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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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Reling.
    «Da wir gerade unter uns sind, Jungchen, hätte ich da einen Vorschlag zu machen. Ich könnte einen Schlingel wie dich gut in meiner Mannschaft gebrauchen. Du weißt ja wohl, dass mir zufällig gerade ein Kabinenjunge fehlt.»
    Wie seltsam, dachte Grubb. Noch vor drei Tagen hatte er davon geträumt, in die Besatzung des Schmugglers aufgenommen zu werden und über das Elfenbeinmeer zu segeln. Aber jetzt erschien ihm die Vorstellung, Port Fayt zu verlassen, falsch. Und geradezu … undankbar.
    «Danke», sagte er. «Aber ich bin kein Schmuggler.»
    Clagg räusperte sich und spuckte geräuschvoll ins Meer.
    «Na ja, das Angebot steht, falls du’s dir anders überlegst.»
    Schweigend hingen beide ihren Gedanken nach.
    «Was ist schiefgegangen?», fragte Grubb schließlich.
    «Wie war das?»
    «Mit dem Kochlöffel. Irgendwas muss schiefgegangen sein.»
    Clagg zuckte die Achseln.
    «Da bin ich überfragt, mein Freund. Vielleicht war sie doch keine so gute Zauberin, wie sie gedacht hat. Oder der Löffel funktioniert nicht bei Dämonen. Oder die Alte war so verrückt, dass sie gern ertrinken wollte.»
    «Ich weiß nicht. Vielleicht.»
    «Hat keinen Zweck, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie ist deinem edlen Thalin nachgefolgt. Zum Glück, würde ich sagen.»
    «Land ahoi», ertönte ein Ruf von oben.
    Clagg rieb sich die Hände.
    «Und keinen Moment zu früh.» Er grinste. «Ich freue mich schon auf euren Karneval. Eine Runde Grog für die Helden von Port Fayt!»
     
    Der junge Feenmann umklammerte mit winzigen Händen die Stangen seines Käfigs und blickte grinsend zu Newton auf. Er stammte aus der Neuen Welt, hatte kleine, durchsichtige Flügel, olivfarbene Haut, leuchtende Augen und perlweiße Zähne.
    «Wie viel?»
    «Zwanzig», sagte der Feenhändler optimistisch.
    «Versuchen Sie es mit fünf.»
    «Achtzehn?»
    «Fünf.»
    «Wie wär’s mit fünfzehn?»
    Newton seufzte.
    «Kommen Sie schon, Ned. Wir wissen beide, dass ihm goldene Flügel wachsen müssten, bevor er fünfzehn wert wäre.»
    Der Feenhändler grinste und zeigte seine faulen Zähne.
    «Also gut, ich will mal nicht so sein. Zehn.»
    «Schlagen Sie ein, Mister», sagte der Feenmann. «Das ist halb geschenkt. Ich fliege schneller als eine Rakete.»
    Newtons Hand hielt über der Geldbörse inne.
    «Kennst du eine Fee namens Slik?», fragte er leise.
    «O ja», sagte der junge Feenmann mit großen Augen. «Er ist ein Dreckskerl, Mister, wenn Sie mir den Ausdruck nachsehen wollen. Er hat versucht, meinem Vetter einen ganzen Fingerhut voll Zucker zu klauen.»
    «He», raunzte der Feenhändler und rüttelte am Käfig, dass der Gefangene laut aufschrie. «Pass auf, was du sagst; das ist Mr. Newtons Botenfee, von der du da redest.»
    Newton packte den Mann am Arm.
    «Er
war
meine Fee. Ist es aber nicht mehr.» Dann öffnete er seine Börse. «Der Kerl gefällt mir. Zehn Dukaten, sagten Sie?»
    Der Händler schien zu zögern, nickte aber dennoch und steckte das Geld in seinen Mantel.
    «Wie heißt du, mein Freund?», fragte Newton, als der Feenmann aus dem Käfig flatterte und sich auf seine Schulter setzte.
    «Ty, Mister. Erfreut, Sie kennenzulernen.»
    «Ganz meinerseits, Ty.» Newton zog einen kleinen Beutel Zucker aus der Tasche. «Ich bin Captain Newton. Willkommen bei der Dämonenwache.»
     
    Der Seekorso quoll über von verkleideten Faytern. Das Große Seefest war beeindruckend gewesen, aber im Vergleich zum Karneval des Meeres wirkte es wie das reinste Kaffeekränzchen. Newton und Ty passierten einen Kobold, der sich das Gesicht grün angemalt und hölzerne Flügel auf den Rücken geschnallt hatte – ein Drache, wenn auch nicht sehr wirklichkeitsgetreu. Dann kam eine Zauberin mit langem falschem Bart, auf deren sackleinenem Gewand silberne Sterne aufgenäht waren. Ein mächtiger Held marschierte klirrend an ihnen vorüber; sein Schwert war aus einem Besenstiel gefertigt, und seine Rüstung bestand aus Tellern, die er sich mit einer Kordel umgebunden hatte.
    Natürlich achtete niemand auf Newton. Und um ehrlich zu sein, gefiel ihm das. Es war besser, im Verborgenen zu bleiben, ungesehen und unerkannt, mit wachsamem Blick.
    Der Karneval schien bei den Faytern das Beste zutage zu fördern. Er machte die Gauner und Haifischbecken, die Betrüger und Verräter fast vergessen. Über den Köpfen der Menge erblickte Newton die Statue von Thalin dem Navigator, samt dem Großen Rachen, die man zum Fest mit Blumen verziert hatte. Ein Trollkind rannte

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