… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
1. KAPITEL
B aby, das ist wirklich ein fantastischer Arsch.“
Lori Love ignorierte die Schmeicheleien und verpasste dem Befestigungsbolzen im Getriebe des alten Ford eine letzte Drehung, wofür sie sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen den Schraubenschlüssel stemmen musste.
„Oh, yeah, zeig uns, was du draufhast, Schätzchen.“
Als der Bolzen fest genug saß, wackelte Lori mit dem fraglichen Körperteil und warf der Blondine hinter sich ein verführerisches Lächeln zu.
Ihre beste Freundin Molly grinste anzüglich und hob anerkennend die Augenbrauen. „Willst du dir bei Gelegenheit vielleicht mal meine Briefmarkensammlung anschauen, du heißes Gerät?“
Lori richtete sich wieder auf und schob den Schraubenschlüssel in ihren Werkzeuggürtel. „Ich wusste ja gar nicht, dass dich mein Anblick so auf Touren bringt.“ Dann warf sie Ben Lawson ein Lächeln zu, der hinter Molly stand und ziemlich konzentriert an die Decke starrte. „Schätze, du solltest dir einen Arbeitsoverall zulegen, Ben. Molly scheint ziemlich drauf abzufahren.“
Er verdrehte die Augen. „Könnten wir vielleicht endlich aufhören, uns über Loris Hintern zu unterhalten?“
„Hm, ich weiß ja nicht“, flötete Molly. „Er ist nämlich so niedlich und knackig. Musst du da nicht auch gleich dran denken, wie man …“
„Du“, unterbrach Ben sie, „bist die seltsamste Freundin, die ich jemals hatte.“
Lori nickte zustimmend. „Ja, sie ist schon ganz schön merkwürdig. Andererseits hast du aber auch dein Leben lang in diesem Kuhkaff gehaust. Da fehlt dir einfach der Maßstab. Also, Molly: Bist du bloß hier, um meinen Po zu beäugen, oder kann ich sonst noch etwas für dich tun? Darf es vielleicht ein Kanister Schmieröl sein?“
Molly und Lori brachen in schnaubendes Gelächter aus, während Ben angewidert die Augen zukniff und sich fragte, was in Gottes Namen er mit diesem pubertären Haufen zu tun hatte. Schließlich war er Polizeichef und damit wenigstens zu einem Minimum an innerer Reife verpflichtet.
„Eigentlich bin ich aus einem ganz anderen Grund hier“, antwortete Molly. „Quinn hat sich endlich eingestanden, dass er seinen Tiefbagger nicht selbst reparieren kann. Er braucht Hilfe. Und ich wollte dich bitten, mal bei ihm zu Hause vorbeizuschauen.“
Lori runzelte die Stirn. „Dein Bruder ist Architekt. Was zur Hölle will er denn mit einem Tiefbagger? Und wie kommt er darauf, dass er das Ding selber reparieren kann?“
Molly winkte müde ab. „Ach, du weißt schon, diese Genies halt. Bilden sich ein, dass sie alles können. Ich hab dir doch erzählt, dass er oben auf dem Pass ein Haus baut, oder? Na ja, und jetzt springt sein Bagger nicht an, aber er muss vor Wintereinbruch das Fundament ausheben. Im Frühjahr will er dann mit den Bauarbeiten anfangen.“
„Moment mal. Er will das Haus selber bauen? Ich dachte immer, er lässt sich ein Haus bauen!“
„Da kennst du Quinn schlecht. Er behauptet, dass handwerkliches Arbeiten für ihn Entspannung ist. Der alte Streber …“ Molly wirkte, als würde sie sich gleich in eine Tirade hineinreden.
Doch dazu kam sie nicht, denn Ben zog an einer ihrer blonden Locken und sagte beschwichtigend: „Es hat halt nicht jeder dein künstlerisches Talent.“ Dann warf er ihr ein warmes Lächeln zu, woraufhin sie sofort wieder gelassener wurde.
Molly verdiente ihren Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Erotikromanen, was vor einer Weile zu einigen Spannungen in ihrer Beziehung geführt hatte. Mittlerweile hatte Ben sich aber offenbar mit dem Gedanken, mit einer Erotikschriftstellerin zusammen zu sein, angefreundet. Tatsächlich schien er es sogar ziemlich heiß zu finden.
Lori wandte sich unauffällig ab und fummelte an ihrem Werkzeuggürtel herum, um ihren Neid zu verbergen. Nicht dass sie an Ben interessiert gewesen wäre. Aber sie hätte einfach gerne selber mal wieder Sex gehabt. Ein Blick auf ihren grauen Arbeitsoverall reichte ihr jedoch, um zu erkennen, dass ihre Chancen gegen null gingen.
„Ich kann ihm diese Woche ja mal einen Besuch abstatten“, bot sie an. „Wie komme ich denn zu seinem Grundstück?“
„Seine Auffahrt geht gleich hinter dem Lawinenschutzgatter ab, auf der Aspen-Seite vom Pass. Du musst nur links abbiegen und dann noch ungefähr eine Viertelmeile weiterfahren.“
„Aspen! Nicht schlecht“, bemerkte Lori. Quinns Architekturbüro musste blendend laufen, wenn er sich mit gerade mal vierunddreißig Jahren ein eigenes Chalet leisten
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