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Die denkenden Wälder

Die denkenden Wälder

Titel: Die denkenden Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Stirn. Ihr Gesicht wirkte ernst. »Das müssen die Pelziger getan haben«, schloß sie dann müde.
    »Äußerst weise«, erklärte Hansen. »Was ist ein ›Pelziger‹, Logan?«
    »Es ist ein Tier, mit dem Borns Leute zusammen leben. Ein sechsbeiniger Allesfresser. Zumindest nehmen wir an, daß es ein Allesfresser ist.« Ihr Blick wanderte wieder zu dem Loch im Boden. »Als die Nacht kam und ihre menschlichen Begleiter nicht zurückkehrten oder sie holen ließen, müssen sie beschlossen haben, selbst nachzusehen.« »Interessant«, war die einzige Reaktion des Stationschefs. Immer mehr Leute kamen. Nach einer Weile wurden Geräte herangerollt und ein »Freiwilliger« in die Höhle hinuntergelassen.
    Es dauerte nicht lange, bis er die Information liefern konnte, die Hansen verlangte. Hansen nahm den Bericht des Mannes mit finsterer Miene zur Kenntnis. Er klopfte dem Mann auf die Schulter und trat dann wieder an den Rand des Loches. Die Gruppe, die sich gesammelt hatte, bestand inzwischen vorwiegend aus Abteilungsleitern, Männern wie Cargo und Blanchfort. »Kann sich jemand von Ihnen vorstellen, wo dieses Loch hinführt?« wollte Hansen wissen. Vorsichtigbeflissenes Schweigen. Wehe dem Bürokraten, der ungenaue Informationen lieferte! Außerdem würden sie es ja gleich erfahren. »Weiß denn niemand von Ihnen, worauf er steht?«
    Verblüffte Blicke.
    »Das Loch führt nach unten in einen der Baumstämme, auf denen diese Station ruht. Anscheinend ist dieser Baum nicht ganz so massiv, wie wir das angenommen haben. Wie es scheint. . .«, fuhr Hansen fort, und sein Gesichtsausdruck und seine zunehmende Wut ließen seine Untergebenen unwillkürlich einige Schritte zurückweichen, »gibt es eingeborene Tiere, die Löcher in solche Bäume bohren können! Diese . . . diese Pelziger brauchten bloß ein solches Loch zu suchen und einfach in ihm nach oben zu klettern, bis sie diesen Boden anbohren konnten. Diesen Boden, meine Damen und Herren! Durch Betonl« donnerte er, dann wurde seine Stimme wieder leiser. »Um unsere Monitorbildschirme und Laser brauchten sie sich keine Sorgen zu machen. Auch nicht um die geladenen Kabel und Netze, die die Baumstämme umgeben. Das einzige, was mich beunruhigt, ist nur woher wußten sie eigentlich, daß sie vor solchen Dingen keine Angst zu haben brauchten?« Cohoma hatte sich inzwischen den anderen angeschlossen. »Sie sind etwas mehr als ... äh . . . nur Tiere, Sir, sie können . . . äh . . . reden. Ein bißchen wenigstens. Genug, um sich zu unterhalten. Ich habe selbst mit ihnen gesprochen. Sie reden nicht so gerne wie wir . . . äh . . .«
    »Halten Sie doch den Mund, Sie Idiot!« sagte der Stationschef mit leiser Stimme, die gefährlicher klang, als wenn er geschrien hätte, und dann murmelte er: »Und die erwarten von mir, daß ich auf einer feindlichen Welt wie dieser mit einer solchen Mannschaft eine Geheimoperation durchführe . . .«
    »Entschuldigen Sie, Chef«, erbot sich der Leiter der Ingenieurabteilung. »Soll ich mir ein paar Leute holen, um dieses Loch dicht zu machen?« Er deutete auf das Loch im Boden.
    »Nein, Sie brauchen sich nicht ein paar Leute holen, um dieses Loch dicht zu machen«, sagte Hansen und ahmte dabei den weinerlichen Ton des Ingenieurs nach. »Setzen Sie sich darauf!« herrschte er ihn an. »Cargo! Wo ist Cargo?« »Sir?« Der Leiter der Sicherheitsabteilung trat vor. »Lassen Sie diese Öffnung unverändert. Stellen Sie einen Laser mit einer vierköpfigen Mannschaft auf und wechseln Sie die Leute alle vier Stunden aus.« Er stemmte die Hände in die Hüften und zupfte geistesabwesend an seinem braunen Morgenmantel. »Vielleicht versuchen sie auf diesem Weg zurückzukommen. Diesmal verhandeln wir nicht, schließlich gibt es schon einen Toten. Wir werden dieses Heim finden und mit diesen Leuten von vorne beginnen.« »Sir?« Cargo zögerte und fragte dann: »Die Geschützmannschaften sind beunruhigt. Sie wissen nicht, wonach sie Ausschau halten sollen.« »Zwei kleine dunkelhäutige Männer in Begleitung von . . .« Er sah über die Schulter und winkte Logan zu. »Wie sollen diese Biester aussehn?«
    »Sechsbeinig«, erklärte sie Cargo, »dunkelgrüner Pelz, drei Augen, lange Ohren, zwei kurze dicke Hauer im Unterkiefer, ein paarmal so schwer wie ein Mensch, entfernt bärenähnlich und . . .«
    »Das genügt«, sagte Cargo trocken. Dann nickte er Hansen zu, machte auf dem Absatz kehrt und eilte zur nächsten Sprechanlage, um seine Leute zu verständigen.

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