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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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würde, wenn die Wächter sie verfolgten. Sie war für alle zu schnell. Das wusste er noch von seiner Verfolgungsjagd über die Hausdächer.
    Er sah von der Landungsplanke zum Kai, der einzigen Möglichkeit, vom Schiff zu kommen. Die Holzplanke war alt und voller Muscheln und kaum breit genug für zwei. Es gab weder ein Geländer, noch war sie am Schiff befestigt.
    Da kam ihm eine Idee.
    Die Katze mochte schnell sein, aber sie war auch unbedacht und arrogant. Selbst jetzt, wo sie mit Leichtigkeit hätte fliehen können, saß sie abwartend da und genoss seine Unschlüssigkeit. Sie würde jede Gelegenheit nutzen, ihn zu verspotten …
    Auch Newton und die anderen Wächter standen abwartend da, regungslos und stumm, genau, wie er es ihnen gesagt hatte. Sie vertrauten ihm. Er hoffte inständig, dass er sie nicht enttäuschen würde.
    «Also gut», sagte Grubb schließlich laut. Er warf sich in die Brust und gab seine beste Imitation von Mr. Lightly zum Besten.
    «Na schön, du miese kleine Made. Ein zweites Mal entwischst du mir nicht. Dir werde ich schon Manieren beibringen, du dummes, stinkendes Fellknäuel.»
    Grubb stürzte los. Die Katze schnappte sich den Löffel und sprang vom Fass. Sie schoss über das Deck zur Landungsplanke und raste sie entlang. Grubb war selbst keine drei Schritte mehr von der Bohle entfernt, als er ins Straucheln geriet und hinfiel.
    Die Katze hörte ihn fallen und hielt, auf halbem Weg ans sichere Land, inne, um sich umzudrehen und ihn höhnisch anzugrinsen.
    Genau wie Grubb gehofft hatte.
    Die gelben Augen der Katze wurden groß und rund. Ihr Fell sträubte sich, und sie ließ den Kochlöffel fallen.
    Grubb war nämlich keineswegs gestürzt, er hatte lediglich einen Hechtsprung gemacht, um die Landungsplanke zu erreichen. Und jetzt hielt er das Ende der Planke umklammert, nahm seine ganze Kraft zusammen und stieß sie vom Schiff fort.
    Holz knirschte auf Stein, als sich die Bohle am Rand des Kais aufrichtete. Dann kippte sie langsam ins Meer und nahm die Katze mit sich.
    «Nein!», schrie die Katze, die alle Selbstbeherrschung verloren hatte. «Gnade! Bitte! Ich kann doch nicht schwi–»
    Man hörte ein Klatschen und ein Kreischen, und schon war die Katze klitschnass und planschte verzweifelt im Wasser. Völlig vergessen trieb der Kochlöffel in einiger Entfernung dahin.
    Grubb hatte noch nie eine derartig verängstigte Katze gesehen.
     
    Sie verwendeten einen Kescher mit langem Stiel, um den Kochlöffel und den triefenden Gestaltwandler aus dem Wasser zu fischen. Frank hatte einen alten metallenen Hummerkäfig aufgestöbert, in den sie ihn vorläufig stecken konnten, und Paddy ließ ihn tropfend hineinfallen. Hal zufolge brauchte ein Gestaltwandler Stunden, um genug Magie für eine Verwandlung aufzubauen. Daher würde dieser vorläufig eine Katze bleiben müssen. Zusammengekauert und zitternd hockte sie da, das Fell klebte ihr am Leib, und ihre funkelnden gelben Augen waren feindselig auf den Mischlingsjungen gerichtet, der sie ausgetrickst hatte.
    Trotzdem fühlte sich Grubb nicht ganz wohl in seiner Haut. Er kniete sich neben den Käfig.
    «Ist schon gut», sagte er zu der Katze. «Captain Newton wird dich nicht einsperren. Er hatte es vor, aber ich habe ihm erzählt, wie du dich um mich gekümmert hast, nachdem ich vom Dach gefallen war. Deshalb kannst du auf dem Schiff bleiben, bis du wieder in der Alten Welt bist. Dann macht jemand von der Besatzung den Käfig auf und lässt dich frei.»
    «Da kannst du von Glück sagen», knurrte Paddy. Er hielt mit dem Daumen eine Flasche zu, in der sich Newtons alte Botenfee befand. Slik kauerte auf dem Flaschenboden und starrte die Wächter böse an. «Der Bursche hier wandert in den Knast. Du bist also gut davongekommen, kapiert? Lass dich bloß nie wieder in Port Fayt blicken.»
    Die Katze rollte sich zusammen und nahm sie nicht mehr zur Kenntnis. Sie hatte seit ihrer Rettung keinen Ton von sich gegeben.
    Die Tür der Kajüte ging auf, und Hal kam mit glänzenden Augen heraus.
    «Der hier ist es», sagte er leise. Er streckte die Hände aus, in denen er den Kochlöffel wiegte wie ein Neugeborenes, damit die anderen Wächter ihn sehen konnten. «Das ist der richtige, genau wie Joseph gesagt hat. Ein echter Lenker. Der mächtigste, den ich je gesehen habe.»
    Alle starrten den Lenker an. Einen einfachen Kochlöffel, der doch nicht einfach nur ein Kochlöffel war.
    Eine Hand legte sich auf Grubbs Schulter, und als dieser den Kopf hob, sah er

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