es enthielt, entschied er sich dagegen. Aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, dass es Captain Clagg nicht recht gewesen wäre.
    Abgesehen davon spielte es keine große Rolle. Was zählte, war, dass er es seinem Besitzer zurückbringen würde. Heute Abend, auf dem Großen Seefest. Captain Clagg hatte gesagt, dass er dort sein würde. Und Grubb würde ihn suchen und ihm das Päckchen zurückgeben, und der Captain würde ihn zum Dank anheuern und ihm einen Platz an Bord des
Stachelhais
zuweisen. Und dann würde vielleicht, ganz vielleicht, alles gut werden.
    Natürlich würde die Suche nach Captain Clagg in der Menge der Feiernden nicht ganz einfach werden. Aber vielleicht hatte er Glück. Das war durchaus an der Zeit, fand er.
    Wenigstens hatte er jetzt einen Plan.
    Er rappelte sich auf, stopfte sich das Päckchen unter den Gürtel und eilte zum Korso zurück; zum ersten Mal, seit er die
Beinlose Nixe
verlassen hatte, empfand er so etwas wie Hoffnung.
     
    Der Nachmittag schritt voran und ging in die Dämmerung über, und allmählich begannen sich die Straßen mit Faytern in ihren besten Sonntagskleidern zu füllen, bereit für das Große Seefest. Grubb, der den meisten nur bis zur Hüfte reichte, wanderte zwischen ihnen umher und hielt mit einer Hand das schwarze Samtpäckchen umklammert. Er sehnte

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