Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
Vom Netzwerk:
denen er lieber gewesen wäre.
    «Puh», stöhnte Paddy. «In dem Ding komme ich mir vor wie ein Fischeintopf.»
    «Komm schon, Newt», sagte Frank und knuffte Newton mit einer silbernen Schuppenfaust gegen den Arm. «Das hier ist das größte Fest des Jahres. Wird Zeit, dass du dich ein bisschen amüsierst. Und das gilt auch für dich, Hal.»
    «Seht euch den alten Käpt’n Kugelfisch an», johlte Paddy. «Der Mann weiß, wie man richtig feiert.»
    Captain Clagg hatte einen vorüberrollenden Festwagen erklommen und grölte aus vollem Hals ein Lied. Hin und wieder legte er eine Pause ein, um schwankend einen Schluck aus seiner Flasche zu nehmen und den Fahrer abzuwehren.
    Hal schüttelte den Kopf, als könnte er seinen Augen nicht trauen.
    «Wenn das die Art ist, wie man sich amüsiert, dann verzichte ich dankend.»
    «Bei den Hosen von Thalin, Hal. Du hast vielleicht Ahnung von Zauberei, aber ich glaube, Frank und ich könnten dir noch einiges über Feste beibringen.»
    «Ich hab einen Vorschlag», sagte Frank und zwinkerte Ty zu. «Wie wär’s mit einem Wettlauf zu Mas Pastetenladen? Wer als Letzter ankommt, bezahlt das Abendessen.»
    «Gleich», sagte Newton. «Seht mal, da drüben steht ein Zwerg, der mit Macheten jongliert.»
    Die Zwillinge drehten sich um, um nachzuschauen, und Newton humpelte an ihnen vorbei, so schnell es sein verwundetes Bein zuließ, während sich Ty an seinem Kragen festklammerte.
    «Ich nehme die Aalpastete!», schrie er über die Schulter. «Mit viel Soße.»
     
    «Was machst du da oben?»
    Tabitha zuckte mit den Schultern.
    «Willst du runterkommen, oder soll ich raufkommen?»
    Wieder hob sie die Schultern.
    Grubb hielt seine Tüte mit frittierten Tintenfischen mit den Zähnen fest, während er unbeholfen auf einen Wagen kletterte und von dort hinauf auf das Hausdach.
    «Tintenfisch?»
    Tabitha schüttelte den Kopf und sagte dann: «Na gut.» Eine Weile hockten sie einträchtig kauend nebeneinander und starrten stumm vor sich hin.
    «Du kannst deinen Mund beim Kauen auch zumachen», sagte Grubb.
    Er bekam ein Grunzen zur Antwort. Offensichtlich würde es nicht so einfach werden, sie aufzumuntern.
    «Mein Vater hat früher immer Tintenfische vom Hafen mit nach Hause gebracht», versuchte er es. «Einmal in der Woche, als besonderen Leckerbissen. Er hat jedes Mal so getan, als hätte er ihn vergessen, und erst herausgeholt, wenn meine Mutter und ich anfingen, ihm zu glauben.»
    Keine Antwort.
    Es war ruhig hier oben über den Hintergassen. In der Ferne sah man den Seekorso, der von tausend Laternen erleuchtet wurde – ein verschwommenes, sich langsam dahinziehendes Band aus Lichtern und Geräuschen. Unten in der Gasse befanden sich nur einige wenige Feiernde, die wie Pfauen herausgeputzt und mit billigem Grog abgefüllt waren. Grubb sah einem Jongleur zu, der eine brennende Fackel fallen ließ und dann herumhüpfte, weil sein Fuß in Flammen stand, bis einige Zuschauer ein Fass mit Regenwasser packten und es ihm über den Kopf gossen.
    «Was ist das für ein Lied?», fragte Tabitha.
    «Hmm?»
    «Das Lied, das du da summst.»
    Grubb hatte gar nicht gemerkt, dass er das tat.
    «Das hat meine Mutter zu Hause immer gesungen. Beim Geschirrspülen.»
    «Hat es einen Text?»
    Grubb zögerte einen Moment und räusperte sich dann:
    «Schrubb die Teller, schrubb sie fein,
    So sauber wie noch nie, so rein.»
    Das kleine Lied klang seltsam ohne die Stimme seiner Mutter. Dünn und leer. Aber er sang es trotzdem. Es fühlte sich gut an, auch wenn es nicht so klang, wie es klingen sollte.
    «Es gefällt mir», sagte Tabitha. «Ein schönes Lied.»
    Sie stopfte sich den letzten Happen Tintenfisch in den Mund und leckte ihre fettigen Finger ab.
    Wieder entstand eine lange Pause.
    «Sie ist weg», sagte Tabitha leise. «Arabella Wyrmwood. Sie ist weg, und ich hab nicht dabei geholfen.»
    Grubb musterte Tabitha. Sie hatte die Arme um die Knie geschlungen und starrte weiter vor sich hin.
    «Wollest du Rache?»
    «Natürlich. Was denn sonst?»
    «Aber sie war … wahnsinnig. Wie kannst du dich an jemandem rächen wollen, der so verrückt ist?»
    «Na und? Bei der Liga des Lichts sind alle verrückt, jeder Einzelne. Trotzdem ist dieser Abschaum gefährlich. Was ist mit dir? Es waren Idioten wie sie, die deine Eltern ermordet haben, zum Donnerschlag.»
    Seltsam, dass sich sein Herz bei der bloßen Erwähnung immer noch anfühlte wie ein Anker, der ihn nach unten zog.
    «Ja, ich weiß. Aber –»
    «Aber

Weitere Kostenlose Bücher