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Die denkenden Wälder

Die denkenden Wälder

Titel: Die denkenden Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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setzte sich schließlich mit überkreuzten Beinen auf den Boden. Losting blickte auf. Er hatte die Ritze unter der Tür angestarrt. »Sie sind immer noch dort draußen. Warum hast du mich aufgehalten? Rotes Licht oder nicht, ich glaube immer noch, daß ich sie beide hätte töten und dem Fetten die Kehle durchschneiden können.«
    »Beim ersten Schritt hätten sie dich mit ihrem Licht getötet, Losting«, erwiderte Born sanft. »Einen hättest du vielleicht getötet, aber . . .«
    »Ich erinnere mich schon an den Himmelsdämon, ich erinnere mich gut«, gab Losting gereizt zurück. »Deshalb habe ich auch nicht gehandelt, wie mir zumute war, obwohl ich glaube, daß wir am Ende dasselbe Schicksal erleiden werden wie der Himmelsdä-mon. Das eine weiß ich, bevor ich diesen Ungeheuern helfe, sterbe ich.« »Ich bin auch dazu entschlossen«, gestand sein kleinerer Begleiter widerstrebend. »Die Riesin namens Logan hatte recht. Sie konnte uns das alles nicht erklären. Wir mußten selbst sehen, um es zu begreifen. Und jetzt begreife ich, wenn auch nicht so, wie sie und die anderen möchten, daß wir begreifen. In gewisser Weise bin ich traurig. Denen fehlt ein Teil, Losting. Sie sind unvollständig. Das Bedauerliche ist nur, daß sie ihren eigenen Mangel nicht erkennen.« »Sie werden uns in ihrer Unwissenheit großen Schaden zufügen.«
    »Vielleicht. Wir müssen darüber nachdenken. Gegen das rote Licht der Riesen können wir nicht kämpfen. Bald wird der Hansenhäuptling wieder mit uns sprechen wollen. Diesmal wird er vielleicht nicht so höflich sein. Die Riesen haben fremdartige Methoden des Tötens. Der Hansenhäuptling deutete an, daß sie ähnliche fremdartige Methoden der Überredungskunst haben. Wenn sie uns nicht überreden und das können sie nicht , kann ich mir einfach nicht vorstellen, daß sie uns erlauben, zum Heim zurückzukehren.« »Ich habe mich aus Respekt für dich zurückgehalten«, polterte Losting. »Und weil du häufig in solchen Dingen recht zu haben scheinst. Warum zögerst du dann jetzt?« »Gib mir etwas Zeit, Losting, etwas Zeit. Das muß gleich beim erstenmal sorgfältig und richtig gemacht werden.« Losting murmelte halblaut etwas vor sich hin, was der andere nicht hören konnte, und setzte sich dann mit dem Rücken zur Tür. Er zog sein Knochenmesser heraus und begann es an dem Metallboden zu schärfen.
    »Also gut, Denker, der du mein Feind bist. Laß dir Zeit. Aber wenn sie wiederkommen, um uns zu holen, wenn dir in all deiner Verrücktheit nichts einfällt, dann werde ich als erstes den Hansenhäuptling töten, auch wenn sie dann mit ihrem roten Licht Asche aus mir machen.«
    Born schüttelte betrübt den Kopf. »Kannst du denn nicht über deine erste Wut hinaussehen, Losting? Es nützt nichts, den Hansenhäuptling zu töten. Wenn Sand und Joyla zur Welt zurückkehren, wird ein anderes Paar gewählt werden. Die Riesen werden ebenso einfach einen neuen Hansenhäuptling wählen.« Seine Stimme klang jetzt scharf. »Nein, wir müssen sie irgendwie alle töten und diesen Ort vernichten.« Lostings Wut wich einen Augenblick lang völliger Verblüffung. »Sie alle töten? Wir können nicht einmal einen töten, um uns zu retten. Wie können wir sie alle töten?« »Wir brauchen nur die Maschinen der Riesen zu töten, dann sterben die Riesen auch. Aber zuerst müssen wir hier raus.« »Dagegen habe ich nichts einzuwenden«, schnaubte Losting. »Die Tür ist verriegelt, und das . . .«, er stach mit dem Messer nach dem Boden, und es glitt knirschend ab »ist zäher als Eisenholz.«
    »Du denkst immer noch nicht weiter, als deine Wut dir erlaubt, Jäger.« Born überkreuzte die Beine und begann den Boden zu mustern. »Gib der Welt Zeit, und sie wird ihre Lösung finden.« »Verrückt«, flüsterte Losting.
    Nachts herrschte in der Station Stille, wenn ihre Insassen die lange feuchte Nacht draußen verträumten. Nichts bewegte sich, abgesehen von dem Wachpersonal, das die Monitore besetzt hielt, welche den Wald überwachten. Außerhalb der eigentlichen Station hielten acht von Salomon Cargos Mannschaft die Laserkanonen besetzt.
    Da die automatischen Alarmanlagen stumm blieben, fanden diese isolierten Vertreter der Sicherheitsabteilung weniger tödliche Ablenkung, um sich die Zeit zu vertreiben. In einem Turm war die Mannschaft mit Cribbage beschäftigt. Sie benutzten dazu ein Brett, das Thranxkünstler auf Hivehom aus Berylholz geschnitzt hatten. Im nächsten Turm beschäftigte man sich mit einem

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